"Ein erster Schritt zur Humanisierung der Sexualität"
Der Moraltheologe Johannes Gründel hat sich erfreut darüber gezeigt, dass Papst Benedikt XVI. den Gebrauch von Kondomen zur Vermeidung einer HIV-Infektion für zulässig erklärt hat.
Das sei "ein erster Schritt zur Humanisierung der Sexualität und der zwischenmenschlichen Begegnungen", sagte Gründel am Montag im Deutschlandradio Kultur. Damit wende der Vatikan das Prinzip der Güterabwägung an, das die Moraltheologie schon lange vertrete. Dabei gehe es vor allem um den Schutz des menschlichen Lebens: "Insofern ist dieser Weg, hier zwar eine Verwendung des Kondoms zu tolerieren, das geringere Übel gegenüber der Gefährdung eines Menschen im Sinne einer schweren Ansteckung."
Nach Einschätzung des emeritierten Professors für Moraltheologie der Ludwig-Maximilians-Universität München ist das Prinzip der Güterabwägung aber nicht pauschal auf andere Bereiche übertragbar. "Es ist in jedem Einzelfall zu bedenken, was hier gefährdet ist und was an Hilfsmitteln verwendet werden soll."
Gleichwohl äußerte Gründel die Erwartung, dass nach den Äußerungen des Papstes zum Kondomverbot künftig auch andere Bereiche der kirchlichen Sexualmoral differenzierter betrachtet werden: "Wir sind froh, dass hier ein erster Schritt in die Richtung der Güterabwägung (…) vorgenommen wird und dass das natürlich auch gewisse ähnlich gelagerte Fälle (…) in die Diskussion mit einbringt."
Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 22.4.2011 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
Nach Einschätzung des emeritierten Professors für Moraltheologie der Ludwig-Maximilians-Universität München ist das Prinzip der Güterabwägung aber nicht pauschal auf andere Bereiche übertragbar. "Es ist in jedem Einzelfall zu bedenken, was hier gefährdet ist und was an Hilfsmitteln verwendet werden soll."
Gleichwohl äußerte Gründel die Erwartung, dass nach den Äußerungen des Papstes zum Kondomverbot künftig auch andere Bereiche der kirchlichen Sexualmoral differenzierter betrachtet werden: "Wir sind froh, dass hier ein erster Schritt in die Richtung der Güterabwägung (…) vorgenommen wird und dass das natürlich auch gewisse ähnlich gelagerte Fälle (…) in die Diskussion mit einbringt."
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