Haitis Schriftsteller erinnern sich
30 Jahre nach François Duvaliers verheerender Gewaltherrschaft suchen Haitis Schriftsteller nach den verlorenen Träumen der früheren "Perle der Karibik".
François Duvaliers paranoider Feldzug gegen kommunistische Aktivitäten, egal welcher Form, versetzte ab 1956 auch Haitis Literaturszene in Angst und Schrecken. Schriftsteller und Journalisten standen vor der Wahl, entweder mit einem Mann zu paktieren, der sich mal mit Jesus, mal mit dem Voodoo-Todesgeist Baron Samedi verglich oder schnellstmöglich das Land zu verlassen.
30 Jahre nach dem Ende des Gewaltregimes beginnen haitianische Autoren, sich zu erinnern: an das Schreiben unter der Diktatur, an die Flucht vor den Mörderkommandos der Tonton Macoutes und an die Rückkehr in eine fremdgewordene Heimat.
Die Schriftsteller Anthony Phelps, Dany Laferrière, Kettly Mars und der beim Erdbeben von 2010 umgekommene Georges Anglade reisen in ihren Büchern in die Vergangenheit der einstigen Perle der Karibik und suchen nach den verlorenen Träumen Haitis.