Georg Poplutz, Tenor (Evangelist)
Martin Schicketanz, Bass (Jesus)
Alexander Bischoff, Tenor (Petrus)
Tobias Mäthger, Tenor (Pilatus)
Dresdner Kammerchor
Leitung: Hans-Christoph Rademann
Die Passion als musikalische Lesung
Heinrich Schütz war bereits über 80 Jahre alt, als er die Matthäuspassion komponierte. Das knapp einstündige Werk ist entstanden als Musik zum Karfreitag, an dem traditionell Instrumente in der Kirche zu schweigen hatten. Und so ist diese Passionsmusik für Solisten und Chor a-cappella geschrieben.
Das Spätwerk von Heinrich Schütz ist in seiner Klangsprache auf das Wesentliche reduziert. Sie bleibt ganz nah am Text der Passionserzählung nach dem Evangelisten Matthäus. Die wichtigste Rolle kommt dabei dem Evangelisten, dem Tenor-Solisten zu, der die Geschichte erzählt. In diesem Konzert übernimmt Georg Poplutz den Part des Evangelisten. Ihm ist es wichtig, vom Geschehen "authentisch wie ein Augenzeuge" zu berichten. Die einzelnen Figuren, wie z.B. Jesus, Pilatus, Petrus oder Judas Ischariot, sind ebenfalls solistisch besetzt. Der Chor ist mit diversen, eher kurzen Einwürfen beteiligt.
Es gibt also zahlreiche solistische, komplett unbegleitete Passagen, was durchaus eine Herausforderung sein kann. Doch Dirigent Hans-Christoph Rademann, der sich zusammen mit seinem Dresdner Kammerchor seit Jahren intensiv mit dem Werk Heinrich Schütz' beschäftigt, ist zuversichtlich, dass die Musik die Menschen erreicht.
Intensiv durch Reduktion
Seine Empfehlung: "Der Hörer muss sich Zeit nehmen. Und dann bekommt er aber natürlich eine musikalische Lesung, die fast noch dichter am Inhalt langgeht als andere Passionen, die wir so kennen, also ganz nah am Geschehen bleibt."
Annenkirche Dresden
Aufzeichnung vom 31.03.2021
Aufzeichnung vom 31.03.2021
Michael Praetorius
"Da Jesus an dem Kreuze stund" (aus "Musae Sioniae" III)
"Da Jesus an dem Kreuze stund" (aus "Musae Sioniae" III)
Heinrich Schütz
Matthäuspassion SWV 479
Matthäuspassion SWV 479
Jacobus Gallus
"Ecce, quomodo moritur iustus"
"Ecce, quomodo moritur iustus"
Im Anschluss, ca. 21.05 Uhr
Hans-Christoph Rademann im Gespräch
Hans-Christoph Rademann im Gespräch