Ein Mix aus Informationen und Alltäglichem
Eisenhüttenstadt will in seiner Ausstellung über DDR-Alltagskultur den "durchherrschten Alltag" im Regime zeigen. Denjenigen, die die DDR nicht gekannt haben, wird Basiswissen wie "Was Die Schau in einer ehemaligen Kinderkrippe steht finanziell auf der Kippe.
In den Glasmosaiken des Treppenhauses der Kinderkrippe sind Kinderszenen zu sehen, hier blieb die DDR-Anmutung erhalten, nur eine selbst gebaute Antenne zum Empfang von Westfernsehen hat es damals nicht gegeben; erst recht nicht in einer Glasvitrine. Die Ausstellung widmet sich der Zeit von Anfang der DDR 1949 bis zum Ende 1990. Nach der Wende verschwinden typische Alltagsobjekte der DDR nicht nur aus privaten Haushalten, Betrieben und öffentlichen Einrichtungen, sondern auch aus dem Bewusstsein.
Im Dokumentationszentrum wird gegen gehalten: Anstecknadeln und Aufnäher, Dokumente oder ein Motorroller der Marke "Schwalbe": Von den über 150.000 Objekten der Sammlung werden in den ehemaligen Kitaräumen jetzt 650 Exponate gezeigt.
Es geht um Themen wie Macht, Grenzen, Familie, Konsum, Arbeit, Familie und Milieus, die in insgesamt zehn Räumen präsentiert werden. Der Leiter der Einrichtung, Andreas Ludwig:
"Wir haben festgestellt, das was zehn Jahre zuvor als Kommunikationsanlass funktionierte, hat nicht mehr geklappt. weil die Erfahrungsbasis fehlte. Das heißt, wir haben die neue Ausstellung nicht nur von den Themen noch mal überarbeitet, sondern vom Grundansatz her auf zwei Dinge gebaut: Das Erste ist, grundsätzlich gehen Menschen gerne in Museen und Ausstellungen, weil sie mit den visuellen Informationen, der materiellen Kultur etwas anfangen können."
Das Zweite sind die Informationen und Erklärungen. Die neue Schau richtet sich vor allem an junge Leute, die die DDR nicht mehr erlebt haben. Denn die Besucherstruktur wandelte sich in den letzten 20 Jahren. An Computern werden deshalb selbst so grundlegende Fragen beantwortet wie: "Was ist die SED?".Zusätzlich gibt es in jedem Raum Filme und Töne aus der Vergangenheit.
Der Leiter des Dokumentationszentrums, Ludwig, hofft auf ein jüngeres Publikum, denn so richtig gut besucht ist die Ausstellung nicht. Ludwig spricht von bislang 6000 Besuchern pro Jahr, das sind um die 20 am Tag. Um Ostalgie geht es in der Ausstellung nicht. Die Aspekte Repression, Stasi und Grenze sollen aber auch nicht allein im Vordergrund stehen, sagt die Aufarbeitungsbeauftragte und frühere DDR-Bürgerrechtlerin Ulrike Poppe, die im Fachbeirat für das Dokumentationszentrum sitzt:
"Es ist ja alles richtig. Aber es ist die Spitze des Eisberges. Und darunter liegt noch viel mehr. Nämliche die Diktatur in den Alltag der Menschen hinein gewirkt hat. Und deshalb gehört die Kultur- und Sozialgeschichte zum Gesamtbild der DDR unbedingt hinzu."
Poppe will weder Gruselkabinett noch Kuriositätenkabinett. Die Erinnerung an die Kinderkrippen beispielsweise spüle die Stasi ja nicht weich. Ein wichtiger Punkt bei der Schau ist für sie deshalb der "durchherrschte Alltag". Bund und Land haben die neue Ausstellung mit 750.000 Euro gefördert, ein Beleg auch für die nationale Bedeutung. An den laufenden Kosten beteiligen sich die Stadt, der Kreis Oder-Spree und das Land. Aber es droht der finanzielle Kollaps, denn die Kommune will ihren jährlichen Zuschuss ab 2013 streichen.
Eisenhüttenstadt ist selbst klamm und hat September 2011 mehrheitlich beschlossen diese freiwillige Ausgabe einzusparen. Museums-Leiter Ludwig sieht den Bestand der Einrichtung deshalb gefährdet, setzt aber auf das Prinzip Hoffnung:
"Eine Kommune in Brandenburg ist nicht so reich wie eine Kommune in der Schweiz. Das wissen wir alle. Für mich persönlich kann ich sagen, dass ich optimistisch bin, dass sich da eine Lösung finden wird."
Die grundsätzliche Bereitschaft, das Zentrum zu erhalten, ist bei allen Beteiligten vorhanden:
"Dass tatsächlich die drei Geldgeber miteinander im Gespräch sind, wie auch die Zukunftssicherung zu betreiben ist"
... bestätigt die Brandenburger Kulturministerin Sabine Kunst. Sie möchte die offene Auseinandersetzung über das, was war, gerne fördern, aber nicht mit mehr Geld. Sie will den Zuschuss des Landes nicht erhöhen:
"Das Land übernimmt sehr viele Dinge, wo tatsächlich die Kommunen in eine Schieflage kommen. Zurzeit ist es nicht geplant, in Eisenhüttenstadt zu kompensieren."
Im Dokumentationszentrum wird gegen gehalten: Anstecknadeln und Aufnäher, Dokumente oder ein Motorroller der Marke "Schwalbe": Von den über 150.000 Objekten der Sammlung werden in den ehemaligen Kitaräumen jetzt 650 Exponate gezeigt.
Es geht um Themen wie Macht, Grenzen, Familie, Konsum, Arbeit, Familie und Milieus, die in insgesamt zehn Räumen präsentiert werden. Der Leiter der Einrichtung, Andreas Ludwig:
"Wir haben festgestellt, das was zehn Jahre zuvor als Kommunikationsanlass funktionierte, hat nicht mehr geklappt. weil die Erfahrungsbasis fehlte. Das heißt, wir haben die neue Ausstellung nicht nur von den Themen noch mal überarbeitet, sondern vom Grundansatz her auf zwei Dinge gebaut: Das Erste ist, grundsätzlich gehen Menschen gerne in Museen und Ausstellungen, weil sie mit den visuellen Informationen, der materiellen Kultur etwas anfangen können."
Das Zweite sind die Informationen und Erklärungen. Die neue Schau richtet sich vor allem an junge Leute, die die DDR nicht mehr erlebt haben. Denn die Besucherstruktur wandelte sich in den letzten 20 Jahren. An Computern werden deshalb selbst so grundlegende Fragen beantwortet wie: "Was ist die SED?".Zusätzlich gibt es in jedem Raum Filme und Töne aus der Vergangenheit.
Der Leiter des Dokumentationszentrums, Ludwig, hofft auf ein jüngeres Publikum, denn so richtig gut besucht ist die Ausstellung nicht. Ludwig spricht von bislang 6000 Besuchern pro Jahr, das sind um die 20 am Tag. Um Ostalgie geht es in der Ausstellung nicht. Die Aspekte Repression, Stasi und Grenze sollen aber auch nicht allein im Vordergrund stehen, sagt die Aufarbeitungsbeauftragte und frühere DDR-Bürgerrechtlerin Ulrike Poppe, die im Fachbeirat für das Dokumentationszentrum sitzt:
"Es ist ja alles richtig. Aber es ist die Spitze des Eisberges. Und darunter liegt noch viel mehr. Nämliche die Diktatur in den Alltag der Menschen hinein gewirkt hat. Und deshalb gehört die Kultur- und Sozialgeschichte zum Gesamtbild der DDR unbedingt hinzu."
Poppe will weder Gruselkabinett noch Kuriositätenkabinett. Die Erinnerung an die Kinderkrippen beispielsweise spüle die Stasi ja nicht weich. Ein wichtiger Punkt bei der Schau ist für sie deshalb der "durchherrschte Alltag". Bund und Land haben die neue Ausstellung mit 750.000 Euro gefördert, ein Beleg auch für die nationale Bedeutung. An den laufenden Kosten beteiligen sich die Stadt, der Kreis Oder-Spree und das Land. Aber es droht der finanzielle Kollaps, denn die Kommune will ihren jährlichen Zuschuss ab 2013 streichen.
Eisenhüttenstadt ist selbst klamm und hat September 2011 mehrheitlich beschlossen diese freiwillige Ausgabe einzusparen. Museums-Leiter Ludwig sieht den Bestand der Einrichtung deshalb gefährdet, setzt aber auf das Prinzip Hoffnung:
"Eine Kommune in Brandenburg ist nicht so reich wie eine Kommune in der Schweiz. Das wissen wir alle. Für mich persönlich kann ich sagen, dass ich optimistisch bin, dass sich da eine Lösung finden wird."
Die grundsätzliche Bereitschaft, das Zentrum zu erhalten, ist bei allen Beteiligten vorhanden:
"Dass tatsächlich die drei Geldgeber miteinander im Gespräch sind, wie auch die Zukunftssicherung zu betreiben ist"
... bestätigt die Brandenburger Kulturministerin Sabine Kunst. Sie möchte die offene Auseinandersetzung über das, was war, gerne fördern, aber nicht mit mehr Geld. Sie will den Zuschuss des Landes nicht erhöhen:
"Das Land übernimmt sehr viele Dinge, wo tatsächlich die Kommunen in eine Schieflage kommen. Zurzeit ist es nicht geplant, in Eisenhüttenstadt zu kompensieren."