Musik für unbekannte Wesen
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Das "Earthling Project" schickt an Bord einer Raumfahrtmission musikalische Grüße von der Erde mit ins All. Der Komponist Felipe Perez Santiago kuratiert die Musik und bekommt derzeit Einsendungen aus aller Welt - vom Schlaflied bis zum Partykracher.
Die kalifornische Organisation SETI – eine wissenschaftliche Non-Profit-Organisation, die nach außerirdischer Intelligenz sucht – hat gerade ein Programm gestartet, mit dem man seine eigene Musik oder seinen Gesang aufnehmen und ins Weltall schicken kann.
Musik auf den Mond schießen
Mit dem Mondlandegefährt Peregrin – einer privat finanzierten Mondmission, die noch in diesem Sommer ins All geschossen werden soll - soll eine speziell entwickelte Scheibe ins All reisen, auf der unter anderem Lexika, Bücher und auch Musik gespeichert sein sollen.
"Earthling" heißt dieses Projekt, bei dem man per App eigene Musik aufnehmen kann, die dann von einem Komponisten, dem Mexikaner Felipe Perez Santiago, kuratiert und bearbeitet wird – und dann auf der Peregrine zum Mond gehen soll.
Auf der Scheibe ist zum Beispiel ein Schlaflied. Das war eine von hunderten Einsendungen aus über 50 Ländern, die Santiago für das Earthling-Projekt bisher schon bekommen hat. Täglich landet neue Musik in seinem Postfach.
"Feiern" ist das Topthema
Wer mitmachen will, kann zu Themen wie Liebe, Geburt oder Tod selbst erdachte, komponierte oder improvisierte Lieder aufnehmen. Von Rap über Death Metal bis zum acapella Gesang – alles ist erlaubt. Die meisten Beiträge gab es interessanterweise zum Thema Feiern.
Santiago ist gerade Artist-in-Residence am SETI und spricht von universellen menschlichen Erfahrungen, wenn er über das Projekt und die eingesandte Musik nachdenkt:
"Ich glaube, es gibt kein Kind auf der Welt, das nicht irgendwann davon geträumt hat, mal ein Astronaut zu sein, oder in einem 'Star Wars'-Film zu sein, oder ein Raumschiff zu fliegen. Und ich glaube, allein die Vorstellung, dass man mit diesem Projekt etwas von sich da hoch schickt, erfüllt schon ein wenig diesen Traum. Und man kann nach dieser Mission zum Mond hinaufschauen und sagen: 'Hey, da oben ist jetzt meine Stimme.' - Das ist doch faszinierend!"