Ebola-Medikamente

"Die Ausweglosigkeit ist maßgeblich"

Helfer in Guinea: Sie sind zunehmend hilflos: Bereits mehr als 700 Menschen sind in Westafrika an Ebola gestorben.
Besonders Ärzte und Helfer sollten das Medikament erhalten können, meinte Klaus Nagels. © picture alliance / dpa / Sam Taylor / Ärzte ohne Grenzen
Moderation: Christian Rabhansl und Katrin Heise |
Grundsätzlich muss jedes Medikament vor der Anwendung zugelassen werden. Gegen Ebola gibt es aber noch keines, das bisher zugelassen ist. Trotzdem dürfe es den Erkrankten nicht vorenthalten werden, sagt der Mediziner Klaus Nagels: Immerhin handele es sich derzeit um eine außergewöhnliche Situation.
Der Mediziner Klaus Nagels hält die Entscheidung der WHO, noch nicht ausreichend getestete Medikamente gegen Ebola zuzulassen, für statthaft. Maßgeblich sei, dass sich der Erkrankte in einer ausweglosen Situation befinde. Auch müsse der Patient umfassend über die Risiken aufgeklärt werden, so der Leiter des Instituts für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften an der Universität Bayreuth.
"Im individuellen Fall abwägen"
Dazu gehört nach Angaben Nagels' auch der Hinweis, dass man durch das Medikament möglicherweise versterben könne. Ob und bei wem ein derartiges Arzneimittel tatsächlich angewendet werde, müsse abgewogen werden. Neben dem Kriterium der Ausweglosigkeit sei der Personenkreis wichtig: Ärzte und medizinisches Personal etwa seien einem "erheblichen Infektionsrisiko" ausgesetzt und könnten im Kampf gegen die Krankheit nicht einfach ersetzt werden.
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