Ein kleiner Fortschritt für die Frauen
Die Entscheidung der Bischöfe zur "Pille danach" zeigt, dass die katholische Kirche auch eine zuhörende, lernende, gnädige Seite hat. Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir diese offene Seite nach der Wahl eines neuen Papstes öfter sehen werden, kommentiert Philipp Gessler.
Wer von der katholischen Kirche umwälzende Neuerungen erwartet, und das ad hoc, sollte die Kirche wechseln. Denn glücklich wird man mit solchen Erwartungen in der 2000 Jahre alten Weltkirche nicht. Aber manchmal tut sich dann eben doch etwas.
Die Frühjahrsversammlung der deutschen Oberhirten in Trier war ein typisches Beispiel dafür: Das öffentliche Interesse an diesem Treffen war groß - zu viel hatte sich in den vergangenen Monaten an Unrat angehäuft. Erinnert sei etwa an das Ende der Zusammenarbeit mit dem Kriminologen Christian Pfeiffer bei der geplanten Studie zum Missbrauchsskandal in der Kirche.
Vor allem aber brannte die Frage: Sollen vergewaltigte Frauen in katholischen Krankenhäusern die "Pille danach" erhalten, um von dem Vergewaltiger nicht schwanger werden zu können. Der Hintergrund: Die skandalöse Abweisung einer vergewaltigten Frau bei zwei Kölner Kliniken in katholischer Trägerschaft vor ein paar Wochen aus Furcht, auch die "Pille danach" erwähnen zu müssen.
Und - Wunder geschehen immer wieder! - es ist tatsächlich etwas passiert. Unter bestimmten Bedingungen ist die "Pille danach" nach dem Beschluss der Bischöfe nun erlaubt. Wann? Nur dann, wenn bei einer solchen Pille sichergestellt ist, dass sie nur eine verhütende Wirkung hat, keine abtreibende. Das heißt: solange eine Befruchtung der Eizelle noch nicht stattgefunden hat.
Nun müssen die Fachleute der Frauenheilkunde und der Pharmazie erklären, ob es eine "Pille danach" gibt, die solchen bischöflichen Anforderungen immer standhält. Und eigentlich sollten sich katholische Oberhirten nicht unbedingt mit solchen gynäkologischen Details beschäftigen. Zur Ehrenrettung der Bischöfe sei aber gesagt, dass ihre Position zumindest logisch ist: Es gilt der absolute Schutz des menschlichen Lebens von der Befruchtung der Eizelle bis zum Tode - weshalb sich die katholische Kirche zum Beispiel auch gegen die Todesstrafe ausspricht.
Der Beschluss von Trier zur "Pille danach" ist dennoch als ein kleiner Fortschritt für die Frauen zu loben. Vor allem zeigt die Entscheidung der Bischöfe, dass die katholische Kirche eben auch eine Seite hat, die wir in den vergangenen Wochen so selten gesehen habe: Eine zuhörende, lernende, gnädige Seite. Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir diese offene Seite der Kirche nach der Wahl eines neuen Papstes in wenigen Wochen öfter sehen werden.
Die Frühjahrsversammlung der deutschen Oberhirten in Trier war ein typisches Beispiel dafür: Das öffentliche Interesse an diesem Treffen war groß - zu viel hatte sich in den vergangenen Monaten an Unrat angehäuft. Erinnert sei etwa an das Ende der Zusammenarbeit mit dem Kriminologen Christian Pfeiffer bei der geplanten Studie zum Missbrauchsskandal in der Kirche.
Vor allem aber brannte die Frage: Sollen vergewaltigte Frauen in katholischen Krankenhäusern die "Pille danach" erhalten, um von dem Vergewaltiger nicht schwanger werden zu können. Der Hintergrund: Die skandalöse Abweisung einer vergewaltigten Frau bei zwei Kölner Kliniken in katholischer Trägerschaft vor ein paar Wochen aus Furcht, auch die "Pille danach" erwähnen zu müssen.
Und - Wunder geschehen immer wieder! - es ist tatsächlich etwas passiert. Unter bestimmten Bedingungen ist die "Pille danach" nach dem Beschluss der Bischöfe nun erlaubt. Wann? Nur dann, wenn bei einer solchen Pille sichergestellt ist, dass sie nur eine verhütende Wirkung hat, keine abtreibende. Das heißt: solange eine Befruchtung der Eizelle noch nicht stattgefunden hat.
Nun müssen die Fachleute der Frauenheilkunde und der Pharmazie erklären, ob es eine "Pille danach" gibt, die solchen bischöflichen Anforderungen immer standhält. Und eigentlich sollten sich katholische Oberhirten nicht unbedingt mit solchen gynäkologischen Details beschäftigen. Zur Ehrenrettung der Bischöfe sei aber gesagt, dass ihre Position zumindest logisch ist: Es gilt der absolute Schutz des menschlichen Lebens von der Befruchtung der Eizelle bis zum Tode - weshalb sich die katholische Kirche zum Beispiel auch gegen die Todesstrafe ausspricht.
Der Beschluss von Trier zur "Pille danach" ist dennoch als ein kleiner Fortschritt für die Frauen zu loben. Vor allem zeigt die Entscheidung der Bischöfe, dass die katholische Kirche eben auch eine Seite hat, die wir in den vergangenen Wochen so selten gesehen habe: Eine zuhörende, lernende, gnädige Seite. Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir diese offene Seite der Kirche nach der Wahl eines neuen Papstes in wenigen Wochen öfter sehen werden.