Wer mit Regenbogen wirbt, sollte etwas zurückgeben
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Juli ist Pride-Monat. Das heißt auch: Bis zum Christopher Street Day kommen die Gummibärchen und Cremes wieder mit Regenbögen. Das sei zwar gut für die Sichtbarkeit von LGBT-Themen, aber nicht genug, sagt die Dragqueen Candy Crash.
Jedes Jahr im Juli beginnt in vielen Ländern die Pride-Saison: Bis zum Christopher Street Day Ende Juli feiert die LGBT-Community ihre Gemeinschaft. Seit ein paar Jahren feiern immer mehr große Firmen mit: Auf einmal ist die Regenbogenflagge überall zu sehen – auf T-Shirts, Kaugummis und Gummibärchenpackungen.
"Für mich ist das Heuchelei"
Die Berliner Dragqueen Candy Crash hat diese Entwicklung auf Instagram stark kritisiert. Seit ihrer Teilnahme an Heidi Klums Show "Queen of Drags" hat sie viele Fans und Follower und bekommt in diesen Wochen viele Werbeanfragen für Produkte und Marken.
"Was mich daran stört, ist, dass diese Agenturen ein Mal im Jahr auf mich zukommen, und das ist immer zur Pridesaison, immer wenn der CSD ist, wenn die LGBT-Community auf die Straße geht, um zu demonstrieren. Da werden viele Kollektionen rausgebracht mit einem Regenbogen, und da werden Millionen an Umsatz mit gemacht. Mir als Creator möchte man dann aber kein Geld für die Werbung bezahlen, weil gesagt wird: ,Das ist ja eine Werbung, die wir für euch machen, das ist ja eine gute Sache.’ Und das ist für mich so eine Heuchelei, eine Doppelmoral."
Es gebe zwar auch andere Marken. Aber der Großteil arbeite nach diesem Muster, sagt Candy Crash. Um mehr Akzeptanz und Sichtbarkeit in der Gesellschaft zu erreichen, "müssen wir auch leider diesen Weg der Heuchelei mitgehen."
Ist das Engagement ernst gemeint?
Für Konsumenten mache es jedoch keinen Unterschied, die würden die Regenbogenfahne sehen – und das sei bereits eine gute Sache, sagt Candy Crash. "Wenn man da aber ins Detail geht, muss man schon unterscheiden: Ist das wirklich ernst gemeint, oder nicht?"
Candy Crash selbst macht Werbung für eine Kosmetikfirma. Die Zusammenarbeit sei aber langfristig und würde sie und die Community das ganze Jahr über unterstützen. Und das sei der Unterschied, auf den es ankomme: "Und ich finde es wichtig, dass wenn man eine Pride-Kampagne fährt mit Produkten, die extra für den Pride gemacht worden sind, dass man dann auch einen Teil davon für eine LGBT-Organisation spendet. Wenn man schon sagt, ,das ist ja Charity, das ist etwas Politisches’, dann finde ich auch wichtig, dass man da wieder etwas zurückgibt."
(sed)