Duran-Duran-Bassist packt aus
Jugendträume, die fast über Nacht wahr wurden, Alkohol- und Drogenexzesse und sexuelle Eskapaden: Duran-Duran-Bassist und -Songschreiber John Taylor schildert die unglaubliche Geschichte der Band. In "Gefährlich gute Grooves" ist er rückhaltlos und selbstkritisch.
Sie waren für ein paar Jahre die wichtigste Rockband der Welt und einflussreiche Protagonisten der New Romantic-Welle, die Anfang der Achtziger Punk und New Wave ablöste: die 1978 in Birmingham von John Taylor gegründete und nach einer Figur aus dem Science Fiction-Film ,Barbarella‘ benannte Rockgruppe Duran Duran lieferte mit ihrem Mix aus Rock, Disco und Funk den Soundtrack einer Zeit, die von Dekadenz, Hedonismus und einer sorglosen Aufbruchstimmung geprägt war.
"Nick trug mehr Make-up als seine Braut", heißt es an einer Stelle in der Autobiografie des Duran Duran-Bassisten John Taylor, der damit nicht nur die Hochzeit seines Bandkollegen in den 90er Jahren kommentiert, sondern auch einen Einblick in die Gedankenwelt der Musiker gibt, deren Äußeres irgendwann wichtiger wurde als der Inhalt ihrer Arbeit.
John Taylor, Bassist und wichtiger Songschreiber der Gruppe, erzählt die unglaubliche Geschichte seiner Band: eine Geschichte von Jugendträumen, die fast über Nacht wahr wurden, aber auch von Alkohol- und Drogenexzessen, sexuellen Eskapaden und den vielen Schattenseiten des Show-Business, in dem nur der Erfolgreiche Ruhm und Ansehen genießt.
Taylor wurde in den Leserumfragen der Teeniemagazine auf der ganzen Welt in den 1980er-Jahren zum ,Sexiest Male Popstar Alive‘ gewählt und lebte das scheinbar unbeschwerte, schnelle Leben des Jetset. Erst spät, aber wohl nicht zu spät, realisierte er, dass über die pausenlose Party die Band, die Freundschaft der Musiker und am Ende wohl er selbst zerbrechen würden. Nach einer Entziehungskur zog Taylor Mitte der neunziger Jahre einen Schlussstrich unter das Leben auf der Überholspur und begann seine Karriere und sein Privatleben neu zu ordnen.
All das und mehr erzählt das Buch "Gefährlich gute Grooves", das mehr ist als eine der üblichen Musikerbiografien und über endlose Erfolgsgeschichten oder Anekdoten aus dem Backstagebreich der Musikszene weit hinausgeht.
Taylor lässt kein Fettnäpfchen und keinen Fehltritt aus, beschreibt rückhaltlos und selbstkritisch, wie sich das Karussell seiner privaten und körperlichen Probleme immer schneller drehte, eine Beziehung nach der anderen auseinanderging und selbst das Verhältnis zu seinen Eltern litt.
"Wenn ich zu Hause bei meiner Familie war, wollte ich ein Rockstar sein und wenn ich gerade ein Rockstar war, vermisste ich das ruhige Leben zu Hause".
John Taylor hat das Buch, neben der Aufarbeitung der Bandgeschichte, auch als Teil seiner Therapie und aus Freude über deren Erfolg verfasst. Humorvoll und selbstironisch geschrieben, wirft es einen unterhaltsamen Blick auf eine Zeit, als die Musikwelt noch von grenzenlosen Zuwachsraten und einem sorglosem Leben geprägt war.
Besprochen von Uwe Wohlmacher
"Nick trug mehr Make-up als seine Braut", heißt es an einer Stelle in der Autobiografie des Duran Duran-Bassisten John Taylor, der damit nicht nur die Hochzeit seines Bandkollegen in den 90er Jahren kommentiert, sondern auch einen Einblick in die Gedankenwelt der Musiker gibt, deren Äußeres irgendwann wichtiger wurde als der Inhalt ihrer Arbeit.
John Taylor, Bassist und wichtiger Songschreiber der Gruppe, erzählt die unglaubliche Geschichte seiner Band: eine Geschichte von Jugendträumen, die fast über Nacht wahr wurden, aber auch von Alkohol- und Drogenexzessen, sexuellen Eskapaden und den vielen Schattenseiten des Show-Business, in dem nur der Erfolgreiche Ruhm und Ansehen genießt.
Taylor wurde in den Leserumfragen der Teeniemagazine auf der ganzen Welt in den 1980er-Jahren zum ,Sexiest Male Popstar Alive‘ gewählt und lebte das scheinbar unbeschwerte, schnelle Leben des Jetset. Erst spät, aber wohl nicht zu spät, realisierte er, dass über die pausenlose Party die Band, die Freundschaft der Musiker und am Ende wohl er selbst zerbrechen würden. Nach einer Entziehungskur zog Taylor Mitte der neunziger Jahre einen Schlussstrich unter das Leben auf der Überholspur und begann seine Karriere und sein Privatleben neu zu ordnen.
All das und mehr erzählt das Buch "Gefährlich gute Grooves", das mehr ist als eine der üblichen Musikerbiografien und über endlose Erfolgsgeschichten oder Anekdoten aus dem Backstagebreich der Musikszene weit hinausgeht.
Taylor lässt kein Fettnäpfchen und keinen Fehltritt aus, beschreibt rückhaltlos und selbstkritisch, wie sich das Karussell seiner privaten und körperlichen Probleme immer schneller drehte, eine Beziehung nach der anderen auseinanderging und selbst das Verhältnis zu seinen Eltern litt.
"Wenn ich zu Hause bei meiner Familie war, wollte ich ein Rockstar sein und wenn ich gerade ein Rockstar war, vermisste ich das ruhige Leben zu Hause".
John Taylor hat das Buch, neben der Aufarbeitung der Bandgeschichte, auch als Teil seiner Therapie und aus Freude über deren Erfolg verfasst. Humorvoll und selbstironisch geschrieben, wirft es einen unterhaltsamen Blick auf eine Zeit, als die Musikwelt noch von grenzenlosen Zuwachsraten und einem sorglosem Leben geprägt war.
Besprochen von Uwe Wohlmacher
John Taylor: Gefährlich gute Grooves - Liebe, Tod & Duran Duran
Aus dem Englischen übersetzt von Olaf Rippe
Hannibal Verlag, Höfen in Österreich 2013
416 Seiten, 29,99 Euro
Aus dem Englischen übersetzt von Olaf Rippe
Hannibal Verlag, Höfen in Österreich 2013
416 Seiten, 29,99 Euro