Ein Flaneur zwischen den Genres
Diese Augen: Stechend, tief liegend, mal kalt fixierend, abwesend-fern, mal schelmisch-blitzend. Ulrich Matthes setzt sie ebenso gezielt ein, wie seine vielseitige Stimme. Auch sie - je nach Situation und Rolle - scharf-schneidend, unsicher-fragend, gebrochen. Derzeit ist der Schauspieler in verschiedenen Rollen zu erleben. Im Kino brilliert er in dem Film "Der neunte Tag" als Priester, der von den Nationalsozialisten zur Kollaboration gezwungen werden soll. Für die Rolle des Abbé Henri Kremer wurde er gerade für den "Europäischen Filmpreis 2005" nominiert.
Ist er hier das Opfer, gibt er in Volker Schlöndorffs "Der Untergang" einen Täter, den gespenstisch-kalten Joseph Goebbels. Wie macht man das? Indem man sich die Tagebücher von Goebbels vornimmt, was beileibe nicht einfach war. Und die vielen Opferberichte von Menschen, die das Konzentrationslager überlebt haben. Und indem man versucht, sich so intensiv und so wahrhaftig wie möglich rein zu begeben.
Diese Fähigkeit beweist er auch auf der Theaterbühne: Gleich mehrfach ist der 46-Jährige im Deutschen Theater in Berlin zu sehen. Für seine furiose Darstellung des George in Edward Albees Ehedrama "Wer hat Angst vor Virginia Woolf" wurde er von der Zeitschrift "Theater heute" als "Schauspieler des Jahres 2005" ausgezeichnet.
Matthes ist wirklich das, was es angeblich immer weniger geben soll, ein literarischer oder besser sprachkonzentrierter Schauspieler. Was eben nicht heißt, Diktionen feiernd den Text irgendwie statisch durch den Raum tragen, sondern nur geistige Beweglichkeit, so der Autor Moritz Rinke in seiner Würdigung.
Sein innerer Motor: Neugierig sein. Immer wieder neugierig zu sein, wie ticken die Menschen? Das interessiert mich, die Widersprüchlichkeit des Menschen und die Rätselhaftigkeit, auch letztendlich das Undurchschaubare, das Geheimnis.
Seine markante Stimme ist aber auch in zahlreichen Hörbüchern und Hörspielen zu erleben, u.a. anderem auch im Programm von Deutschlandradio Kultur: In dem Zweiteiler "Der Besuch des Leibarztes" spielt er den Armenarzt, Revolutionär und Aufklärer Graf Struensee. Er wird 1768 an den dänischen Hof beordert, um den zunehmend verwirrten Kronprinzen Christian VII. zu betreuen und gewinnt immer mehr an politischem Einfluss. Der zweite Teil des Hörspiels von Per Olov Enquist läuft am Sonntag, den 13.11.2005 um 18 Uhr 30.
Am 17.11.2005 kommt sein neuer Film "Mitfahrer" in die Kinos.
"Ulrich Matthes – ein Flaneur zwischen den Genres" – heute ist der Schauspieler und Regisseur von 9 Uhr 07 bis 11 Uhr zu Gast bei Dieter Kassel in der Sendung "Radiofeuilleton – Im Gespräch" im Programm von Deutschlandradio Kultur. Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der kostenlosen Telefonnummer 00800/22542254.
Diese Fähigkeit beweist er auch auf der Theaterbühne: Gleich mehrfach ist der 46-Jährige im Deutschen Theater in Berlin zu sehen. Für seine furiose Darstellung des George in Edward Albees Ehedrama "Wer hat Angst vor Virginia Woolf" wurde er von der Zeitschrift "Theater heute" als "Schauspieler des Jahres 2005" ausgezeichnet.
Matthes ist wirklich das, was es angeblich immer weniger geben soll, ein literarischer oder besser sprachkonzentrierter Schauspieler. Was eben nicht heißt, Diktionen feiernd den Text irgendwie statisch durch den Raum tragen, sondern nur geistige Beweglichkeit, so der Autor Moritz Rinke in seiner Würdigung.
Sein innerer Motor: Neugierig sein. Immer wieder neugierig zu sein, wie ticken die Menschen? Das interessiert mich, die Widersprüchlichkeit des Menschen und die Rätselhaftigkeit, auch letztendlich das Undurchschaubare, das Geheimnis.
Seine markante Stimme ist aber auch in zahlreichen Hörbüchern und Hörspielen zu erleben, u.a. anderem auch im Programm von Deutschlandradio Kultur: In dem Zweiteiler "Der Besuch des Leibarztes" spielt er den Armenarzt, Revolutionär und Aufklärer Graf Struensee. Er wird 1768 an den dänischen Hof beordert, um den zunehmend verwirrten Kronprinzen Christian VII. zu betreuen und gewinnt immer mehr an politischem Einfluss. Der zweite Teil des Hörspiels von Per Olov Enquist läuft am Sonntag, den 13.11.2005 um 18 Uhr 30.
Am 17.11.2005 kommt sein neuer Film "Mitfahrer" in die Kinos.
"Ulrich Matthes – ein Flaneur zwischen den Genres" – heute ist der Schauspieler und Regisseur von 9 Uhr 07 bis 11 Uhr zu Gast bei Dieter Kassel in der Sendung "Radiofeuilleton – Im Gespräch" im Programm von Deutschlandradio Kultur. Hörerinnen und Hörer können sich beteiligen unter der kostenlosen Telefonnummer 00800/22542254.