Ein Messer blinkt in Woodsboro

Gesehen von Anke Leweke |
Natürlich kennen die Fans die Strickmuster, nach denen in Horror-Filmen zugeschlagen wird. In den 70er- und 80-er Jahren gehörte Wes Craven zu den Meistern dieses blutrünstigen Genres, das er mit seiner "Scream"-Trilogie Mitte der 90er-Jahre dann genussvoll parodierte und augenzwinkernd unterwanderte.
Nun nimmt er den vierten Anlauf – und es stellt sich die Frage, ob Wes Craven abermals das originelle Spiel mit den bekannten Elementen gelingt. Jedenfalls geht es los wie immer: Das Telefon klingelt, die dämonische Stimme am anderen Ende der Leitung ist zu vernehmen, und schon wird wieder um die Wette geschrien. Denn man weiß, gleich kommt er mit seinem Messer um die Ecke gebogen: der Mann mit dem schwarzem Umhang und der furchterregenden Maske.

Dabei hatte sich der Ghostface-Killer jahrelang nicht gezeigt. Doch mit dem Erscheinen von Sidney (Neve Campbell) in dem kleinen Ort Woodsboro blinkt auch sein Messer wieder auf. "Scream 4" ist zunächst ein Wiedersehen mit alten Bekannten: Sidney hat ihre traumatischen Erlebnisse mittlerweile in Büchern verarbeitet. Der notorisch erfolglose Sheriff Dewey und die Sensationsreporterin Gale sind verheiratet. Und natürlich gibt es auch wieder viele College-Studenten und vor allen Studentinnen, auf die es der Killer abgesehen hat.

Wer wissen will, wer sich hinter der Kapuze verbirgt, der sollte sich mit den Regeln des Genres auskennen. Denn der Killer lehnt seine Taten an den Film "Stab" an (der Film-im- Film, in dem die erste Mordserie in Woodsboro verarbeitet wurde). So nimmt Wes Craven sein selbstreferenzielles Spiel mit dem Horror wieder auf, und mit der einen oder anderen Wendung vermag er auch so manchen Hardcore- Fan noch zu überraschen.

USA 2011 - Regie: Wes Craven - Darsteller: Neve Campbell, David Arquette, Courtney Cox, Emma Roberts, Hayden Panettiere, Rory Culkin, Nico Tortorella, Marielle Jaffe, Marley Shelton, Mary McDonnell - FSK: ab 16 - Länge: 104 Minuten

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