Dramaturgin über Frauen im Film

Bildet Netzwerke!

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"Die Patin"aus dem Programm von "Into the wild", ein Mentoring Programm für junge Filmemacherinnen aller Filmhochschulen in Deutschland.
Das Mentoring-Programm "Into the Wild" erleichtert Filmstudentinnen den Einstieg in die Branche. © Into the wild/Mentoring Programm für Filmemacherinnen
Susanne Bieger im Gespräch mit Susanne Burg |
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Wichtig für mehr Gleichberechtigung in der Filmbranche seien Mentoringprogramme für Frauen, sagt die Dramaturgin Susanne Bieger. Auch über den Umgang mit sexualisierter Gewalt müsse wieder deutlicher gesprochen werden.
In New York läuft das Strafverfahren gegen den ehemaligen US-Filmproduzenten Harvey Weinstein. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, 2013 eine bislang nicht namentlich bekannte Frau in einem New Yorker Hotelzimmer vergewaltigt und sieben Jahre zuvor die ehemalige Produktionsassistentin Mimi Haleyi sexuell missbraucht zu haben. Es sind nur zwei Vorwürfe von vielen und sie haben in den USA auch die Debatte über Quoten und Netzwerke in Hollywood neu angestoßen.

Schweigekultur in Deutschland

In Deutschland sei die MeToo-Debatte zwar nicht eingeschlafen, es sei aber sehr ruhig darum geworden, sagt die Dramaturgin Susanne Bieger, Leiterin des Berliner Filmfestivals "Around the World in 14 Films", die sehr aktiv in der Förderung von Frauen im Film ist. "Viel zu ruhig und deshalb sendet der Prozess gegen Harvey Weinstein auch ein Signal nach Deutschland." Es müsse wieder mehr darüber gesprochen werden, wie mit sexualisierter Gewalt umgegangen werden sollte. Es gebe in Deutschland eine Schweigekultur, so Bieger. "Ich glaube aber trotzdem, dass sich bei uns einiges tut."
Die Reform des Sexualstrafrechts 2016 und der Grundsatz "Nein heißt Nein" sei schon mal ein wichtiger Schritt gewesen. Vergangenes Jahr sei die neue unabhängige Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt "Themis" eingerichtet worden, an die sich Theater- und Filmschaffende als Betroffene wenden können.

Frauen-Förderung hilft

Ihr Mentoring-Programm "Into the Wild" diene dazu, Filmstudentinnen den Weg in die Branche zu erleichtern, sagt Bieger. Aber es gehe auch darum, andere Stoffe und Frauenstimmen zu fördern. Wichtig sei auch, dass Frauen Netzwerke bildeten und sich stärker zusammen täten. Studien hätten gezeigt, dass dies zu wenig geschehe. "Ich denke, das ist etwas, was wir üben können und üben müssen und wenn wir das tun, dann funktioniert das auch", so Bieger.
Die Erfolge zeigten sich beispielsweise auch darin, dass die Teilnehmerin ihres Mentoring-Programms, die Drehbuchautorin Janett Lederer, 2018 den "First Steps Award" für das beste Drehbuch bekommen habe. Eine andere Kollegin sei für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Kinderfilm nominiert. Wie in den USA müsse aber auch in Deutschland beim Thema Diversität noch mehr passieren.
(gem)

Was sich in der vergangenen Zeit in den USA getan hat – das hat ARD-.Korrespondentin Katharina Wilhelm in Los Angeles recherchiert. Ihren Beitrag über Quoten und Frauen-Netzwerke hören sie hier:
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