Drehbuchautor über E-Mobility und Action

Fährt James Bond bald Tesla?

Bildnummer: 58173150 Datum: 17.10.2008 Copyright: imago/Future Image International Pressetermin mit Sir Roger Moore in Bletchley Park, Bedfordshire anlässlich der Veröffentlichung von sechs James Bond-Filmen auf Blu-Ray Roger Moore PUBLICATIONxINxGERxONLY People Entertainment Pressetermin Shooting Pressetermin Freisteller Auto 007 James Bond xdp x1x 2008 quer Highlight Schauspieler James Bond in Live and Let Die / James Bond 007 - Leben und ste Aston Martin Vanquish 58173150 Date 17 10 2008 Copyright Imago Future Image International Press call with Sir Roger Moore in Park Bedfordshire during the Publication from six James Bond films on Blu Ray Roger Moore PUBLICATIONxINxGERxONLY Celebrities Entertainment Press call Shooting Press call cut out Car 007 James Bond XDP x1x 2008 horizontal Highlight Actor James Bond in Live and Let the James Bond 007 Life and Ste Aston Martin Vanquish
James Bond - hier "007 a.D.", Roger Moore - ist möglicherweise demnächst in klimafreundlicher Mission unterwegs. © Imago/Future Image
David Schalko im Gespräch mit Christine Watty |
James Bond im lautlosen E-Mobil auf Verfolgungsjagd: Actionfilme müssen im Zeitalter der Elektromobilität vielleicht bald ohne dröhnende Sportwagen mit viel Hubraum auskommen. Der österreichische Drehbuchautor David Schalko stellt sich vor, wie das aussehen könnte.
Diesel-Dämmerung, absehbares Ende des Verbrennungsmotors - das Zeitalter der Elektro-Mobilität naht mit großen Schritten. Und nachdem das Rauchen im Film tabuisiert wurde, könnten am Ende auch benzinschluckende Schadstoff-Schleudern von der Leinwand verbannt werden.
Bahnt sich damit eine Revolution für den Actionfilm an? Verfolgungsjagden ohne röhrende, reifenquietschende Rennwagen, "Mission Impossible" auf dem öko-gerechten E-Bike? Ist James Bond bald nur noch in sauberer, statt in gefährlicher Mission unterwegs?
HANDOUT - Roman Pearce (Tyrese Gibson) in einer Szene des Kinofilms «Fast and the Furious 6» (undatierte Filmszene). Der Actionthriller kommt am 23.05.2013 in die deutschen Kinos. Foto: Universal (zu dpa-Kinostarts vom 16.05.2013 - ACHTUNG: Verwendung nur für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit der Berichterstattung über den Film und bei Urheber-Nennung) |
Verfolgungsjagden wie hier in "The Fast and the Furious 6" künftig nur noch im leisen E-Mobil? Schwer vorstellbar....© picture alliance/dpa/Universal
David Schalko, der österreichische Drehbuchautor von Serien wie "Braunschlag" und "Altes Geld", nimmt es mit Humor:
"Ein E-Roller in einem Bond ist sicherlich spektakulär, weil der dann Raketen hat oder sowas." Und: "Das mit den explodierenden Autos ist sowieso immer ein bisserl unglaubwürdig: Denn jeder, der schon mal ein Auto von einer Klippe geworfen hat, weiß, dass es sowieso nicht explodiert."
Diesen "Special Effect" könne man auch ersetzen:
"Das werden die einfach ganz elegant umgehen, in dem sie elektrische Autos in hochexplosive Dinge hineinfahren lassen - in Raffinerien oder so etwas."

Leere Batterie als dramaturgischer Effekt

Ein weiterer denkbarer dramatischer Effekt wäre, dass dem E-Mobil in den ungünstigsten Momenten plötzlich der Strom ausgehe.
Und: In Zeitlupe müssen Verfolgungsjagden künftig nicht zwangsläufig stattfinden, denn ein Tesla beschleunige wesentlich schneller als normale Autos. Aber der Sound sei ein Problem: "Der Tesla ist zwar schnell, klingt aber nicht besonders sexy." Dafür werde man aber vermutlich irgendwelche Lösungen finden: "Das klingt dann wahrscheinlich im besten Fall wie ein Zahnarztbohrer."
Der Bond-Wagen, ein BMW 750iL, als Flugobjekt - Szene aus dem James-Bond-Film "Der Morgen stirbt nie" (BMW-Aufnahme von 1997).
Bekommen die Fluchtautos der Agenten künftig künstliche Sounds verpasst, damit es nicht langweilig wird?© picture alliance/dpa
Vielleicht löse die Abkehr von Verbrennungsfahrzeugen ja einen Boom historischer Filme aus, die alle in der Benzin-Zeit spielen. Allerdings würden dann allmählich auch die Schauspieler aussterben, die die verwegenen Fahrer alter Autos geben könnten, vermutet der Drehbuchautor.
Insgesamt bedauert Schalko, dass es heute so sauber im TV und im Kino zugehe. Niemand rauche mehr - auch das habe dem Film "extrem" geschadet: "Die Schauspieler wussten plötzlich nicht mehr, was sie mit ihren Händen machen sollen." Die Abwesenheit von Schmutz sei generell "ganz schlecht für einen Film".
Aber vielleicht dürfen ja wenigstens die Schurken künftig weiterhin mit ihren Benzin-Röhren Unheil stiften.
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