Der große alte Mann des Afro-Funk
In Europa gehört er zu den bekanntesten Musikern Afrikas, auch in seiner Heimat Ghana ist er Legende: Ebo Taylor verband Highlife mit Jazz und Funk, er beeinflusste den Afrobeat und spielte mit Fela Kuti. Noch heute tourt der 79-Jährige.
Erst am Wochenende spielte Ebo Taylor auf einem großen Jazzfestival neben den amerikanischen Headlinern ein viel beachtetes Konzert in der ghanaischen Haupstadt Accra. Ein ungewöhnlicher Auftritt, denn vielen Ghanaern ist der Name des inzwischen 79-jährigen Gitarristen unbekannt. Doch in den 60er- und 70er-Jahren war er derjenige, der den Highlife mit Funk verband und damit auch zu einer wichtigen Quelle des Afrobeats machte. Thorsten Bednarz stellt den Musiker vor.
Bekannter als Kofi Annan Unter den Musikern Ghanas ist der kleine Mann aus Saltpond eine Legende. Die Musikindustrie des Landes überschüttet ihn mit Preisen für sein Lebenswerk und erst im vergangenen Jahr kam er im Londoner Guardian auf Platz 1 einer Umfrage nach dem international bekanntesten Ghanaer – noch weit vor dem ehemaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan. Und auch wenn er heute regelmäßig in Europa, Nordamerika, Brasilien oder Japan tourt – in seiner Heimat Ghana spielt er kaum in einem größeren Rahmen.
"Die größte Veränderung in der Musik ist, dass jetzt die afrikanische Musik im Mittelpunkt steht. Die Leute mögen sie mehr als früher. Früher mussten wir in Ghana Foxtrott, Quickstep, Walzer und Tangos spielen. Die Musik aus Europa. Aber heute spielen wir unsere eigene Musik und die wird in der ganzen Welt gehört."
Nun gut, worauf sich Ebo Taylor hier bezieht, das waren die 40er- und 50er-Jahre. Als kleiner Junge brachte er sich selbst Klavier und Orgel bei, die hörte er jeden Sonntag in der Kirche. Erst als Teenager wechselte er zur Gitarre und als er Anfang der 60er Jahre zum Studium nach London ging, da infizierte er sich mit dem Jazzvirus, hörte Wes Montgomery und Miles Davis. Highlife - die afrikanische Variante des Funk Und diese Einflüsse verband er mit dem Highlife, der vielleicht ersten eigenständigen Variante von moderner Tanzmusik auf dem afrikanischen Kontinent.
"Highlife entstand aus ganz verschiedenen Quellen. Da war die Kirchenmusik, die Marschmusik des Militärs und der Polizei und Einflüssen aus der lokalen Aduwá und Adinke-Musik. Die Mischung daraus wurde dann Highlife genannt.
Alle Musiker aus Mali und Guinea und den anderen französischsprachigen Ländern produzieren ihre Musik in Frankreich. Dort sitzen ihre Plattenfirmen. Aber wir haben hier keine Beziehungen mit der englischen Musikindustrie. Also nehmen wir hier auf, aber mit diesen Studios kann man nicht auf internationalem Niveau arbeiten. Also sind wir schon in den 70ern nach Lome oder Nigeria gegangen, um dort Musik aufzunehmen."
Ebo Taylor tut das inzwischen in Berlin, wenn auch für ein englisches Plattenlabel. Seitdem tourt er wieder weltweit. Doch in Ghana erscheinen seine neuen Platten nicht. Dort ist und bleibt er der Prophet im eigenen Land. Gedanken darüber macht er sich schon, aber der Optimismus hat ihn bisher nicht verlassen. Und auch sein Alter ist keine Hürde für den 79-Jährigen.
"Ich bin ein Musiker und ich kann nichts anderes als Musik spielen. Also mache ich weiter, so wie auch die Musik sich weiter entwickelt. Früher nannte man die Musik Highlife, jetzt Afro. Ich habe keine Ahnung, was als nächstes kommt. Aber ich werde auch diese Musik spielen!"
Bekannter als Kofi Annan Unter den Musikern Ghanas ist der kleine Mann aus Saltpond eine Legende. Die Musikindustrie des Landes überschüttet ihn mit Preisen für sein Lebenswerk und erst im vergangenen Jahr kam er im Londoner Guardian auf Platz 1 einer Umfrage nach dem international bekanntesten Ghanaer – noch weit vor dem ehemaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan. Und auch wenn er heute regelmäßig in Europa, Nordamerika, Brasilien oder Japan tourt – in seiner Heimat Ghana spielt er kaum in einem größeren Rahmen.
"Die größte Veränderung in der Musik ist, dass jetzt die afrikanische Musik im Mittelpunkt steht. Die Leute mögen sie mehr als früher. Früher mussten wir in Ghana Foxtrott, Quickstep, Walzer und Tangos spielen. Die Musik aus Europa. Aber heute spielen wir unsere eigene Musik und die wird in der ganzen Welt gehört."
Nun gut, worauf sich Ebo Taylor hier bezieht, das waren die 40er- und 50er-Jahre. Als kleiner Junge brachte er sich selbst Klavier und Orgel bei, die hörte er jeden Sonntag in der Kirche. Erst als Teenager wechselte er zur Gitarre und als er Anfang der 60er Jahre zum Studium nach London ging, da infizierte er sich mit dem Jazzvirus, hörte Wes Montgomery und Miles Davis. Highlife - die afrikanische Variante des Funk Und diese Einflüsse verband er mit dem Highlife, der vielleicht ersten eigenständigen Variante von moderner Tanzmusik auf dem afrikanischen Kontinent.
"Highlife entstand aus ganz verschiedenen Quellen. Da war die Kirchenmusik, die Marschmusik des Militärs und der Polizei und Einflüssen aus der lokalen Aduwá und Adinke-Musik. Die Mischung daraus wurde dann Highlife genannt.
Alle Musiker aus Mali und Guinea und den anderen französischsprachigen Ländern produzieren ihre Musik in Frankreich. Dort sitzen ihre Plattenfirmen. Aber wir haben hier keine Beziehungen mit der englischen Musikindustrie. Also nehmen wir hier auf, aber mit diesen Studios kann man nicht auf internationalem Niveau arbeiten. Also sind wir schon in den 70ern nach Lome oder Nigeria gegangen, um dort Musik aufzunehmen."
Ebo Taylor tut das inzwischen in Berlin, wenn auch für ein englisches Plattenlabel. Seitdem tourt er wieder weltweit. Doch in Ghana erscheinen seine neuen Platten nicht. Dort ist und bleibt er der Prophet im eigenen Land. Gedanken darüber macht er sich schon, aber der Optimismus hat ihn bisher nicht verlassen. Und auch sein Alter ist keine Hürde für den 79-Jährigen.
"Ich bin ein Musiker und ich kann nichts anderes als Musik spielen. Also mache ich weiter, so wie auch die Musik sich weiter entwickelt. Früher nannte man die Musik Highlife, jetzt Afro. Ich habe keine Ahnung, was als nächstes kommt. Aber ich werde auch diese Musik spielen!"