Der staatliche Geschlechtseintrag ist überflüssig
Brauchen wir ein drittes Geschlecht? Nein, meint Kim Schicklang, Mitgründerin des Vereins ATME - Aktion Transsexualität und Menschenrecht. Weder beim Brötchenholen noch im Beruf spiele das Geschlecht eine Rolle. Die Zuordnung durch die Behörden gehöre abgeschafft.
Seien wir ehrlich, wenn der Schwerpunkt der Aktivität darin besteht, neben zwei Geschlechtseinträgen einen dritten hinzuzubekommen, anstatt die Unbestimmbarkeit von Geschlecht zum Thema zu machen, wird nicht viel mehr dabei herauskommen als ein dritter Geschlechtseintrag. Die geschlechtliche Zuteilung von außen wird dadurch ja nicht in Frage gestellt. Dabei hätte die Existenz von körperlichen Variationen einem ja längst etwas anderes sagen können: nicht, dass es neben Frau und Mann ein drittes Geschlecht gibt, sondern dass Geschlecht zig Variationen mitbringt, die sich nicht in zwei, aber auch nicht in drei Schubladen pressen lassen.
Mutig wäre gewesen, einen staatlichen Geschlechtseintrag ganz abzuschaffen. Geschlechtseinträge machen nämlich nur dann Sinn, wenn die Grenzziehungen Ungleichbehandlungen als Idee haben. Auf Geschlechtseinträge zu verzichten, hatte das Bundesverfassungsgericht auch als Möglichkeit vorgesehen. Das wäre konsequent gewesen.
Wenn es keinen Geschlechtseintrag gäbe, dann könnte auch niemand einen falschen Eintrag vornehmen, weil er beispielsweise eine Penislänge subjektiv bewertet. Mediziner könnten sich dann ganz um die Gesundheit kümmern, anstatt Einteilungen vorzunehmen, welches Etikett das Kind dann bekommen soll.
"Ginge das nicht zu weit?", werden manche zu bedenken geben. Überlegen Sie, wann Geschlecht im Alltag eine Rolle spielt: beim Brötchenholen etwa, beim Tanken, wenn Sie mit Freunden einen Spieleabend machen? Ich bin mir sicher, dass niemand fragen wird, welchen Geschlechtseintrag der Mensch gegenüber haben wird.
Und dann haben wir die Bereiche, in denen ein Geschlechtseintrag keine Rolle spielen sollte, wenn es um die Berufswahl geht oder um Versicherungstarife beispielsweise. Wenn wir die Gleichberechtigung der Geschlechter ernst nehmen, sollte auch dort eine Grenzziehung keinen Sinn machen. Wer in Gruppen einteilt, will Ungleichbehandlungen. Und wer Gruppen schafft, braucht jemanden, der die Gruppen definiert. Und das machen weiterhin Mediziner. Aber mit welcher Absicht?
Nun wird Geschlecht weiterhin von außen zugeteilt - nur eben anstatt in zwei in drei Schubladen. Ich wünsche mir, dass wir nun anfangen, uns mit Selbstbestimmung zu beschäftigen. Denn darum ging es offenbar bisher nicht.
Mutig wäre gewesen, einen staatlichen Geschlechtseintrag ganz abzuschaffen. Geschlechtseinträge machen nämlich nur dann Sinn, wenn die Grenzziehungen Ungleichbehandlungen als Idee haben. Auf Geschlechtseinträge zu verzichten, hatte das Bundesverfassungsgericht auch als Möglichkeit vorgesehen. Das wäre konsequent gewesen.
Wenn es keinen Geschlechtseintrag gäbe, dann könnte auch niemand einen falschen Eintrag vornehmen, weil er beispielsweise eine Penislänge subjektiv bewertet. Mediziner könnten sich dann ganz um die Gesundheit kümmern, anstatt Einteilungen vorzunehmen, welches Etikett das Kind dann bekommen soll.
"Ginge das nicht zu weit?", werden manche zu bedenken geben. Überlegen Sie, wann Geschlecht im Alltag eine Rolle spielt: beim Brötchenholen etwa, beim Tanken, wenn Sie mit Freunden einen Spieleabend machen? Ich bin mir sicher, dass niemand fragen wird, welchen Geschlechtseintrag der Mensch gegenüber haben wird.
Und dann haben wir die Bereiche, in denen ein Geschlechtseintrag keine Rolle spielen sollte, wenn es um die Berufswahl geht oder um Versicherungstarife beispielsweise. Wenn wir die Gleichberechtigung der Geschlechter ernst nehmen, sollte auch dort eine Grenzziehung keinen Sinn machen. Wer in Gruppen einteilt, will Ungleichbehandlungen. Und wer Gruppen schafft, braucht jemanden, der die Gruppen definiert. Und das machen weiterhin Mediziner. Aber mit welcher Absicht?
Nun wird Geschlecht weiterhin von außen zugeteilt - nur eben anstatt in zwei in drei Schubladen. Ich wünsche mir, dass wir nun anfangen, uns mit Selbstbestimmung zu beschäftigen. Denn darum ging es offenbar bisher nicht.