Ein glorreicher Halunke
Mit Poncho und Zigarre stieg Clint Eastwood zum einsamen Helden eines Filmgenres auf, des Italo Western. Kein Hollywoodstar verschmolz dermaßen mit seinen Leinwandfiguren und entwickelte die eigene Persönlichkeit über seine Rollen wie Clint Eastwood.
Sergio Leone entdeckte Anfang der 1960er-Jahre den im Hollywood-Studiosystem geschulten langjährigen Hauptdarsteller einer US-Western-Fernsehserie und machte ihn in Europa mit den Filmen "Für eine Handvoll Dollar", "Für ein paar Dollar mehr" und "Zwei glorreiche Halunken" zum Star. Die Leone-Eastwood-Trilogie brach radikal mit der Western Tradition - plötzlich gab es keine guten Protagonisten mehr. Der Zynismus hielt Einzug im Bild vom Wilden Westen. In diesem Stil ging es zunächst weiter in Eastwoods Karriere. Der Polizist Dirty Harry, den er unter der Regie von Don Siegel verkörperte, übte eiskalte Selbstjustiz.
Schon früh machte Eastwood sich auch als Regisseur einen Namen. Bereits mit "Der Texaner" (1976) schuf er ein Meisterwerk, in dem er selbst den gesetzlosen Josey Wales im amerikanischen Bürgerkrieg spielt. Spätestens mit "Erbarmungslos", der vielen als ultimativer Western gilt, punktete Eastwood auch bei seinen größten Skeptikern und wurde Oscar-fähig. Als Regisseur und Darsteller überraschte er an der Seite von Meryl Streep in "Die Brücken am Fluss".
In seinen jüngsten Filmen bleibt Eastwood der harte Mann, der jedoch zusehends menschlicher und mitfühlender wird. In "Million Dollar Baby" erzählt er von Boxen und Euthanasie, in "Gran Torino" von Fremdenfeindlichkeit und Zivilcourage und in "Invictus" von Rugby und Nelson Mandela. Am 31. Mai feiert Clint Eastwood seinen 80. Geburtstag.
Gerhard Midding und Frank Schnelle:
Clint Eastwood.
Der konservative Rebell.
Verlag Uwe Wiedlerroither, 1996.
Douglas Keesey
Clint Eastwood: Mythic Machismo.
Taschen, 2006.
Frank Arnold
Dirty Harry.
Don Siegel und seine Filme.
Verlag Vertigo, 2003.
Film-Konzepte 8
Clint Eastwood.
Hg. Thomas Koebner und Fabienne Liptay.
Edition text+kritik, 2007.
Wie ein roter Faden zieht sich das Drama der Außenseiter durch Clint Eastwoods Werke. Als namenloser Fremder im Italo-Western und gnadenloser Cop 'Dirty Harry' verkörperte Eastwood legendäre Helden, deren zynische Härte eine provokante Antwort auf eine desolate Welt war. Als Regisseur schlägt Eastwood eine Brücke über die Zeiten, nicht nur in seinen Filmen, wo Erinnerung und Gegenwart aufeinander prallen,sondern auch in seinen Methoden, welche Hollywoods klassische Erzählökonomie mit einer filigranen Schauspielführung authentisch aufladen. Genres, die er einst als Schauspieler geprägt hat, führte er als Regisseur zu neuen Höhepunkten: den Western mit Erbarmungslos (1992), den Thriller mit 'Mystic River' (2003) und den Kriegsfilm mit dem Dyptichon 'Flags of Our Fathers' und 'Letters from Iwo Jima' (beide2006). Nebenbei überraschte er mit sensiblen Charakterporträts in "Honkytonk Man" (1982)und Bird (1988), fand mit 'The Bridges of Madison County' (1995) und dem Boxer-Drama 'Million Dollar Baby' (2004) weltweite Anerkennung. Der Band analysiert die jüngsten Meisterwerke vor dem Hintergrund seiner Frühzeit,wobei auch die Blickdramaturgie, die Bildästhetik,die Bedeutung der Musik, die Spannungen zwischen den Geschlechtern oder die politische Haltung der Filme beleuchtet werden
Eastwood.
Bilder eines Lebens.
Mit einem Vorwort von Peter Bogdanovich.
Verlag Henschel, 2008.
Clint Eastwoods Karriere ist zweifellos eine der bemerkenswertesten der Filmgeschichte: Jener "schüchterne Junge aus Oakland" mit dem markanten Gesicht und dem unwiderstehlichen Blick, der als Westernheld zum Superstar wurde, der sich als Schauspieler, ob in "Dirty Harry", in "Flucht von Alcatraz" oder "Die Brücken am Fluss", immer wieder neu erfindet, ist seit Jahrzehnten ebenso als Produzent und Regisseur mit unkonventionellen, meist mehrfach prämierten Filmen verschiedenster Genres erfolgreich: etwa mit dem Charlie-Parker-Porträt "Bird", dem Western "Erbarmungslos" oder dem Boxerstreifen "Million Dollar Baby". Dieses Buch zeigt in zahlreichen, größtenteils bisher unveröffentlichten Fotos nicht nur den coolen Actionhelden und hoch konzentrierten Filmemacher Eastwood, sondern auch ganz andere Seiten des Ausnahmekünstlers: den jugendlichen Beau, den liebevollen Ehemann und Familienvater, den Politiker, den leidenschaftlichen Jazzmusiker. Großformatiger Bildband über den "charismatischen Meister mit den vielen Talenten" (STERN). 160 überwiegend bisher unveröffentlichte Farb- und Schwarz-Weiß-Bilder. Mit einem biografischen Essay von Eastwoods Freund und Kollegen Peter Bogdanovic
Richard Schickel
Ich bin nur ein Typ, der Filme macht.
Verlag edel-edition, 2010
Seit gut 60 Jahren prägt Clint Eastwood das Filmgeschäft - als Darsteller, Regisseur und Produzent. Dieses Buch ist eine Hommage an ein Filmidol, das sich in einer beispiellosen Karriere vom eiskalten Cowboy vor der Kamera zum sensiblen Chronisten der amerikanischen Seele hinter der Kamera entwickelte. Mit der Hauptrolle in Sergio Leones Für eine Handvoll Dollar begann 1964 die Verwandlung Eastwoods in eine amerikanische Legende. Dirty Harry (1971) machte ihn endgültig zum Superstar. Für Erbarmungslos (1992), mit dem er als Regisseur und Hauptdarsteller das Western-Genre in neue Höhen trug, gewann er vier Oscars. Spätestens dieser Erfolg machte Clint Eastwood zu einem der wichtigsten amerikanischen Regisseure. Diesen Rang hat er mit Million Dollar Baby (2004) bestätigt, der ebenfalls vier Oscars gewann. Der Bildband stellt mit über 200 zum Teil unveröffentlichten Fotos und ausführlichen Kommentaren zu den Filmen und zum Leben von Clint Eastwood eine vollständige Werkschau dar; sie macht die Stationen und den Facettenreichtum der Figur und des Menschen Eastwood sichtbar. Clint Eastwood selbst gewährt dabei einzigartige persönliche Einblicke inseine Arbeit vor und hinter der Kamera.
Auf der Internet Movie Database ist ein Überblick über sein Gesamtschaffen dokumentiert:
Deutsche Synchronkartei. Clint Eastwood und seine Synchronsprecher
Peter Simonischek, Schauspieler. Sein großes Vorbild ist Clint Eastwood.
Clint Eastwood ist der lebendige Beweis, dass Kunst dann vollendet ist, wenn man nichts mehr weglassen kann, nicht, wenn man nichts mehr dazutun kann.
Marianne Koch, Schauspielerin und Ärztin, spielte mit Eastwood in "Für eine Handvoll Dollar"
Ich habe Clint Eastwood kennengelernt anlässlich der Dreharbeiten von "Für eine Handvoll Dollar" so Anfang der 60er-Jahre. Wir drehten in einem neu gebauten Westerndorf in der Nähe von Madrid. Eines Tages war es auch so weit, unser Hauptdarsteller sollte kommen, Clint Eastwood. Der war damals völlig unbekannt. Er hatte in einigen B-Pictures in Amerika mitgewirkt und auch eine Serie gemacht, die überhaupt keine Bedeutung hatte. Und wir waren sehr neugierig, wer das wohl wäre, und dann stand er da, zum ersten Mal vor der Kamera, mit seinem Poncho und seinem flachen, schwarzen Hut, und einem Zigarillo im Mundwinkel, und hat mit dem Regisseur zuerst ein bisschen gesprochen und so, und dann sollte es losgehen, und dann lief die Kamera. Und Sergio rief: Azzione - und dann haben wir gedacht, was ist eigentlich los, der macht ja nichts, der spielt ja gar nicht, was ist denn das für ein Schauspieler. Und hat seinen Text gebracht und stand mehr oder weniger regungslos da herum. Gut. Wir waren etwas verwundert.
Und zwei Tage später sind wir in ein winziges Kino da in ein Kaff in der Nähe gegangen, wo Sergio Leone die Muster sich vorführen ließ, das heißt also, das, was er in den Tagen vorher gedreht hatte, wieder angeschaut hat. Und der war sehr großzügig, da durften die Schauspieler ohne weiteres auch mit rein. Und unter anderem kam dann auch diese Szene. Clint Eastwood stand also da mit seinem Poncho und seinem Hut und dann plötzlich machte es (macht ein furchterregendes Geräusch) - und es kam etwas von der Leinwand runter, was wir nicht erklären konnten, was sowieso niemand erklären kann, nämlich eine Art von Faszination und eine Art von Leinwandpräsenz, wie ich das ganz selten erlebt habe.
Marthe Keller, Schauspieler, spielt in Eastwoods jüngstem Film "Hereafter"
Der erste Drehtag war in Chamonix, das war der erste Drehtag des Filmes überhaupt, was immer ein bisschen aufregend ist, aber die kennen sich ja seit langem. Es war vorgesehen, dass ich eine Seite Text hatte, und das andere hat er mir gesagt, machen wir später. Es war sehr kalt, es war draußen, und kurz vor dem Drehen, ich war grad noch in der Schminke, kommt die Assistentin und sagt: Der Clint Eastwood fragt, ob es mir was ausmacht, wenn wir das ganze durchmachen, alle fünf Seiten. Mir wurde beinahe schlecht. Da habe ich gesagt, lächelnd, Gottseidank bin ich vorbereitet, dass man in amerikanischen Filmen immer alles lernt. Aber ich war wirklich konzentriert auf diese eine Seite, hatte aber diesen ganzen Text schon gelernt, aber nicht so, aber trotzdem. Kurz und gut, er erklärt mir dann den geografischen Ablauf, also wo ich herkomme, den Berg runter, mich hinsetze, Tee trinke, alles in einem, das war eine Einstellung von viereinhalb Minuten, ununterbrochen gesprochen, zu jemandem, um das zu erklären. Dann hab ich mir gesagt, das ist ja kein Problem, es ist neun in der früh und wir haben den ganzen Tag Zeit dafür. - Und dann sagt er: Dann probieren wir mal, wann du willst. - Und ich mach das, und dann hören wir am Ende: That's a Cut. - Dann habe ich gesagt, are you kiddin'? Das ist doch nicht der Ernst, das ist doch nicht gedreht worden, die Probe, das war die erste Probe. Da sagt er: Ja, it's done. Es war fertig. Er hat die erste Probe - wir haben nicht mal probiert!
Alexander Horwath, Direktor Österreichisches Filmmuseum
In verschiedenen Phasen waren verschiedene Dinge typisch. In seiner ersten Phase seiner Karriere war sehr typisch ein bestimmter cooler Spruch, sicher auch von den Dialogautoren oder Drehbuchautoren schon bewusst zwischen der Italowesternfigur und Dirty Harry, dass so diese Oneliner, was auch dieser Zeit entsprochen hat, diese Oneliner, die mit einem starken Zynismus aufgeladen waren, lieber weniger Worte machen, aber die sitzen und schicken die Eiseskälte über den Rücken der Kontrahenten als jetzt viel Quatschen.
Gerhard Midding, Filmexperte
Es gibt diese berühmte Anekdote von Federico Fellini, der den Oscar gewonnen hat und nach Hollywood eingeladen wurde, und dem Studio, das ihn eingeladen hat, dann sagt: Ich möchte gerne den berühmtesten Schauspieler der Welt treffen. Können Sie das möglich machen. Und die sind völlig überrascht, und er meint: Clint Eastwood.
Thomas Oberender, Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele
Ich kann mich erinnern, durch welchen Film ich meinen Blick auf Eastwood verändert habe - das ist "Erbarmungslos". Diese Geschichte eines alternden Revolverhelden, der versucht in Würde zu leben und von seiner Vergangenheit und der Schäbig- und Niedrigkeit der Gegenwart eingeholt wird, hat mich als ein politisches Statement von fast antiker Dimension damals erschüttert, aber eben auch durch die schauspielerische Leistung von Eastwood, diese uneitle und trotzdem von enormer Kraft und auratischer Stärke geprägte Figur, eines Mannes, der seinen Weg bis ans Ende geht.
Ein Interview mit Peter Morgan, dem Drehbuchautor von Clint Eastwoods jüngstem Film "Hereafter", der voraussichtlich Ende 2010 in die Kinos kommt.
Wie kam es dazu, dass Ihr Drehbuch "Hereafter" von Clint Eastwood verfilmt wird?
Peter Morgan: Ich habe auf der Turracher Höhe in Österreich ein Drehbuch geschrieben, zunächst für mich selbst. Die Geschichte kam einfach aus mir heraus. Es ist eine melancholische Geschichte, darüber wie wenig wir vom Tod und dem Leben nach dem Tod verstehen. Ich gab diese Geschichte zunächst in die Schublade. Mir schwebte eine ganz kleine englische Produktion vor, ein ganz billiger Film.
Ich vergaß den Film in der Schublade bis ein Freund von mir gestorben ist, der Taufpate unserer Tochter bei einem Skiunfall. Auf seiner Beerdigung dachte ich, was mache ich mit diesem Stück. Und da habe ich es rausgenommen. Und in der Zeit war ich zusammen, einfach in Verbindung mit der Kathy (Kathleen) Kennedy, eine relativ berühmte Hollywood-Produzentin, die Spielbergs "Schindler's List", "Raiders of the Lost Arch", "Jurassic Park" und "Close Encounters" produzierte. Sie hat mein Drehbuch gelesen, mochte es sehr gerne und erzählte die Geschichte dem Night Shyamalan. Als sie die Geschichte Syhamalan erzählte, hörte Spielberg zu, und er sagte: "warum hast du mir diese Geschichte nicht erzählt, die gefällt mir auch."
"Hereafter" wäre also beinahe ein Spielberg-Film geworden?
Peter Morgan: Es gab eine herrliche Woche, wo ich Shyamalan und Steven Spielberg als Regisseure hatte für diese Geschichte, dann waren beide beschäftigt, und da hat der Spielberg mich gefragt, ob er das Drehbuch dem Clint Eastwood zeigen könnte. - Habe ich gesagt: einen dieser "That's wonderful, life's more absurd..."-sentences, und "of course not!" - Und dann hab ich's vergessen und habe nie wieder daran gedacht. Einen Monat später rief mich die Kathy an, und ich war im Restaurant in London und hat gesagt, well, Clint read it an he like it. And he wants to do it, do you mind? - I said, no, no it don't mind, this is absurd. - Ich glaubte es einfach nicht, und dann war plötzlich alles sehr high. Beim Clint Eastwood weiß man nie was dann passiert. Man bekommt einen Anruf, man hört, dass der Clint Eastwood das Drehbuch gerne hat und dann muss man drei Jahre warten und dann geht man zur Premiere. Als Schriftsteller hat man eigentlich nicht mehr zu tun. Und ich habe gesagt, naja, soll ich nicht ein bisschen mit ihm arbeiten. Hat sie gesagt, nein, das macht er nicht. - Habe ich gesagt, warum, mein Erlebnis als Schriftsteller bis jetzt ist, dass man schreibt ein Drehbuch, der Regisseur hat es halbwegs gerne und dann arbeitet man, bis man umkippt.
Bei Ihren bisherigen Filmen feilten Sie also bis zuletzt am Drehbuch?
Peter Morgan: Also zum Beispiel bei "The Queen" hatte ich einen Entwurf, dann hat Stephen Frears das Drehbuch gelesen und hat gesagt, ja. Dann habe ich zirka 50 Entwürfe mit ihm geschrieben, damit es genau gestimmt hat für ihn. Man ist wie ein Schneider, der Anzug muss passen. Und beim Clint passt er scheinbar jedes Mal ganz genau. Er hat diese gelassene, entspannte Einstellung, wo er glaubt, ja, es hat mir gefallen, daran zu wühlen, könnte es auch zerstören. Ich weiß, dass er genau jedes Wort dreht, wie es geschrieben wurde. Er ist so treu, er ändert nicht einmal the Scene Headings. Er hat ein Drehbuch, und er hat es gern.
Haben Sie Clint Eastwood vorgeschlagen, das Drehbuch weiter zu bearbeiten?
Peter Morgan: Ja, aber er hat mir gebeichtet: "ich habe ein Drehbuch mal gefunden, und es hat mir sehr gefallen und ich wollte es besser machen, ich habe mit dem Schriftsteller gearbeitet, aber es ist auseinander, es ist wie ein Kartenhaus auseinander gefallen. Und der Schriftsteller konnte es dann aber nicht mehr zusammenbauen." Die müssen etwas in der Innenstruktur geändert haben und dann war es sich für immer geändert. Das wollte er nie wieder machen.
Wenn Clint jetzt etwas findet, was er gern hat, dann hat er genug Erfahrung, würde er sagen, um sich selbst zu vertrauen, dass sein Instinkt gut ist und dass er dabei bleibt. Und ich glaube, andere Leute könnten sagen, das ist einfach zu simpel, so simpel geht es gar nicht. Das sieht man halt, wenn Leute in ein gewisses Alter kommen, dass sie vielleicht denken, ich habe jetzt nicht die Zeit, viel herumzuspielen, ich möchte einfach das machen, was ich machen möchte.
Wie lernten Sie Clint Eastwood persönlich kennen?
Peter Morgan: Ich traf ihn ein paar mal mit "How do you do" und "Hello" in Hollywood bei Verleihungen. Aber das erste Mal, als wir eins zu eins beim Mittagessen saßen, war jetzt beim Dreh in London. Den Clint Eastwood in London zu sehen, ist komisch, er gehört nicht zu London, er gehört zur Wüste, in irgendeine amerikanische Landschaft, an einen mythischen Ort vielleicht. Er ist selbst schon ein Mythos, der gehört nicht nach South East London in ein Housing Estate - so einen Block, wo 2000 Menschen drinnen wohnen, wo viele Drogen im Umlauf sind und viele Verbrechen geschehen. Ein Drittel des Films spielt in so einem Housing Estate in England, und da habe ich ihn getroffen, als er dort drehte. Ihn da überhaupt zu sehen, war absurd. - Und dann, weil er eben so ruhig und so sparsam und gelassen und still und unkompliziert ist, kommt man sehr schnell in ein sehr ruhiges, stilles, gelassenes Gespräch. Er ist sehr bescheiden, wir waren in keinem Restaurant, wir haben mit allen Statisten gegessen und mit der ganzen Crew. Es waren keine Bodyguards da, wir haben uns angestellt wie alle, wir haben gewartet in der Reihe. Das habe ich auch noch nie erlebt, meistens bekommt der Regisseur sein Essen so wie ein Offizier. Filme sind schließlich wie die Armee, da gibt es Offiziere und Soldaten, die haben verschiedene Klassen. Bei Clint ist das überhaupt nicht so. Wir haben zwei Stunden lang gequatscht. Es war sehr angenehm, einfach und vernünftig. It was unremarkable, und das war eben das schöne dran, dass es nicht remarkable war.
Was war Clint Eastwood bei der Umsetzung Ihres Drehbuches besonders wichtig?
Peter Morgan: Die Realität. Er dreht immer ganz einfach, die Kamera bewegt sich überhaupt nicht. Ich mag an ihm, wie unsentimental er ist, und wie genau er die Realität darstellt. Natürlich ist alles künstlich, aber für ihn ist es wichtig, dass Sachen so sind, wie sie sind, und deswegen hat er zum Beispiel dieses Council Estate nicht in einem Studio gebaut, wo es viel einfacher, bequemer und sicherer wäre. Er ist dorthin gegangen, wo Leute noch wohnen und wo es gefährlich ist. Für ihn als 80jährigen da zu drehen, das ist sicher nicht einfach. Das hätte er sicher einfacher machen können im Studio, aber das würde man sofort spüren, dass es nicht richtig ist.
Was war Ihnen bei der Umsetzung Ihres Drehbuches besonders wichtig?
Peter Morgan: Für mich war besonders wichtig, dass er die soziale Realität zeigt, eine Dokurealität fast, keine Kinorealität. Das zweite, was mir am Herzen lag, war, da ein Drittel des Films auf Französisch ist, wollte ich, dass er es wirklich auf Französisch dreht. Wenn die Franzosen spielen, dann sollen sie auch Französisch reden. Da habe ich mir gedacht, er hat doch diesen einen Film ganz auf Japanisch gedreht, das wird sicher kein Problem für ihn sein, und schließlich war es auch kein Problem, da war ich sehr glücklich.
Wer spielt mit bei "Hereafter"?
Peter Morgan: Matt Damon, Cecile de France, Pryce Dallas Howard, die Tochter von Ron Howard, eine besonders begabte Schauspielerin, und dann viele weltweit unbekannte, aber sehr begabte englische Schauspieler, die ich kenne, in den englischen Rollen. Ich drück die Daumen. - Ja, und Marthe Keller ist auch dabei, mit der habe ich eigentlich über das Dreh-Erlebnis gesprochen. Sie hat mich angerufen und gesagt, wir kennen uns nicht, aber ich wollte nur sagen, ich habe gerade gedreht mit dem Clint, zwar und Ihr Drehbuch. - Habe ich gesagt, oh, schön, Sie kennenzulernen. - Hat sie gesagt, es ist wirklich seltsam: Er kommt, macht eine Aufnahme und es ist vorbei. Er sagt nicht einmal bitte und stop und Motor und Schnitt. Und da bin ich am Dreh gegangen, habe ich es für mich selber gesehen: Man würde nicht wissen, dass da jemand dreht, es ist so ruhig, es wird nicht geschrien, er sagt nicht "Action", er macht nur so mit den Fingern, er dreht seinen Finger. Und der Kameramann schaut immer auf Clints Finger und fängt an zu drehen.
Clint Eastwood ist eine Ikone der Männlichkeit. Als Drehbuchautor schlüpfen Sie in die Psychologie vieler Gestalten. Wie interpretieren Sie Eastwoods Bild der Männlichkeit?
Peter Morgan: Für mich lautet Clints Einstellung: Es ist unmännlich, neurotisch zu sein. Es ist unmännlich, ängstlich zu sein. Ängstlich zu sein heißt auch, nicht überzeugt zu sein und Zweifel zu haben. Ich hingegen finde, das ist nicht unmännlich. Ich finde, es gehört zum Schriftsteller-Sein Selbstzweifel zu haben, sich ständig selber unter die Lupe zu nehmen und das, was man gemacht hat, wieder neu zu bauen und zu verbessern. Ich verstehe natürlich, es kommt ein Moment, wo man denkt: "Lass es doch, es passt." Aber Clint dreht jetzt meinen ersten Entwurf. Ich fühle mich, als ob ich nackt in die Welt hinausträte, verstehen Sie, was ich meine? Ich habe Angst, ob das unmännlich ist oder nicht, ich habe Angst, ich will nicht, dass jemand meinen ersten Entwurf dreht, ich will, dass ich die Möglichkeit habe zu sagen, so, ich bin noch nicht ganz bereit, mich so in die Welt zu zeigen. Aber es kommt ins Kino, oh Boy!
Gibt es Konflikte in Clint Eastwoods Arbeitsweise?
Peter Morgan: Er hat so eine große Würde. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass er jemals in eine Rivalität gerät, oder in einen Streit, das ist für mich unvorstellbar.
Welches sind Ihre Eastwood-Lieblingsfilme?
Peter Morgan: Ich glaube, die Filme, in denen Clint Eastwood selbst spielt, sind immer ein besonderes Vergnügen. Von denen, in denen er nicht mitspielt, habe ich "Mystic River" am liebsten. Von denen mit Eastwood entweder "Unforgiven" oder "The Outlaw Josey Wales" oder "Million Dollar Baby".
Wie sehen Sie Clint Eastwoods Rolle innerhalb des Hollywood-Studio-Systems?
Peter Morgan: Clint ist schon sein ganzes Leben lang ein Studio-Tier, er ist ein Teil der Einrichtung bei Warner Brothers, eine Stütze des Systems. Im Laufe seiner Karriere hat er sicher schon 25 bis 30 Produktions-Direktoren bei Warner überlebt. Er ist durch und durch ein Studio-Tier. Aber er ist auch einer der unabhängigsten Menschen, die ich je getroffen habe.
Musik:
The Good, The Bad & The Ugly
Original Motion Picture Soundtrack
EMI-Columbia
The Good, The Bad & The Ugly (Main Title) (Komponist: Ennio Morricone)
Mystic River
Music from the Motion Picture
Warner Brothers Disc
Mystic River Main Title (Komponist: Clint Eastwood; Interpret: The Boston Symphony Orchestra, Dirigent Lennie Niehaus, Solopiano: Brad Hatfield)
Eastwood after Hours
Live at Carnegie Hall
Warner Brothers Records / Malpaso Records
Doe Eyes / Jitterbug Waltz (Komponist: Clint Eastwood/Lennie Niehaus/ Thomas Fats Waller; Piano: Renee Rosnes)
Erroll Garner Plays Misty
I-Tunes
Naxos
Erroll Garner
Misty (Komponist: Erroll Garner)
Bird
Original Motion Picture Soundtrack
01-461002-10
Warner Brothers
Charlie Parker & Band
I Can't Believe That You're In Love With Me (Komponist: Charlie Parker)
Eastwood After Hours
Live at Carnegie
Warner Brothers Disc
Doe Eyes / Jitterbug Waltz (Komponist: Clint Eastwood/Lennie Niehaus/Thomas Fats Waller)
Rawhide!
18 Country Classics
Licensemusic.com
Frankie Lane
Rawhide
Ennio Morricone
The Legendary Italian Westerns
BMG Music ND 90526
A Fistful of Dollars Overture (Komponist: Ennio Morricone)
Monterey Jazz Festival
40 Legendary Years
Warner Brothers / Malpaso
Oscar Peterson Trio
Younger Than Springtime (Komponist: Oscar Hammerstein II/Richard Rogers)
Eastwood After Hours
Live at Carnegie
Warner Brothers Disc
Misty (Komponist: Erroll Garner)
Dirty Harry
Original Motion Picture Soundtrack
Label Aleph Records
Dirty Harry Main Theme (Komponist: Lalo Schifrin)
Western Themen
Silva Screen Records
The City of Prague Philharmonic Orchestra
The Outlaw Josey Wales (Komponist: Jerry Fielding)
Invictus
Original Motion Picture Soundtrack
Sony Music
Invictus Main Theme (Komponist: Kyle Eastwood)
Eastwood After Hours
Live at Carnegie Hall
Warner Brothers / Malpaso Records
Parker's Mood Main Theme (Komponist: Charlie Parker)
Eastwood After Hours
Live at Carnegie Hall
Warner / Brothers Malpaso Records
Kevin Mahogany
I See Your Face Before
From the Film Bridges of Madison County (Komponist: Arthur Schwartz)
Eastwood After Hours
Live at Carnegie Hall
Warner Brothers / Malpaso Records
After Hours/Clint Eastwood Blues (Komponist: Avery Parrish/Clint Eastwood)
Unforgiven
Original Motion Picture Soundtrack
Varese Sarabande
Claudia's Theme (Komponist: Clint Eastwood)
Unforgiven
Original Motion Picture Soundtrack
Varese Sarabande
Headstone and Flowers (Komponist: Clint Eastwood)
Unforgiven
Original Motion Picture Soundtrack
Varese Sarabande
Shave and a haircut (Komponist: Clint Eastwood)
Unforgiven
Original Motion Picture Soundtrack
Varese Sarabande
It's Self Defence (Komponist: Clint Eastwood)
The Bridges of Madison County
Music from the Motion Picture
Warner Brothers Disc / Malpaso
Dinah Washington
I'll close my eyes. (Komponist: Buddy Kaye/Billy Reid)
The Bridges of Madison County
Music from the Motion Picture
Warner Brothers / Malpaso
Doe Eyes (Komponist: Clint Eastwood)
Mystic River
Music from the Motion Picture
Warner Brothers Disc
The Boston Symphony Orchestra
Dave's Past (Komponist: Clint Eastwood)
Million Dollar Baby
Music from the Motion Picture
Varese Sarabande
Lethal Dose (Komponist: Clint Eastwood)
Gran Torino
Music from the Motion Picture
Decca a division of Universal Music Operations
Jamie Cullum
Gran Torino (Komponist: Jamie Cullum)
Mystic River
Music from the Motion Picture
Warner Brothers / Malpaso
Kyle Eastwood
Cosmo (Komponist: Kyle Eastwood)
Schon früh machte Eastwood sich auch als Regisseur einen Namen. Bereits mit "Der Texaner" (1976) schuf er ein Meisterwerk, in dem er selbst den gesetzlosen Josey Wales im amerikanischen Bürgerkrieg spielt. Spätestens mit "Erbarmungslos", der vielen als ultimativer Western gilt, punktete Eastwood auch bei seinen größten Skeptikern und wurde Oscar-fähig. Als Regisseur und Darsteller überraschte er an der Seite von Meryl Streep in "Die Brücken am Fluss".
In seinen jüngsten Filmen bleibt Eastwood der harte Mann, der jedoch zusehends menschlicher und mitfühlender wird. In "Million Dollar Baby" erzählt er von Boxen und Euthanasie, in "Gran Torino" von Fremdenfeindlichkeit und Zivilcourage und in "Invictus" von Rugby und Nelson Mandela. Am 31. Mai feiert Clint Eastwood seinen 80. Geburtstag.
Gerhard Midding und Frank Schnelle:
Clint Eastwood.
Der konservative Rebell.
Verlag Uwe Wiedlerroither, 1996.
Douglas Keesey
Clint Eastwood: Mythic Machismo.
Taschen, 2006.
Frank Arnold
Dirty Harry.
Don Siegel und seine Filme.
Verlag Vertigo, 2003.
Film-Konzepte 8
Clint Eastwood.
Hg. Thomas Koebner und Fabienne Liptay.
Edition text+kritik, 2007.
Wie ein roter Faden zieht sich das Drama der Außenseiter durch Clint Eastwoods Werke. Als namenloser Fremder im Italo-Western und gnadenloser Cop 'Dirty Harry' verkörperte Eastwood legendäre Helden, deren zynische Härte eine provokante Antwort auf eine desolate Welt war. Als Regisseur schlägt Eastwood eine Brücke über die Zeiten, nicht nur in seinen Filmen, wo Erinnerung und Gegenwart aufeinander prallen,sondern auch in seinen Methoden, welche Hollywoods klassische Erzählökonomie mit einer filigranen Schauspielführung authentisch aufladen. Genres, die er einst als Schauspieler geprägt hat, führte er als Regisseur zu neuen Höhepunkten: den Western mit Erbarmungslos (1992), den Thriller mit 'Mystic River' (2003) und den Kriegsfilm mit dem Dyptichon 'Flags of Our Fathers' und 'Letters from Iwo Jima' (beide2006). Nebenbei überraschte er mit sensiblen Charakterporträts in "Honkytonk Man" (1982)und Bird (1988), fand mit 'The Bridges of Madison County' (1995) und dem Boxer-Drama 'Million Dollar Baby' (2004) weltweite Anerkennung. Der Band analysiert die jüngsten Meisterwerke vor dem Hintergrund seiner Frühzeit,wobei auch die Blickdramaturgie, die Bildästhetik,die Bedeutung der Musik, die Spannungen zwischen den Geschlechtern oder die politische Haltung der Filme beleuchtet werden
Eastwood.
Bilder eines Lebens.
Mit einem Vorwort von Peter Bogdanovich.
Verlag Henschel, 2008.
Clint Eastwoods Karriere ist zweifellos eine der bemerkenswertesten der Filmgeschichte: Jener "schüchterne Junge aus Oakland" mit dem markanten Gesicht und dem unwiderstehlichen Blick, der als Westernheld zum Superstar wurde, der sich als Schauspieler, ob in "Dirty Harry", in "Flucht von Alcatraz" oder "Die Brücken am Fluss", immer wieder neu erfindet, ist seit Jahrzehnten ebenso als Produzent und Regisseur mit unkonventionellen, meist mehrfach prämierten Filmen verschiedenster Genres erfolgreich: etwa mit dem Charlie-Parker-Porträt "Bird", dem Western "Erbarmungslos" oder dem Boxerstreifen "Million Dollar Baby". Dieses Buch zeigt in zahlreichen, größtenteils bisher unveröffentlichten Fotos nicht nur den coolen Actionhelden und hoch konzentrierten Filmemacher Eastwood, sondern auch ganz andere Seiten des Ausnahmekünstlers: den jugendlichen Beau, den liebevollen Ehemann und Familienvater, den Politiker, den leidenschaftlichen Jazzmusiker. Großformatiger Bildband über den "charismatischen Meister mit den vielen Talenten" (STERN). 160 überwiegend bisher unveröffentlichte Farb- und Schwarz-Weiß-Bilder. Mit einem biografischen Essay von Eastwoods Freund und Kollegen Peter Bogdanovic
Richard Schickel
Ich bin nur ein Typ, der Filme macht.
Verlag edel-edition, 2010
Seit gut 60 Jahren prägt Clint Eastwood das Filmgeschäft - als Darsteller, Regisseur und Produzent. Dieses Buch ist eine Hommage an ein Filmidol, das sich in einer beispiellosen Karriere vom eiskalten Cowboy vor der Kamera zum sensiblen Chronisten der amerikanischen Seele hinter der Kamera entwickelte. Mit der Hauptrolle in Sergio Leones Für eine Handvoll Dollar begann 1964 die Verwandlung Eastwoods in eine amerikanische Legende. Dirty Harry (1971) machte ihn endgültig zum Superstar. Für Erbarmungslos (1992), mit dem er als Regisseur und Hauptdarsteller das Western-Genre in neue Höhen trug, gewann er vier Oscars. Spätestens dieser Erfolg machte Clint Eastwood zu einem der wichtigsten amerikanischen Regisseure. Diesen Rang hat er mit Million Dollar Baby (2004) bestätigt, der ebenfalls vier Oscars gewann. Der Bildband stellt mit über 200 zum Teil unveröffentlichten Fotos und ausführlichen Kommentaren zu den Filmen und zum Leben von Clint Eastwood eine vollständige Werkschau dar; sie macht die Stationen und den Facettenreichtum der Figur und des Menschen Eastwood sichtbar. Clint Eastwood selbst gewährt dabei einzigartige persönliche Einblicke inseine Arbeit vor und hinter der Kamera.
Auf der Internet Movie Database ist ein Überblick über sein Gesamtschaffen dokumentiert:
Deutsche Synchronkartei. Clint Eastwood und seine Synchronsprecher
Peter Simonischek, Schauspieler. Sein großes Vorbild ist Clint Eastwood.
Clint Eastwood ist der lebendige Beweis, dass Kunst dann vollendet ist, wenn man nichts mehr weglassen kann, nicht, wenn man nichts mehr dazutun kann.
Marianne Koch, Schauspielerin und Ärztin, spielte mit Eastwood in "Für eine Handvoll Dollar"
Ich habe Clint Eastwood kennengelernt anlässlich der Dreharbeiten von "Für eine Handvoll Dollar" so Anfang der 60er-Jahre. Wir drehten in einem neu gebauten Westerndorf in der Nähe von Madrid. Eines Tages war es auch so weit, unser Hauptdarsteller sollte kommen, Clint Eastwood. Der war damals völlig unbekannt. Er hatte in einigen B-Pictures in Amerika mitgewirkt und auch eine Serie gemacht, die überhaupt keine Bedeutung hatte. Und wir waren sehr neugierig, wer das wohl wäre, und dann stand er da, zum ersten Mal vor der Kamera, mit seinem Poncho und seinem flachen, schwarzen Hut, und einem Zigarillo im Mundwinkel, und hat mit dem Regisseur zuerst ein bisschen gesprochen und so, und dann sollte es losgehen, und dann lief die Kamera. Und Sergio rief: Azzione - und dann haben wir gedacht, was ist eigentlich los, der macht ja nichts, der spielt ja gar nicht, was ist denn das für ein Schauspieler. Und hat seinen Text gebracht und stand mehr oder weniger regungslos da herum. Gut. Wir waren etwas verwundert.
Und zwei Tage später sind wir in ein winziges Kino da in ein Kaff in der Nähe gegangen, wo Sergio Leone die Muster sich vorführen ließ, das heißt also, das, was er in den Tagen vorher gedreht hatte, wieder angeschaut hat. Und der war sehr großzügig, da durften die Schauspieler ohne weiteres auch mit rein. Und unter anderem kam dann auch diese Szene. Clint Eastwood stand also da mit seinem Poncho und seinem Hut und dann plötzlich machte es (macht ein furchterregendes Geräusch) - und es kam etwas von der Leinwand runter, was wir nicht erklären konnten, was sowieso niemand erklären kann, nämlich eine Art von Faszination und eine Art von Leinwandpräsenz, wie ich das ganz selten erlebt habe.
Marthe Keller, Schauspieler, spielt in Eastwoods jüngstem Film "Hereafter"
Der erste Drehtag war in Chamonix, das war der erste Drehtag des Filmes überhaupt, was immer ein bisschen aufregend ist, aber die kennen sich ja seit langem. Es war vorgesehen, dass ich eine Seite Text hatte, und das andere hat er mir gesagt, machen wir später. Es war sehr kalt, es war draußen, und kurz vor dem Drehen, ich war grad noch in der Schminke, kommt die Assistentin und sagt: Der Clint Eastwood fragt, ob es mir was ausmacht, wenn wir das ganze durchmachen, alle fünf Seiten. Mir wurde beinahe schlecht. Da habe ich gesagt, lächelnd, Gottseidank bin ich vorbereitet, dass man in amerikanischen Filmen immer alles lernt. Aber ich war wirklich konzentriert auf diese eine Seite, hatte aber diesen ganzen Text schon gelernt, aber nicht so, aber trotzdem. Kurz und gut, er erklärt mir dann den geografischen Ablauf, also wo ich herkomme, den Berg runter, mich hinsetze, Tee trinke, alles in einem, das war eine Einstellung von viereinhalb Minuten, ununterbrochen gesprochen, zu jemandem, um das zu erklären. Dann hab ich mir gesagt, das ist ja kein Problem, es ist neun in der früh und wir haben den ganzen Tag Zeit dafür. - Und dann sagt er: Dann probieren wir mal, wann du willst. - Und ich mach das, und dann hören wir am Ende: That's a Cut. - Dann habe ich gesagt, are you kiddin'? Das ist doch nicht der Ernst, das ist doch nicht gedreht worden, die Probe, das war die erste Probe. Da sagt er: Ja, it's done. Es war fertig. Er hat die erste Probe - wir haben nicht mal probiert!
Alexander Horwath, Direktor Österreichisches Filmmuseum
In verschiedenen Phasen waren verschiedene Dinge typisch. In seiner ersten Phase seiner Karriere war sehr typisch ein bestimmter cooler Spruch, sicher auch von den Dialogautoren oder Drehbuchautoren schon bewusst zwischen der Italowesternfigur und Dirty Harry, dass so diese Oneliner, was auch dieser Zeit entsprochen hat, diese Oneliner, die mit einem starken Zynismus aufgeladen waren, lieber weniger Worte machen, aber die sitzen und schicken die Eiseskälte über den Rücken der Kontrahenten als jetzt viel Quatschen.
Gerhard Midding, Filmexperte
Es gibt diese berühmte Anekdote von Federico Fellini, der den Oscar gewonnen hat und nach Hollywood eingeladen wurde, und dem Studio, das ihn eingeladen hat, dann sagt: Ich möchte gerne den berühmtesten Schauspieler der Welt treffen. Können Sie das möglich machen. Und die sind völlig überrascht, und er meint: Clint Eastwood.
Thomas Oberender, Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele
Ich kann mich erinnern, durch welchen Film ich meinen Blick auf Eastwood verändert habe - das ist "Erbarmungslos". Diese Geschichte eines alternden Revolverhelden, der versucht in Würde zu leben und von seiner Vergangenheit und der Schäbig- und Niedrigkeit der Gegenwart eingeholt wird, hat mich als ein politisches Statement von fast antiker Dimension damals erschüttert, aber eben auch durch die schauspielerische Leistung von Eastwood, diese uneitle und trotzdem von enormer Kraft und auratischer Stärke geprägte Figur, eines Mannes, der seinen Weg bis ans Ende geht.
Ein Interview mit Peter Morgan, dem Drehbuchautor von Clint Eastwoods jüngstem Film "Hereafter", der voraussichtlich Ende 2010 in die Kinos kommt.
Wie kam es dazu, dass Ihr Drehbuch "Hereafter" von Clint Eastwood verfilmt wird?
Peter Morgan: Ich habe auf der Turracher Höhe in Österreich ein Drehbuch geschrieben, zunächst für mich selbst. Die Geschichte kam einfach aus mir heraus. Es ist eine melancholische Geschichte, darüber wie wenig wir vom Tod und dem Leben nach dem Tod verstehen. Ich gab diese Geschichte zunächst in die Schublade. Mir schwebte eine ganz kleine englische Produktion vor, ein ganz billiger Film.
Ich vergaß den Film in der Schublade bis ein Freund von mir gestorben ist, der Taufpate unserer Tochter bei einem Skiunfall. Auf seiner Beerdigung dachte ich, was mache ich mit diesem Stück. Und da habe ich es rausgenommen. Und in der Zeit war ich zusammen, einfach in Verbindung mit der Kathy (Kathleen) Kennedy, eine relativ berühmte Hollywood-Produzentin, die Spielbergs "Schindler's List", "Raiders of the Lost Arch", "Jurassic Park" und "Close Encounters" produzierte. Sie hat mein Drehbuch gelesen, mochte es sehr gerne und erzählte die Geschichte dem Night Shyamalan. Als sie die Geschichte Syhamalan erzählte, hörte Spielberg zu, und er sagte: "warum hast du mir diese Geschichte nicht erzählt, die gefällt mir auch."
"Hereafter" wäre also beinahe ein Spielberg-Film geworden?
Peter Morgan: Es gab eine herrliche Woche, wo ich Shyamalan und Steven Spielberg als Regisseure hatte für diese Geschichte, dann waren beide beschäftigt, und da hat der Spielberg mich gefragt, ob er das Drehbuch dem Clint Eastwood zeigen könnte. - Habe ich gesagt: einen dieser "That's wonderful, life's more absurd..."-sentences, und "of course not!" - Und dann hab ich's vergessen und habe nie wieder daran gedacht. Einen Monat später rief mich die Kathy an, und ich war im Restaurant in London und hat gesagt, well, Clint read it an he like it. And he wants to do it, do you mind? - I said, no, no it don't mind, this is absurd. - Ich glaubte es einfach nicht, und dann war plötzlich alles sehr high. Beim Clint Eastwood weiß man nie was dann passiert. Man bekommt einen Anruf, man hört, dass der Clint Eastwood das Drehbuch gerne hat und dann muss man drei Jahre warten und dann geht man zur Premiere. Als Schriftsteller hat man eigentlich nicht mehr zu tun. Und ich habe gesagt, naja, soll ich nicht ein bisschen mit ihm arbeiten. Hat sie gesagt, nein, das macht er nicht. - Habe ich gesagt, warum, mein Erlebnis als Schriftsteller bis jetzt ist, dass man schreibt ein Drehbuch, der Regisseur hat es halbwegs gerne und dann arbeitet man, bis man umkippt.
Bei Ihren bisherigen Filmen feilten Sie also bis zuletzt am Drehbuch?
Peter Morgan: Also zum Beispiel bei "The Queen" hatte ich einen Entwurf, dann hat Stephen Frears das Drehbuch gelesen und hat gesagt, ja. Dann habe ich zirka 50 Entwürfe mit ihm geschrieben, damit es genau gestimmt hat für ihn. Man ist wie ein Schneider, der Anzug muss passen. Und beim Clint passt er scheinbar jedes Mal ganz genau. Er hat diese gelassene, entspannte Einstellung, wo er glaubt, ja, es hat mir gefallen, daran zu wühlen, könnte es auch zerstören. Ich weiß, dass er genau jedes Wort dreht, wie es geschrieben wurde. Er ist so treu, er ändert nicht einmal the Scene Headings. Er hat ein Drehbuch, und er hat es gern.
Haben Sie Clint Eastwood vorgeschlagen, das Drehbuch weiter zu bearbeiten?
Peter Morgan: Ja, aber er hat mir gebeichtet: "ich habe ein Drehbuch mal gefunden, und es hat mir sehr gefallen und ich wollte es besser machen, ich habe mit dem Schriftsteller gearbeitet, aber es ist auseinander, es ist wie ein Kartenhaus auseinander gefallen. Und der Schriftsteller konnte es dann aber nicht mehr zusammenbauen." Die müssen etwas in der Innenstruktur geändert haben und dann war es sich für immer geändert. Das wollte er nie wieder machen.
Wenn Clint jetzt etwas findet, was er gern hat, dann hat er genug Erfahrung, würde er sagen, um sich selbst zu vertrauen, dass sein Instinkt gut ist und dass er dabei bleibt. Und ich glaube, andere Leute könnten sagen, das ist einfach zu simpel, so simpel geht es gar nicht. Das sieht man halt, wenn Leute in ein gewisses Alter kommen, dass sie vielleicht denken, ich habe jetzt nicht die Zeit, viel herumzuspielen, ich möchte einfach das machen, was ich machen möchte.
Wie lernten Sie Clint Eastwood persönlich kennen?
Peter Morgan: Ich traf ihn ein paar mal mit "How do you do" und "Hello" in Hollywood bei Verleihungen. Aber das erste Mal, als wir eins zu eins beim Mittagessen saßen, war jetzt beim Dreh in London. Den Clint Eastwood in London zu sehen, ist komisch, er gehört nicht zu London, er gehört zur Wüste, in irgendeine amerikanische Landschaft, an einen mythischen Ort vielleicht. Er ist selbst schon ein Mythos, der gehört nicht nach South East London in ein Housing Estate - so einen Block, wo 2000 Menschen drinnen wohnen, wo viele Drogen im Umlauf sind und viele Verbrechen geschehen. Ein Drittel des Films spielt in so einem Housing Estate in England, und da habe ich ihn getroffen, als er dort drehte. Ihn da überhaupt zu sehen, war absurd. - Und dann, weil er eben so ruhig und so sparsam und gelassen und still und unkompliziert ist, kommt man sehr schnell in ein sehr ruhiges, stilles, gelassenes Gespräch. Er ist sehr bescheiden, wir waren in keinem Restaurant, wir haben mit allen Statisten gegessen und mit der ganzen Crew. Es waren keine Bodyguards da, wir haben uns angestellt wie alle, wir haben gewartet in der Reihe. Das habe ich auch noch nie erlebt, meistens bekommt der Regisseur sein Essen so wie ein Offizier. Filme sind schließlich wie die Armee, da gibt es Offiziere und Soldaten, die haben verschiedene Klassen. Bei Clint ist das überhaupt nicht so. Wir haben zwei Stunden lang gequatscht. Es war sehr angenehm, einfach und vernünftig. It was unremarkable, und das war eben das schöne dran, dass es nicht remarkable war.
Was war Clint Eastwood bei der Umsetzung Ihres Drehbuches besonders wichtig?
Peter Morgan: Die Realität. Er dreht immer ganz einfach, die Kamera bewegt sich überhaupt nicht. Ich mag an ihm, wie unsentimental er ist, und wie genau er die Realität darstellt. Natürlich ist alles künstlich, aber für ihn ist es wichtig, dass Sachen so sind, wie sie sind, und deswegen hat er zum Beispiel dieses Council Estate nicht in einem Studio gebaut, wo es viel einfacher, bequemer und sicherer wäre. Er ist dorthin gegangen, wo Leute noch wohnen und wo es gefährlich ist. Für ihn als 80jährigen da zu drehen, das ist sicher nicht einfach. Das hätte er sicher einfacher machen können im Studio, aber das würde man sofort spüren, dass es nicht richtig ist.
Was war Ihnen bei der Umsetzung Ihres Drehbuches besonders wichtig?
Peter Morgan: Für mich war besonders wichtig, dass er die soziale Realität zeigt, eine Dokurealität fast, keine Kinorealität. Das zweite, was mir am Herzen lag, war, da ein Drittel des Films auf Französisch ist, wollte ich, dass er es wirklich auf Französisch dreht. Wenn die Franzosen spielen, dann sollen sie auch Französisch reden. Da habe ich mir gedacht, er hat doch diesen einen Film ganz auf Japanisch gedreht, das wird sicher kein Problem für ihn sein, und schließlich war es auch kein Problem, da war ich sehr glücklich.
Wer spielt mit bei "Hereafter"?
Peter Morgan: Matt Damon, Cecile de France, Pryce Dallas Howard, die Tochter von Ron Howard, eine besonders begabte Schauspielerin, und dann viele weltweit unbekannte, aber sehr begabte englische Schauspieler, die ich kenne, in den englischen Rollen. Ich drück die Daumen. - Ja, und Marthe Keller ist auch dabei, mit der habe ich eigentlich über das Dreh-Erlebnis gesprochen. Sie hat mich angerufen und gesagt, wir kennen uns nicht, aber ich wollte nur sagen, ich habe gerade gedreht mit dem Clint, zwar und Ihr Drehbuch. - Habe ich gesagt, oh, schön, Sie kennenzulernen. - Hat sie gesagt, es ist wirklich seltsam: Er kommt, macht eine Aufnahme und es ist vorbei. Er sagt nicht einmal bitte und stop und Motor und Schnitt. Und da bin ich am Dreh gegangen, habe ich es für mich selber gesehen: Man würde nicht wissen, dass da jemand dreht, es ist so ruhig, es wird nicht geschrien, er sagt nicht "Action", er macht nur so mit den Fingern, er dreht seinen Finger. Und der Kameramann schaut immer auf Clints Finger und fängt an zu drehen.
Clint Eastwood ist eine Ikone der Männlichkeit. Als Drehbuchautor schlüpfen Sie in die Psychologie vieler Gestalten. Wie interpretieren Sie Eastwoods Bild der Männlichkeit?
Peter Morgan: Für mich lautet Clints Einstellung: Es ist unmännlich, neurotisch zu sein. Es ist unmännlich, ängstlich zu sein. Ängstlich zu sein heißt auch, nicht überzeugt zu sein und Zweifel zu haben. Ich hingegen finde, das ist nicht unmännlich. Ich finde, es gehört zum Schriftsteller-Sein Selbstzweifel zu haben, sich ständig selber unter die Lupe zu nehmen und das, was man gemacht hat, wieder neu zu bauen und zu verbessern. Ich verstehe natürlich, es kommt ein Moment, wo man denkt: "Lass es doch, es passt." Aber Clint dreht jetzt meinen ersten Entwurf. Ich fühle mich, als ob ich nackt in die Welt hinausträte, verstehen Sie, was ich meine? Ich habe Angst, ob das unmännlich ist oder nicht, ich habe Angst, ich will nicht, dass jemand meinen ersten Entwurf dreht, ich will, dass ich die Möglichkeit habe zu sagen, so, ich bin noch nicht ganz bereit, mich so in die Welt zu zeigen. Aber es kommt ins Kino, oh Boy!
Gibt es Konflikte in Clint Eastwoods Arbeitsweise?
Peter Morgan: Er hat so eine große Würde. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass er jemals in eine Rivalität gerät, oder in einen Streit, das ist für mich unvorstellbar.
Welches sind Ihre Eastwood-Lieblingsfilme?
Peter Morgan: Ich glaube, die Filme, in denen Clint Eastwood selbst spielt, sind immer ein besonderes Vergnügen. Von denen, in denen er nicht mitspielt, habe ich "Mystic River" am liebsten. Von denen mit Eastwood entweder "Unforgiven" oder "The Outlaw Josey Wales" oder "Million Dollar Baby".
Wie sehen Sie Clint Eastwoods Rolle innerhalb des Hollywood-Studio-Systems?
Peter Morgan: Clint ist schon sein ganzes Leben lang ein Studio-Tier, er ist ein Teil der Einrichtung bei Warner Brothers, eine Stütze des Systems. Im Laufe seiner Karriere hat er sicher schon 25 bis 30 Produktions-Direktoren bei Warner überlebt. Er ist durch und durch ein Studio-Tier. Aber er ist auch einer der unabhängigsten Menschen, die ich je getroffen habe.
Musik:
The Good, The Bad & The Ugly
Original Motion Picture Soundtrack
EMI-Columbia
The Good, The Bad & The Ugly (Main Title) (Komponist: Ennio Morricone)
Mystic River
Music from the Motion Picture
Warner Brothers Disc
Mystic River Main Title (Komponist: Clint Eastwood; Interpret: The Boston Symphony Orchestra, Dirigent Lennie Niehaus, Solopiano: Brad Hatfield)
Eastwood after Hours
Live at Carnegie Hall
Warner Brothers Records / Malpaso Records
Doe Eyes / Jitterbug Waltz (Komponist: Clint Eastwood/Lennie Niehaus/ Thomas Fats Waller; Piano: Renee Rosnes)
Erroll Garner Plays Misty
I-Tunes
Naxos
Erroll Garner
Misty (Komponist: Erroll Garner)
Bird
Original Motion Picture Soundtrack
01-461002-10
Warner Brothers
Charlie Parker & Band
I Can't Believe That You're In Love With Me (Komponist: Charlie Parker)
Eastwood After Hours
Live at Carnegie
Warner Brothers Disc
Doe Eyes / Jitterbug Waltz (Komponist: Clint Eastwood/Lennie Niehaus/Thomas Fats Waller)
Rawhide!
18 Country Classics
Licensemusic.com
Frankie Lane
Rawhide
Ennio Morricone
The Legendary Italian Westerns
BMG Music ND 90526
A Fistful of Dollars Overture (Komponist: Ennio Morricone)
Monterey Jazz Festival
40 Legendary Years
Warner Brothers / Malpaso
Oscar Peterson Trio
Younger Than Springtime (Komponist: Oscar Hammerstein II/Richard Rogers)
Eastwood After Hours
Live at Carnegie
Warner Brothers Disc
Misty (Komponist: Erroll Garner)
Dirty Harry
Original Motion Picture Soundtrack
Label Aleph Records
Dirty Harry Main Theme (Komponist: Lalo Schifrin)
Western Themen
Silva Screen Records
The City of Prague Philharmonic Orchestra
The Outlaw Josey Wales (Komponist: Jerry Fielding)
Invictus
Original Motion Picture Soundtrack
Sony Music
Invictus Main Theme (Komponist: Kyle Eastwood)
Eastwood After Hours
Live at Carnegie Hall
Warner Brothers / Malpaso Records
Parker's Mood Main Theme (Komponist: Charlie Parker)
Eastwood After Hours
Live at Carnegie Hall
Warner / Brothers Malpaso Records
Kevin Mahogany
I See Your Face Before
From the Film Bridges of Madison County (Komponist: Arthur Schwartz)
Eastwood After Hours
Live at Carnegie Hall
Warner Brothers / Malpaso Records
After Hours/Clint Eastwood Blues (Komponist: Avery Parrish/Clint Eastwood)
Unforgiven
Original Motion Picture Soundtrack
Varese Sarabande
Claudia's Theme (Komponist: Clint Eastwood)
Unforgiven
Original Motion Picture Soundtrack
Varese Sarabande
Headstone and Flowers (Komponist: Clint Eastwood)
Unforgiven
Original Motion Picture Soundtrack
Varese Sarabande
Shave and a haircut (Komponist: Clint Eastwood)
Unforgiven
Original Motion Picture Soundtrack
Varese Sarabande
It's Self Defence (Komponist: Clint Eastwood)
The Bridges of Madison County
Music from the Motion Picture
Warner Brothers Disc / Malpaso
Dinah Washington
I'll close my eyes. (Komponist: Buddy Kaye/Billy Reid)
The Bridges of Madison County
Music from the Motion Picture
Warner Brothers / Malpaso
Doe Eyes (Komponist: Clint Eastwood)
Mystic River
Music from the Motion Picture
Warner Brothers Disc
The Boston Symphony Orchestra
Dave's Past (Komponist: Clint Eastwood)
Million Dollar Baby
Music from the Motion Picture
Varese Sarabande
Lethal Dose (Komponist: Clint Eastwood)
Gran Torino
Music from the Motion Picture
Decca a division of Universal Music Operations
Jamie Cullum
Gran Torino (Komponist: Jamie Cullum)
Mystic River
Music from the Motion Picture
Warner Brothers / Malpaso
Kyle Eastwood
Cosmo (Komponist: Kyle Eastwood)