Ein Mann, eine Posaune

Am 25. Juli 2005 verstarb Albert Mangelsdorff. Als "Nestor des deutschen Jazz" wurde er von kompetenter Seite bezeichnet. Die Feuilletonisten sprachen von ihm als einem "Solitär unter den Jazzmusikern". Nur wenige Namen von Jazzmusikern sind zum Synonym geworden für das Instrument, das sie spielen. Albert Mangelsdorff ist dies gelungen - spätestens seit er mit seinem mehrstimmigen Posaunenspiel zu einem der großen stilbildenden Instrumentalisten der internationalen Jazzszene wurde.
Im Funkhaus am Hans-Rosenthal-Platz in Berlin war er zweimal zu Workshops zu Gast. Wunderbare musikalische Erlebnisse, an die sich Albert Mangelsdorff selbst gerne immer wieder erinnerte: Gerd Dudek, Alt- und Tenorsaxophon, Jean-François Jenny-Clark, Bass, und Aldo Romano, Schlagzeug - das war die Besetzung des RIAS-Workshops vom 23.6.1979 im Studio 10. Eine Woche lang hatte Albert Mangelsdorff mit seinen Musikern, die speziell zu diesem Anlass zusammengekommen waren, geprobt, und zum Abschluss dieses Workshops gab es ein Konzert, nach dem nach inzwischen 27 Jahren immer noch Hörer von Deutschlandradio Kultur fragen, wann es denn wieder einmal im Programm erscheinen könnte.

Anlässlich des 75. Geburtstages brachte Deutschlandradio-Jazzredakteurin Barbara Haßlauer-Rüger im Mai 2003 Albert Mangelsdorff mit zwei weiteren Koryphäen des deutschen Jazz zusammen: mit dem Klarinettisten Rolf Kühn und dem Pianisten Joachim Kühn sowie dem Bassisten Jean Paul Celea und dem Schlagzeuger Wolfgang Reisinger. "Celebration" war der Titel dieses Projektes, das ein Jahr lang reifte und als Konzert-Mitschnitt von Deutschlandradio Kultur festgehalten werden konnte.


Erinnerungen an Albert Mangelsdorff
Studio 10, DeutschlandRadio Berlin
Aufnahme vom 3. Mai 2003

"Celebration"

Albert Mangelsdorff, Posaune
Rolf Kühn, Klarinette
Joachim Kühn, Piano
Jean-Paul Celea, Bass
Wolfgang Reisinger, Schlagzeug