„Economic Words“ ist ein Künstler*innen-Buch, das zugleich ein Gedichtband ist. Die Zeichnerin Anke Becker hat nämlich seit dem Jahr 2021 aus der auf blass orangenem Papier gedruckten Wirtschaftszeitung „The Financial Times“ unzählige Artikel oder Artikelspalten ausgeschnitten und mit einem dicken schwarzen Filzstift den Text so durchgestrichen, dass nur wenige Worte übrigbleiben, die so etwas bilden wie Aphorismen, Gedankensplitter oder kleine Gedichte, wie zum Beispiel: „swimming / in time / is important“ oder „I‘m / inside / my head“. Pro Seite einen bearbeiteten Artikel. „Economic words“ ist dabei nicht nur ein sehr schön gedrucktes Buch, sondern ist auch als E-Book und Audio-Book produziert, also ein multimediales Kunstprojekt.

Es ist beeindruckend, wie Anke Becker in der nüchternen Welt der Wirtschaftsnachrichten mit all den Finanz- und Warenströmen, sowie der kühlen Zweckrationalität eine ganz andere Sphäre entdeckt, eine der Poesie, des Humors, der Lakonie und auch der Schönheit.

Ich schenke das wunderschöne Buch meinem Freund Christian, erstens, weil ich ihm eine Freude machen möchte, zweitens, weil er selbst Künstler ist und mit dem Medium der Zeitung arbeitet und drittens, weil er einen Sinn fürs Sinnliche dieses Kunstprojekts hat und den Humor für diese „Gedankensplitterei“.