"Ich bin für die Maskenpflicht, weil sie einfach schützt"
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Jeder sollte sich so verhalten, als wäre er infiziert oder gehöre zur Risikogruppe, findet die Journalistin Dunja Hayali. Während sie Schutzmasken begrüßt, leuchten ihr andere Regelungen zur Eindämmung des Coronavirus nicht ein.
In Sachsen müssen die Bürgerinnen und Bürger seit Montag eine Schutzmaske tragen, wenn sie im Nahverkehr unterwegs sind oder Geschäfte betreten. Weitere Bundesländer und teils auch einzelne Kommunen schließen sich der so genannten Maskenpflicht an: Sachsen-Anhalt (ab Donnerstag, 23.4.) Thüringen (ab Freitag, 24.4.) oder Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg (ab Montag, 27.4.). In Berlin gilt ab kommender Woche eine Maskenpflicht in Bussen und Bahnen.
Die Abdeckung von Mund und Nase soll die Ausbreitung des Coronavirus in der Bevölkerung hemmen.
Ansteckend sein, ohne es zu merken
Die Fernsehjournalisten Dunja Hayali begrüßt die Regelungen im Grundsatz. "Ich bin tatsächlich für diese Maskenpflicht", sagt sie in unserem Programm, "weil sie einfach schützt, und zwar nicht mich selbst, sondern mein Gegenüber".
Jeder stehe in der Verantwortung, sich so zu verhalten, als wäre er infiziert oder als gehöre zur Risikogruppe. Denn jeder könne das Virus in sich tragen kann, ohne es zu merken, und damit andere anstecken, meint die Journalistin.
Der Sinn wird nicht klar
Kritik äußerte Hayali jedoch an der Uneinheitlichkeit der Regelungen von Bundesland zu Bundesland. Dieser Flickenteppich sei nicht nachvollziehbar. "Und ich glaube, daher kommt auch die Ungeduld und das Unverständnis bei einigen Bürgerinnen und Bürgern."
Auch andere Regelungen erschlössen sich ihr nicht, etwa warum Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Metern öffnen dürften, andere aber nicht. "Gibt es irgendeinen Sinn, der dahinter steckt?"
Unklar sei ihr ebenso, ob zum Beispiel eine Hochzeit eine "Großveranstaltung" sei und damit untersagt bleibe, so wie etwa Fußballspiele, oder das Oktoberfest.
(huc)