Drohende Abschiebung in die USA

Warum sich Künstlerinnen für Assange stark machen

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Vivienne Westwood demonstriert mit anderen Teilnehmern gegen eine Auslieferung von Julian Assange an die USA in London, Februar 2020.
Designerin Vivienne Westwood hat sich einer Demonstration in London angeschlossen: Für Pressefreiheit, gegen eine Auslieferung von Julian Assange. © imago images / Matrix
Carmen Weisskopf im Gespräch mit Massimo Maio |
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Viele Menschen protestieren gegen eine Auslieferung von Julian Assange an die USA. Unterstützt werden sie dabei von prominenten Künstlern. Kunst könne Denkräume für politische Fragen öffnen, sagt Carmen Weisskopf von der "!Mediengruppe Bitnik".
Kurz vor Beginn der Anhörung des Wikileaks-Gründers Julian Assange haben viele Prominente auf einem Protestmarsch in London dessen Freiheit gefordert. In den USA drohen dem Whistleblower bis zu 175 Jahre Haft. Ob Musiker und Produzent Brian Eno, Roger Waters (Pink Floyd), Chrissie Hynde (The Pretenders), die Rapperin M.I.A., Designerin Vivienne Westwood oder Lady Gaga: Sie alle setzen sich öffentlich für Assange ein.
"Ich glaube, er steht schon für eine der großen Fragen unserer Zeit", sagt Carmen Weisskopf von der "!Mediengruppe Bitnik". "Künstlerinnen und Künstler sind vielfach Seismografen für gesellschaftliche Entwicklungen und ich glaube, es wird immer mehr klarer, dass sehr grundsätzliche Freiheiten bedroht sind", so die Professorin für Installation an der Akademie der bildenden Künste in Stuttgart.

Demokratie braucht Informationen

Kunst öffne Denkräume, in denen man darüber nachdenken könne, wie man mit wichtigen Fragen und Ereignissen umgehen wolle, bevor Forderungen gestellt werden. "Wir alle wissen nicht so genau, wie Demokratie funktionieren soll, wenn wir keine Möglichkeit haben, Regierungen oder Firmen zur Rechenschaft zu ziehen, weil wir die Informationen nicht haben, die wir brauchen, um informiert zu sein", so Weisskopf.
2013 schickte die "!Mediengruppe Bitnik" ein Paket mit einer Kamera zu Assange in die ecuadorianische Botschaft in London. Dort hatte er damals Asyl. Durch die Kamera bekam die Öffentlichkeit ein Lebenszeichen von Assange zu sehen.
"Ich würde schon sagen, das war Kunst, weil Aktivismus meistens eine klarere politische Botschaft hat. Bei uns geht es eher darum, Experimentierräume zu erschaffen und darin auch gewisse Grenze zu testen", sagt Weisskopf über ihre Aktion. Sie interessierte der Konflikt "zwischen Informationsfreiheit und dem Versuch, Information geheim zu halten".
(nho)
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