Ebola

Der Impfstoff, den keiner herstellen wollte

Ruth Atkins lässt sich als eine von 60 Freiwilligen den möglichen Impfstoff injizieren
Ruth Atkins lässt sich als eine von 60 Freiwilligen den möglichen Impfstoff injizieren © afp / Steve Parson
Von Georg Schwarte |
Am 20. Oktober ist ein experimenteller Impfstoff gegen Ebola zum Testen an die Weltgesundheitsorganisation geschickt worden. Doch dieser Impfstoff war seit Jahren ungenutzt in einem Labor vorhanden. Allerdings hatte die Pharmaindustrie kein Interesse, weil es keine zahlungskräftigen Abnehmer gab.
Es klang zunächst nach einer ermutigenden Nachricht aus Kanada. Am 20. Oktober ist ein experimenteller Impfstoff gegen Ebola zum Testen an die Weltgesundheitsorganisation geschickt worden. Kanadas Gesundheitsministerin äußerte sich stolz: "Wir freuen uns, dass der kanadische Impfstoff, Ergebnis kanadischer Wissenschaft, jetzt in die Versuchsphase an 40 gesunden, freiwilligen Probanden geht".
Tage später wird klar, dass dieser Impfstoff seit Jahren ungenutzt in einem Labor vorhanden war. Allerdings hatte die Pharmaindustrie kein Interesse, weil es keine zahlungskräftigen Abnehmer gab. Erst die Krise hat nun für die abschließenden Schritte gesorgt.
Zurzeit wird der Impfstoff in den USA, in der Schweiz, in Kenia, Mali und im Hamburger Universitätsklinikum UKE getestet. Mit der Massenproduktion für den Einsatz in Westafrika wird Anfang 2015 gerechnet. Dabei hätte es einen Impfstoff laut Forschern schon vor zehn Jahren geben können.
Mehr zum Thema