"Ein Film aufregender als der andere"

Moderation: Dieter Kassel · 15.01.2013
Für einen Skandal sorgte Nagisa Oshima im Jahr 1976, als sein Film "Im Reich der Sinne" während der Berlinale wegen Pornografie-Verdachts beschlagnahmt wurde. Vertreter der Staatsanwaltschaft hätten damals "unbedingt ein Exempel statuieren" wollen, sagt der Filmkritiker Ulrich Gregor.
"Im Reich der Sinne" sei eine Geschichte über eine Liebesaffäre, die sich tatsächlich zugetragen hat, die alle gesellschaftlichen Normen gesprengt habe, so Gregor: eine "Meditation über das Verhältnis von Liebe und Tod". Der Film sei ein Kommentar auf die japanische Gesellschaft und bringe "pornografische Elemente" und Gewalt auf die Leinwand - diese Zusammenstellung sei für die Staatsanwaltschaft zu viel gewesen, sagt Gregor.

Doch das Verbot des Filmes habe dazu geführt, dass er sich mit Nagisa Oshima eng befreundet habe. Der populärste Film von Nagisa Oshima sei "Marry Chrismas Mr. Lawrence " gewesen, sagt Gregor.

Seine Filme waren stets eine Meditation über das Verhältnis von Liebe und Gewalt - nun ist der Regisseur im Alter von 80 Jahren gestorben.

Das vollständige Gespräch mit Ulrich Gregor können Sie mindestens bis zum 15.06.2013 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.