Dresden, die Sandsteinschöne

Von Michael Opitz |
Das alte Dresden, die Stadt mit ihrem unverwechselbaren Barockcharme, hat die Dichter stets fasziniert. Das märchenhafte "Elb-Florenz", jene im März vor 800 Jahren gegründete reiche Kunststadt, ist im Februar 1945 untergegangen. Doch gerade das verschwundene Dresden lässt jene Dichter nicht los, die Jahrzehnte nach ihrer Zerstörung geboren wurden.
In den Gedichten und in der Prosa der Nachgeborenen klagen sie nicht nur über den Verlust der "Schwester Venedigs", sondern ihrem kritischen Blick entgehen auch nicht die Stein gewordenen Verfehlungen sozialistischer Architektur.

Zu den dichtenden Nachgeborenen, die das alte Dresden nur aus Büchern oder von Fotografien kennen, sich aber immer wieder zu ihrer Stadt hingezogen fühlen, zählen der "Scherbensammler" Durs Grünbein und der "sächsische Landvermesser" Thomas Rosenlöcher. Die Stadt spielt ihnen immer wieder mit, wie ihre jüngsten Publikationen zeigen.