Ein Ort für das alternative Ägypten
Die Kunstszene in Ägypten hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Ein Kulturzentrum nahe Kairo möchte eine Plattform für junge Künstler bieten. Gleichzeitig soll den Menschen der Zugang zu Kunst eröffnet werden - besonders wichtig in diesen Tagen.
Es ist eine einfache, ärmliche Gegend etwas außerhalb von Kairo. Drei Frauen sitzen in einem Kiosk und essen zusammen aus einer großen Schüssel. Die Männer des Viertels rauchen Wasserpfeife in den Cafés. Eine Gasse führt durch eine Reihe sandsteinfarbener Häuser, vor denen Schalen und Vasen stehen. Es sind Töpfer- und Bildhauerwerkstätten.
Am Ende der Gasse liegt das Kulturzentrum "Darb 1718". An der Außenwand prangt das Bild eines Totenkopfes – noch mit Gehirn. Unter dem Schädel, auf einem Vordach spielt eine Band. Man würde in dieser traditionellen Gegend eigentlich klassische arabische Klänge erwarten.
Der Sänger der Band "Lail wa Ain" trägt eine bunte Mütze im Reggae-Style, ein grünes Jackett und schwarze Boots. Das "Darb 1718" hat für Independent-Musiker große Bedeutung, sagt er.
"Wir brauchen Veränderung. Ich sag dir etwas, das du vielleicht nicht glauben wirst: Kairo ist die Hauptstadt und es gibt über 400 Undergroundbands, aber nur etwa vier oder fünf Orte, an denen sie auftreten können."
"Darb 1718" ist einer dieser wenigen Orte, wo Bands abseits der Popkultur spielen können. Bands, die nicht nur über unerfüllte Liebe, verlorene Liebe oder entstehende Liebe singen, sondern auch über Politik.
"Das Lied spricht über sehr ernste Dinge. Über die Verfassung, über die Gewalt des Militärs. Es versucht, die Macht an sich zu ziehen und nicht die Probleme des Landes zu lösen."
Drinnen läuft gerade eine Ausstellung. Reem Hatem ist die Kommunikationsmanagerin von "Darb 1718". Sie will einen Anlaufpunkt für junge Künstler schaffen.
"Sie müssen keine professionellen Künstler sein. Uns reicht es, wenn wir Leidenschaft sehen, wenn wir sehen, dass sie die Arbeit ernst nehmen, dann stellen wir sie aus."
Die aktuelle Ausstellung dreht sich um die Frauen in Ägypten. Die Gruppe der Künstler ist gemischt, halb männlich, halb weiblich. An einer der kalk-weißen Wände hängen sieben Frauen-Portraits. Sie sind sehr reduziert gemalt: schwarze dicke Linien auf jeweils einer Grundfarbe. "Sieben Schwestern" lautet der Titel.
"Ja, das sind meine sieben Schwestern", lacht der Künstler Muhammad Saad. Für ihn ist es eine gute Chance, hier ausstellen zu können. Die Kunstszene in Ägypten hat sich in den letzten beiden Jahren verändert, erzählt er.
"Ich sehe, dass die Menschen versuchen, Kunst auch den einfachen Leuten zu zeigen. Wir wollen Kunst nicht nur denen zeigen, die sich sowieso schon dafür interessieren, sondern auch allen anderen. Das ist für mich einer der Gewinne der Revolution."
Das Kulturzentrum "Darb 1718" ist also gut platziert. "Wir sind in einem historischen Teil von Kairo und gleichzeitig in einer Slum-Gegend", erklärt die Managerin Reem. Das Kulturzentrum will den Menschen im Viertel die Chance geben, einen Bezug zu Kunst zu bekommen.
"Wir haben vor, mit ihnen spezielle Kunstprojekte umzusetzen. Wenn wir einen Bazar für Kunsthandwerk veranstalten, laden wir die Frauen aus dem Viertel ein, ihre Sachen hier zu verkaufen. Sie interessieren sich sehr dafür, was hier passiert. Denn sie fühlen, dass Kunst Menschen zusammenbringt, und das gefällt ihnen."
Der Museumsshop verkauft Tonfiguren aus der Umgebung neben den Werken der letzten Ausstellung. Draußen ist es inzwischen dunkel geworden. Um die Feuer drängen sich die Fans der Band, junge hippe Ägypter, aber auch Frauen mit langen Gewändern, die neugierig zuschauen, und ein paar kleine Jungen, die begeistert zur Musik tanzen. Das Land macht eine schwere Zeit durch, erzählt Bandsänger Nur. Kunst ist im Moment für alle wichtig.
"Kunst ist nützlich für die Leute. Wir sollten die Leute glücklich machen und ihnen schöne Geschichten erzählen über das Leben, sie durch Musik unterstützen. Deswegen versuchen wir in diesen Zeiten, Live-Konzerte zu machen."
Am Ende der Gasse liegt das Kulturzentrum "Darb 1718". An der Außenwand prangt das Bild eines Totenkopfes – noch mit Gehirn. Unter dem Schädel, auf einem Vordach spielt eine Band. Man würde in dieser traditionellen Gegend eigentlich klassische arabische Klänge erwarten.
Der Sänger der Band "Lail wa Ain" trägt eine bunte Mütze im Reggae-Style, ein grünes Jackett und schwarze Boots. Das "Darb 1718" hat für Independent-Musiker große Bedeutung, sagt er.
"Wir brauchen Veränderung. Ich sag dir etwas, das du vielleicht nicht glauben wirst: Kairo ist die Hauptstadt und es gibt über 400 Undergroundbands, aber nur etwa vier oder fünf Orte, an denen sie auftreten können."
"Darb 1718" ist einer dieser wenigen Orte, wo Bands abseits der Popkultur spielen können. Bands, die nicht nur über unerfüllte Liebe, verlorene Liebe oder entstehende Liebe singen, sondern auch über Politik.
"Das Lied spricht über sehr ernste Dinge. Über die Verfassung, über die Gewalt des Militärs. Es versucht, die Macht an sich zu ziehen und nicht die Probleme des Landes zu lösen."
Drinnen läuft gerade eine Ausstellung. Reem Hatem ist die Kommunikationsmanagerin von "Darb 1718". Sie will einen Anlaufpunkt für junge Künstler schaffen.
"Sie müssen keine professionellen Künstler sein. Uns reicht es, wenn wir Leidenschaft sehen, wenn wir sehen, dass sie die Arbeit ernst nehmen, dann stellen wir sie aus."
Die aktuelle Ausstellung dreht sich um die Frauen in Ägypten. Die Gruppe der Künstler ist gemischt, halb männlich, halb weiblich. An einer der kalk-weißen Wände hängen sieben Frauen-Portraits. Sie sind sehr reduziert gemalt: schwarze dicke Linien auf jeweils einer Grundfarbe. "Sieben Schwestern" lautet der Titel.
"Ja, das sind meine sieben Schwestern", lacht der Künstler Muhammad Saad. Für ihn ist es eine gute Chance, hier ausstellen zu können. Die Kunstszene in Ägypten hat sich in den letzten beiden Jahren verändert, erzählt er.
"Ich sehe, dass die Menschen versuchen, Kunst auch den einfachen Leuten zu zeigen. Wir wollen Kunst nicht nur denen zeigen, die sich sowieso schon dafür interessieren, sondern auch allen anderen. Das ist für mich einer der Gewinne der Revolution."
Das Kulturzentrum "Darb 1718" ist also gut platziert. "Wir sind in einem historischen Teil von Kairo und gleichzeitig in einer Slum-Gegend", erklärt die Managerin Reem. Das Kulturzentrum will den Menschen im Viertel die Chance geben, einen Bezug zu Kunst zu bekommen.
"Wir haben vor, mit ihnen spezielle Kunstprojekte umzusetzen. Wenn wir einen Bazar für Kunsthandwerk veranstalten, laden wir die Frauen aus dem Viertel ein, ihre Sachen hier zu verkaufen. Sie interessieren sich sehr dafür, was hier passiert. Denn sie fühlen, dass Kunst Menschen zusammenbringt, und das gefällt ihnen."
Der Museumsshop verkauft Tonfiguren aus der Umgebung neben den Werken der letzten Ausstellung. Draußen ist es inzwischen dunkel geworden. Um die Feuer drängen sich die Fans der Band, junge hippe Ägypter, aber auch Frauen mit langen Gewändern, die neugierig zuschauen, und ein paar kleine Jungen, die begeistert zur Musik tanzen. Das Land macht eine schwere Zeit durch, erzählt Bandsänger Nur. Kunst ist im Moment für alle wichtig.
"Kunst ist nützlich für die Leute. Wir sollten die Leute glücklich machen und ihnen schöne Geschichten erzählen über das Leben, sie durch Musik unterstützen. Deswegen versuchen wir in diesen Zeiten, Live-Konzerte zu machen."