Ein Ort und seine Werke
Ahrenshoop an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns ist seit 120 Jahren als Künstlerkolonie bekannt, zumal das "Who is Who" der Bildenden Kunst hier gelebt hat. Galerien - die sogenannten Kunstkaten - gibt es viele, aber bisher fehlt ein Museum.
Mit den Künstlern in Ahrenshoop sind auch Galerien entstanden. Die Ahrenshooper Kunstkaten sind weit über den Ort bekannt. Doch bei einem gewaltigen Oeuvre von fast 600 Malern, die hier arbeiteten und arbeiten, reichen die Kapazitäten der Kunstkaten schon lange nicht mehr aus. Darum wurde 2010 dem Bau eines Kunstmuseums in Ahrenshoop begonnen.
Die Arbeiten am neuen Kunstmuseum in Ahrenshoop sind in der Endphase. Am 30. August dieses Jahres soll feierlich eröffnet werden. Die Zeit drängt also, darum schrauben, hämmern, schaufeln und malern Männer überall am neuen Museum, das eigentlich aus einem Komplex von fünf, miteinander verbundenen Einzelhäusern besteht.
Innen warten lichtdurchflutete Ausstellungshallen mit Terrazzoböden auf die Besucher. Aussen funkeln golden die Bronzefassaden der Einzelhäuser im Ostseelicht. Dieser Effekt lässt den Museumskomplex auf den ersten Blick in der Nachbarschaft der ortstypischen Reetdachhäuser deplaziert wirken. Doch das Goldgeflimmer wird nicht lange so bleiben, sagt Marion Müller-Axt, Leiterin des Projektbüros Kunstmuseum-Ahrenshoop. Und mehr noch ...
Müller-Axt: "… diese Baubronze wird innerhalb eines Jahres verdunkeln, ... sie wird Patina annehmen, sie wird nicht grün wie ein Kupferdach, aber sie wird dunkelbraun."
Kaum zu glauben, doch die jetzige Goldfassade ist eine Adaption zu den traditionell mit Schilfrohr gedeckten Fischerhäusern hier.
"Weil ein Rohrdach, wenn es frisch gedeckt wird, ist es sehr goldig, das kann man ja überall hier sehen, wenn die Hausbesitzer ihre Häuser neu eindecken lassen. Und ein Rohrdach wird im Laufe des Jahres relativ dunkel. Es wird grau, versilbert auch. Und wenn ich von Weitem auf dieses Gebäude zukomme, ist es gedacht, dass man eigentlich denkt: oh, ein Rohrdach, aber nein, wenn ich näher komme, erkenne ich, es ist eine ganz moderne Architektur. Eine Umsetzung sozusagen alter Ansichten in neue Baumaterialien."
Die Arbeiten am neuen Kunstmuseum in Ahrenshoop sind in der Endphase. Am 30. August dieses Jahres soll feierlich eröffnet werden. Die Zeit drängt also, darum schrauben, hämmern, schaufeln und malern Männer überall am neuen Museum, das eigentlich aus einem Komplex von fünf, miteinander verbundenen Einzelhäusern besteht.
Innen warten lichtdurchflutete Ausstellungshallen mit Terrazzoböden auf die Besucher. Aussen funkeln golden die Bronzefassaden der Einzelhäuser im Ostseelicht. Dieser Effekt lässt den Museumskomplex auf den ersten Blick in der Nachbarschaft der ortstypischen Reetdachhäuser deplaziert wirken. Doch das Goldgeflimmer wird nicht lange so bleiben, sagt Marion Müller-Axt, Leiterin des Projektbüros Kunstmuseum-Ahrenshoop. Und mehr noch ...
Müller-Axt: "… diese Baubronze wird innerhalb eines Jahres verdunkeln, ... sie wird Patina annehmen, sie wird nicht grün wie ein Kupferdach, aber sie wird dunkelbraun."
Kaum zu glauben, doch die jetzige Goldfassade ist eine Adaption zu den traditionell mit Schilfrohr gedeckten Fischerhäusern hier.
"Weil ein Rohrdach, wenn es frisch gedeckt wird, ist es sehr goldig, das kann man ja überall hier sehen, wenn die Hausbesitzer ihre Häuser neu eindecken lassen. Und ein Rohrdach wird im Laufe des Jahres relativ dunkel. Es wird grau, versilbert auch. Und wenn ich von Weitem auf dieses Gebäude zukomme, ist es gedacht, dass man eigentlich denkt: oh, ein Rohrdach, aber nein, wenn ich näher komme, erkenne ich, es ist eine ganz moderne Architektur. Eine Umsetzung sozusagen alter Ansichten in neue Baumaterialien."
Der Blaue Reiter und die Brücke
In den 120 Jahren, in denen in Ahrenshoop gemalt wurde, ist viel von dem entstanden, was heute zum Kanon der bildenden Kunst gehört. Die Maler der ersten Künstlergeneration um Paul Müller-Kaempff, Elisabeth von Eicken, Theobald Schorn und anderen erlagen schon zum Ende des 19.Jahrhunderts dem Zauber der Landschaft. 600 Maler waren bislang hier und arbeiteten, unter ihnen die Künstler der Gruppen des Blauen Reiter, der Brücke und der Novembergruppe. Bislang war es so, dass Kunstinteressierten, die nach Ahrenshoop kamen und nach diesen Malern fragten, gesagt werden musste, dass die Bilder woanders sind. Das soll sich mit dem neuen Museum ändern, sagt Hans Götze, der Bürgermeister von Ahrenshoop.
"Das Kunstmuseum hat ja die Zielstellung, die Künstlerkolonie Ahrenshoop, die Entwicklung der Künstlerkolonie bis heute zu dokumentieren, und mit Spezialausstellungen noch zu untermauern."
Die Ahrenshooper, wird gesagt, waren erst skeptisch....
Müller-Axt: "Zu groß, zu klein, zu dick, zu breit. Aber ich denke, das Gros der Bevölkerung kann sich gut mit diesem Bau arrangieren."
Ab dem 2. September 2013, wenn das Museum für alle geöffnet ist, geht es los mit der Dokumentation und Aufarbeitung dessen, was bei Ostseewind und Strandwetter hier in den letzten 120 Jahren geschah. Schon die Eröffnungsausstellung mit dem Titel: "Um uns ist ein Schöpfungstag" verspricht Spannendes.
"Wir werden zeigen die gesamten 120 Jahre Kunstgeschichte. Angefangen mit der ersten Generation der Gründer der Künstlerkolonie Ahrenshoop, da sind Namen wie Paul Müller-Kaempff, Elisabeth von Eicken."
"Das Kunstmuseum hat ja die Zielstellung, die Künstlerkolonie Ahrenshoop, die Entwicklung der Künstlerkolonie bis heute zu dokumentieren, und mit Spezialausstellungen noch zu untermauern."
Die Ahrenshooper, wird gesagt, waren erst skeptisch....
Müller-Axt: "Zu groß, zu klein, zu dick, zu breit. Aber ich denke, das Gros der Bevölkerung kann sich gut mit diesem Bau arrangieren."
Ab dem 2. September 2013, wenn das Museum für alle geöffnet ist, geht es los mit der Dokumentation und Aufarbeitung dessen, was bei Ostseewind und Strandwetter hier in den letzten 120 Jahren geschah. Schon die Eröffnungsausstellung mit dem Titel: "Um uns ist ein Schöpfungstag" verspricht Spannendes.
"Wir werden zeigen die gesamten 120 Jahre Kunstgeschichte. Angefangen mit der ersten Generation der Gründer der Künstlerkolonie Ahrenshoop, da sind Namen wie Paul Müller-Kaempff, Elisabeth von Eicken."
Eröffnung in einigen Wochen
Die Künstler, die noch heute im Künstlerhaus Lukas arbeiten, das Paul Müller-Kaempf 1892 erbaute, wissen um die Bedeutung des neuen Museums wie um die des alten Hauses, in dem sie arbeiten. Denn das Künstlerhaus Lukas ist der Keim der Künstlerkolonie Ahrenshoop, und damit auch der eigentliche Grundstein des Kunstmuseums. Das darf man nicht vergessen, sagt die Malerin und Leiterin des Künstlerhauses Lukas, Gerlinde Creutzburg. Was hier und jetzt entsteht, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit einmal nebenan im Kunstmuseum hängen. Das weiß man im Kunstmuseum.
"Wir haben hier eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Künstlerhaus Lukas, wir haben ja den "Artist in Residence", das heißt, ... ein gestandener Künstler darf im Künstlerhaus Lukas drei Monate ein Stipendium erhalten, arbeitet dort, wir unterstützen das."
In ein paar Wochen öffnet das Kunstmuseum Ahrenshoop. Die Strahlkraft des neuen Hauses, das hoffen Künstler, die Kommune, und die Stiftung, die diesen Bau möglich gemacht hat, wird weit über die Region hinaus wirken. Hans Götze, Ahrenshoops Bürgermeister.
Hans Götze: "Also das Kunstmuseum wird für uns eine ganz klare Saisonverlängerung bedeuten. Das heißt, wir werden einen Zustrom an Gästen zusätzlich haben. ... Und die Künstler, die hier im Lukas arbeiten als Stipendiaten, ... oder die Malgäste, die regelmäßig kommen, werden dadurch eigentlich nur gepusht, wenn man so will, in dem wir nämlich unser Kunstmuseum auf ein Level heben wollen, der internationale Anerkennung realisiert."
"Wir haben hier eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Künstlerhaus Lukas, wir haben ja den "Artist in Residence", das heißt, ... ein gestandener Künstler darf im Künstlerhaus Lukas drei Monate ein Stipendium erhalten, arbeitet dort, wir unterstützen das."
In ein paar Wochen öffnet das Kunstmuseum Ahrenshoop. Die Strahlkraft des neuen Hauses, das hoffen Künstler, die Kommune, und die Stiftung, die diesen Bau möglich gemacht hat, wird weit über die Region hinaus wirken. Hans Götze, Ahrenshoops Bürgermeister.
Hans Götze: "Also das Kunstmuseum wird für uns eine ganz klare Saisonverlängerung bedeuten. Das heißt, wir werden einen Zustrom an Gästen zusätzlich haben. ... Und die Künstler, die hier im Lukas arbeiten als Stipendiaten, ... oder die Malgäste, die regelmäßig kommen, werden dadurch eigentlich nur gepusht, wenn man so will, in dem wir nämlich unser Kunstmuseum auf ein Level heben wollen, der internationale Anerkennung realisiert."