Von Ansichtskarten und Abwesenheitsnotizen
Urlaubszeit - und endlich Ruhe! Ja, von wegen. Wir durchdigitalisierte Reisende sind auch am Urlaubsort via Mail, Instagram, Facebook und Co. immer erreichbar. Und viele finden das auch gar nicht schlimm.
Diese Echtzeit bereitet Sie auf die schönste Zeit des Jahres vor: Urlaub - und eigentlich dafür gedacht, um zur Ruhe zu kommen. Aber kommen wir wirklich zur Ruhe? Die ist heute, in Zeiten digitaler Verbundenheit, nämlich nicht mehr so leicht herzustellen.
Oder vielleicht braucht es die auch gar nicht, wie Hauptstadtstudio-Korrespondentin Katharina Hamberger Autorin Lydia Heller erzählt - aus ihrem Urlaub am Meer. Da werden Mails gelesen und über Instagram Bilder geteilt.
Früher waren mehr Postkarten
Letzteres - die netten Fotos für den schönen Eindruck - war lange Zeit die Aufgabe der Postkarte, wie die Grazer Historikerin Eva Tropper zu berichten weiß. Und noch heute beschäftigen alte Postkarten Menschen - weil sich damit vergangenes Leben rekonstruieren lässt.
Was in der eigenen Wohnung passiert, wenn man nicht da ist, ist in China an Technologie delegiert: Dort überwacht nicht selten eine Kamera den katzenfütternden und pflanzengießenden Dienstleister während der eigenen Abwesenheit. Darüber amüsiert sich Steffen Wurzel in seiner Glosse.
Wie kriegt man digitalverdorbene Kinder nach Italien?
Die Abwesenheit ordentlich zu kommunizieren ist übrigens eine Aufgabe, die bürokratische Ausmaße annehmen kann und gewisse Formen einhalten muss.
Ein noch kompliziertere Angelegenheit: Wie kriegt man pubertierende, digitalverdorbene Kinder überhaupt in den Urlaub, wenn denen die Frage nach dem Urlaubsziel schnurz ist und man als Antwort bekommt: Schweden oder Italien, Hauptsache WLAN.