Dramaturg Benjamin von Blomberg

"Ich bin ein Jelinek-Nerd"

Die Schauspieler Franz Rogowski (l.) und Daniel Lommatzsch während einer Fotoprobe für das Stück "Wut" auf der Bühne der Münchner Kammerspiele; Aufnahme vom 14. April 2016
Die Schauspieler Franz Rogowski (l.) und Daniel Lommatzsch während einer Fotoprobe für das Stück "Wut" auf der Bühne der Münchner Kammerspiele; Aufnahme vom 14. April 2016 © picture alliance / dpa / Sven Hoppe
Moderation: André Mumot |
In "Wut" von Elfriede Jelinek geht es um die zerstörerische Kraft eines negativen Gefühls, um die jüngsten Terroranschläge und ganz private Perspektiven. Dramaturg Sebastian von Blomberg begeistert sich sehr für das Stück, das an den Münchner Kammerspielen gezeigt wird
An den Münchner Kammerspielen hat das neue Stück von Elfriede Jelinek Premiere: "Wut" heißt es und inszeniert wird es von Jelinek-Experte Nicolas Stemann.
Letztes Jahr noch war er beim Berliner Theatertreffen mit seiner kontroversen Inszenierung der "Schutzbefohlenen" vertreten und wagt sich nun erstmals in München an ein Werk der Nobelpreisträgerin.
Diesmal wieder mit im Team ist Benjamin von Blomberg, der als Dramaturg schon an zahlreichen Jelinek-Uraufführungen beteiligt war – an der Seite von Nicolas Stemann, aber auch als Leiter des Sparte Schauspiel am Theater Bremen.

Licht in die sprachmächtigen Textblöcke

Im Gespräch mit André Mumot bezeichnet sich Benjamin von Blomberg als echten "Nerd, was Elfriede Jelinek anbelangt" und berichtet davon, wie er Licht in die sprachmächtigen Textblöcke bringt, von denen sich so viele Leser überfordert fühlen. Für ihn stehen gleichwohl weniger die Schwierigkeiten mit dem Text im Mittelpunkt, vielmehr sei er "immer wieder total begeistert davon, wie unglaublich nahe an der Realität und an Zeitgenossenschaft ihre Themen sind".
In "Wut" geht es um die zerstörerische Kraft eines negativen Gefühls, um die jüngsten Terroranschläge und ganz private Perspektiven. "Das ist ein starkes Lanzebrechen für Katharsis (...) und Kanalisierung von diesen Energien, die nun mal in der DNA des Menschen fest verankert sind", so von Blomberg.
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