Ostertanz im eigenen Keller
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Ostern wird dieses Jahr anderes sein - wegen der Coronakrise. Jetzt heißt es, kreativ zu werden, um die Feiertage angemessen zu verbringen. Unsere Kolumnistin Laura Naumann hat dafür ein paar Vorschläge zusammengetragen.
Ostern wird in diesem Jahr anders sein, als wir es bisher kannten, hat die Kanzlerin versprochen. Und es wird eine Herausforderung. Nicht zuletzt wegen des schönen Wetters, das jetzt alle nach draußen zieht, die eigentlich drin bleiben sollten. Also alle.
Wie werden die Feiertage nun für die, die Ostern feiern und nicht feiern? Für alle, die jetzt noch ein paar weitere Tage nonstop mit der ganzen Familie in der Drei-Raum-Wohnung verbringen? Oder die, die seit vier Wochen durchgängig arbeiten und in der lang ersehnten Pause endlich mal was Schönes machen wollten? Alle, die sich fürchten, beim Zweierslalom im öffentlichen Park in eine infektiöse Karambolage verwickelt zu werden? Alle, die an Orten leben, wo momentan nicht mal das erlaubt wäre? Alle, die Covid-19-bedingt nicht in die Kirche können? Alle, die einfach endlich gern angrillen würden, aber nicht das Glück eines eigenen Gartens haben?
Ein paar Ideen für die Feiertage
Kann ja nur scheiße werden, denken Sie sich jetzt vielleicht. Muss aber gar nicht scheiße werden, sage ich, denn ich habe gute Neuigkeiten: Als temporär arbeitslose Theaterschaffende habe ich im Moment viel Zeit. Die hab ich dafür genutzt, ein paar Ideen für freudige Feiertage zu sammeln.
Wie wär's zum Beispiel mit etwas Färbespaß: Warum immer nur Eier färben? Mit den Osterei-Färbetabletten lassen sich auch hervorragend die eigenen Zähne färben. Fast so cool wie ein neues Tattoo!
Oder mit einer Runde "Corona-Kabinett"– dem Gesellschaftsspiel für die ganze Wohngemeinschaft. Schlüpfen Sie in die Rollen von Expertinnen und Experten und entwickeln Sie kreative Wege aus der Krise am Küchentisch.
Oder, fast so gut wie Theater: Reden von Politikerinnen und Politiker reenacten! Die Mitglieder des Haushaltes müssen anschließend erraten, wer gesprochen hat.
Ostereier lassen sich gut halbieren, in Frischhaltefolie einschlagen und in den Briefkästen von Freundinnen verstecken, die man gerade nicht besuchen kann.
Kopfwunde mit Klopapier verarzten
Mit der gehamsterten Hefe können Osterfladen für die ganze Nachbarschaft gebacken werden.
Tolle Gelegenheit außerdem: Per Live-Stream dieses Jahr mal eine kroatische oder spanische Ostermesse besuchen.
Und den Osterspaziergang einfach mal ins eigenen Innere machen. Oder falls das zu gruselig ist, in den Keller. Im Keller alles beiseite schieben, eine LED-Disco-Glühbirne einschrauben, Kopfhörer auf und dann, ohne mit Bußgeldern rechnen zu müssen, im eigenen Partybunker den ganzen Stress der letzten Wochen raustanzen.
Statt der Spitzen zweier hart gekochter Eier kann man sonst auch einfach mal die Köpfe gegeneinander schlagen. Hinterher mit Klopapier verbinden.
Und immer schön Händewaschen!