"Ein Schandfleck im Herzen dieser Stadt"
In Altenburg im Osten Thüringens soll ein Teil der historischen Innenstadt abgerissen werden. Das Wichtigste für die Stadt sei neben dem Erhalt der Denkmäler, dass auch wieder Menschen in die Innenstadt ziehen, sagt Michael Wolf (SPD), Oberbürgermeister von Altenburg.
Alexandra Mangel: Es ist ein Problem, das viele ostdeutsche Städte teilen, nur haben die nicht alle so eine wunderschön erhaltene, aufwendig sanierte Altstadt wie das kleine Altenburg ganz im Osten Thüringens. Die Arbeitslosigkeit ist hoch und immer mehr junge Leute gehen fort. Von einst 50.000 Einwohnern ist die Stadt mittlerweile auf 35.000 geschrumpft, um fast ein Drittel also. Händeringend sucht also auch die Stadt Altenburg nach Möglichkeiten, um attraktiver zu werden und will jetzt auf Modernisierung setzen. Für einen Supermarkt, Parkplätze und Neubauwohnungen soll ein Teil des historischen Ensembles am Marktplatz weichen.
Und ich bin jetzt verbunden mit dem Oberbürgermeister von Altenburg, mit Michael Wolf von der SPD. Schönen guten Morgen, Herr Oberbürgermeister!
Michael Wolf: Schönen guten Morgen, Frau Mangel!
Mangel: Eigentlich wünscht man sich ja als Bürgermeister, dass die eigene Stadt überregional Aufmerksamkeit erregt. In diesem Fall lautet der Tenor aber ziemlich einhellig: Hier soll ein großartiges baukulturelles Erbe einem gesichtslosen, ästhetisch belanglosen Neubau weichen. Warum verfolgen und verteidigen Sie trotzdem den Abriss dieser Gebäude?
Wolf: Also zuallererst muss man sagen, dass wir die gesamten letzten Jahre enorme finanzielle Mittel in unsere historische Altstadt gesteckt haben. Sie haben es ja selber gesagt, über 50 Millionen Euro sind investiert worden, darüber hinaus noch mal zehn Millionen Euro in den grundhaften Ausbau vieler Plätze und Straßen in der Altenburger Innenstadt, und auch die städtische Wohnungsgesellschaft, die Bauherr dieses neuen Areals sein wird, hat fast zehn Millionen Euro in die historische Altstadt investiert. Es ist ein Areal, was seit vielen Jahren verfallen ist, was wirklich ein Schandfleck im Herzen dieser Stadt ist, und es grenzt zwei Prozent an unseren historischen Markt.
Und wir möchten jetzt in dieses Quartier, was genau wieder in seiner alten Gruppatur aufgebaut werden wird, möchten wir investieren, möchten einen Lebensmittelmarkt hineinbringen, möchten Wohnungen hineinbringen, 35 Wohnungen mit entsprechender Infrastruktur, mit Parkplätzen dafür, und wir haben schon weit über 40 Bewerber. Denn das Wichtigste für die Altenburger Innenstadt ist neben dem Erhalt der Denkmale, dass wir Menschen in dieser Innenstadt haben, junge Menschen, Familien und Senioren. Denn dann hat die Stadt auch eine Zukunft.
Mangel: Aber gerade wenn die Stadt bereits so viel Geld in die Sanierung der Altstadt gesteckt hat, warum wollen Sie dann diese Arbeit jetzt an so prominenter Stelle zunichtemachen? Also warum auf ein so wertvolles Ensemble verzichten? Denn dass diese Bauten sanierungswürdig sind und nicht so verfallen, dass man sie nicht sanieren könnte, das haben Ihnen ja etliche Denkmalschützer, die sich eben auch in diesem Bürgerforum engagieren, bescheinigt. Und zudem sagen die auch noch, dass dieses Ensemble eben entscheidend für den Charakter der ganzen Ensemblewirkung am Markt ist. Warum das also aufgeben?
Wolf: Weil das falsch ist, dass man sagt, dass das entscheidend für die gesamte Ensemblewirkung am Markt ist. Wenn man sich auf diesem wunderbaren Marktplatz, der weit über 800 Jahre alt ist, stellt, dann wird man sehen, dass das überhaupt kein Problem ist, weil nämlich diese Gebäude genau in derselben Bauflucht, in derselben Gruppatur wieder aufgebaut werden, aber eben funktional, damit wir heutige Nutzungen dort hineinbringen können. Und das Problem ist, dass diese wundervolle Stadt so viele Denkmäler hat, dass wir völlig überfordert sind, weitere Gelder aus dem Programm Städtebauförderung, Bund-Länder-Programm, zu aktivieren, wir haben diesen Verfügungsrahmen restlos ausgeschöpft, weil wir viele solcher Denkmale haben, die wir sanieren müssen.
Die Stadt Altenburg hat in den letzten Jahren viele historische Gebäude erworben und ist gegenwärtig dabei, sie liebevoll zu restaurieren. Das sind Gebäude, die sind viel wertvoller als diese beiden Gebäude, von denen Sie gesprochen haben. Und wir brauchen einfach in dieser Innenstadt a) eine Sanierung von Denkmalen und b) auch Tupfer aus dem 21. Jahrhundert, das ist in vielen anderen Städten genau so. Und das haben wir dem Stadtrat unterbreitet, der Stadtrat hat von seinem kommunalen Selbstbestimmungsrecht Gebrauch gemacht, hat ein Bauleitplanverfahren eingeleitet, und es gibt eine Mehrheit im Stadtrat, die für dieses Areal ist. Im Übrigen hat sich innerhalb von 14 Tagen eine Bürgerinitiative gegründet, die in diesen 14 Tagen 1600 Unterschriften gesammelt hat, die Menschen sind für dieses Areal, sie sind dafür, dass dort an dieser Stelle endlich etwas passiert. Und deswegen bin ich guten Mutes, dass wir hier eine gute Bausubstanz hinbekommen.
Mangel: Ein Bau, um den es geht, ist ja dieses Barockhaus von 1753 mit ganz markantem Fachwerkgiebel, daran entzündet sich ja auch vor allem die Kritik. Sie haben eben ökonomisch argumentiert. – Ihre Tourismusgesellschaft kritisiert ja, dass hier ein Kapital aufgegeben werde, mit dem die Stadt stattdessen wirtschaften sollte. Das ist doch eine klar ökonomische Argumentation, die in Ihrem Sinne sein müsste?
Wolf: Ich denke, wir haben viel bedeutendere Denkmäler in dieser Stadt, wenn ich nur an das historische Rathaus von 1564 denke, wenn ich an unseren Schlosskomplex denke, ein wunderbares Ensemble, wenn ich an das Lindenau-Museum denke oder an das Augustiner-Chorherrenstift, unsere Roten Spitzen, dieses Wahrzeichen dieser Stadt, sind, nur mal, um einige wichtige dieser Gebäude zu nennen. Dieses barocke Einzelgebäude ist hinsichtlich seiner Funktionalität heutigen Lebensansprüchen überhaupt nicht mehr gewachsen, es kann nicht wirtschaftlich integriert werden in diesen Neubau. Und wie gesagt, es gibt dafür auch keine Fördergelder, weil wir sie viel dringender in wichtigere Denkmale investieren müssen.
Mangel: Ihre Bürgerinitiative verweist ja sogar auf einen Investor, den es schon gebe für eines der Baudenkmale, der das betreiben und sanieren will?
Wolf: Dieser Investor hat ein Kaufgebaren an die Städtische Wohnungsgesellschaft gegeben, das ist aber mehr oder weniger in meinen Augen nur ein Kaufangebot, was darstellen soll, dass es jemanden gibt, der es kaufen würde. Es gibt keine klare Nutzungen dafür. Und ich denke, wir haben über acht Jahre aus verschiedensten Privateigentumsformen dieses gesamte Areal mühevoll zusammengekauft, und wir sind froh, dass wir ein gesamtes Areal haben, was wir entwickeln können, und es wäre wirklich falsch, wenn man jetzt ein einzelnes Gebäude aus diesem Areal wieder verkauft und damit sämtliche Aufbaupläne zunichtemachte.
Mangel: Sie haben ja eben schon geschildert, wie zerstritten die Stadt über diesem Projekt ist. Nun teilt ja das Bürgerforum mit Ihnen das Anliegen, das Areal am Markt so zu entwickeln, dass die Innenstadt attraktiver wird, aber eben so, dass die beiden Bauten erhalten werden. Das Forum hat ja schon alternative Vorschläge entwickelt. Wenn wir jetzt mal zum Abschluss kommen: Können Sie sich denn einen Dialog mit dem Forum noch vorstellen, könnte es vielleicht eine Schlichtung in dieser Sache geben?
Wolf: Also es hatte in der Vergangenheit schon sehr viele Gespräche mit dem Stadtforum und mit vielen anderen gegeben, die sich engagieren für den Erhalt dieses Areals. Es ist letztendlich zustande gekommen, dass wir uns exakt an das Quartier acht halten, sodass es keine größere Bebauung geben wird, wir werden die einzelnen Gebäude – Sie hatten ja vorhin selber gesagt, dass zwei Drittel schon abgerissen worden sind, nicht weil die Stadt das abgerissen hat, sondern weil sie mittlerweile verfallen waren –, dass wir diese wieder entsprechend dem historischen Ensemble der Stadt Altenburg historisierend aufbauen, sodass hinsichtlich der Häusergestaltung, hinsichtlich der Dachlandschaft, hinsichtlich Fenstergestaltung und vielen anderen Dingen auch sich dieses Ensemble sehr wohlwollend in das Bild der Stadt Altenburg einfügen wird.
Ich glaube, da sind wir schon ein großes Stück aufeinander zugegangen, aber wir können natürlich die Nutzung dieses Areals nicht zunichtemachen, wenn wir jetzt einfach sagen, diese Gebäude müssen stehen bleiben. Wir müssen ja auch zur Kenntnis nehmen, dass es einen Investor, nämlich die Städtische Wohnungsgesellschaft gibt, die circa 5,5 Millionen Euro dort investieren will. Und in der heutigen Zeit muss man glücklich sein, wenn man solche großen Investitionen bekommt, denn die Stadt Altenburg kann nicht alles selber machen.
Mangel: Wann werden die Abrissbagger also anrücken?
Wolf: Wir werden jetzt erst mal das Bauleitplanverfahren demokratisch, so wie sich das gehört, durch den souveränen Stadtrat Altenburg zu Ende bringen. Parallel dazu läuft der Antrag auf eine denkmalrechtliche Erlaubnis für den Abriss dieses einen Gebäudes. Und wenn das alles erledigt ist, dann denke ich kann es dieses Jahr noch dazu kommen. Und unser Ziel ist es, dass im Jahr 2013 flankierend mit dem grundhaften Ausbau der historischen Straßen und Gassen und vor allen Dingen auch des Brüderkirchvorplatzes dieses Ensemble in der Stadt Altenburg wieder eine Wunde schließen kann, die uns sehr wehtut und die eigentlich das größte Problem ist in unserer historischen Altstadt.
Mangel: Michael Wolf, Oberbürgermeister von Altenburg von der SPD über den geplanten Abriss eines Teils der historischen Innenstadt. Danke schön fürs Gespräch!
Wolf: Danke schön!
Und ich bin jetzt verbunden mit dem Oberbürgermeister von Altenburg, mit Michael Wolf von der SPD. Schönen guten Morgen, Herr Oberbürgermeister!
Michael Wolf: Schönen guten Morgen, Frau Mangel!
Mangel: Eigentlich wünscht man sich ja als Bürgermeister, dass die eigene Stadt überregional Aufmerksamkeit erregt. In diesem Fall lautet der Tenor aber ziemlich einhellig: Hier soll ein großartiges baukulturelles Erbe einem gesichtslosen, ästhetisch belanglosen Neubau weichen. Warum verfolgen und verteidigen Sie trotzdem den Abriss dieser Gebäude?
Wolf: Also zuallererst muss man sagen, dass wir die gesamten letzten Jahre enorme finanzielle Mittel in unsere historische Altstadt gesteckt haben. Sie haben es ja selber gesagt, über 50 Millionen Euro sind investiert worden, darüber hinaus noch mal zehn Millionen Euro in den grundhaften Ausbau vieler Plätze und Straßen in der Altenburger Innenstadt, und auch die städtische Wohnungsgesellschaft, die Bauherr dieses neuen Areals sein wird, hat fast zehn Millionen Euro in die historische Altstadt investiert. Es ist ein Areal, was seit vielen Jahren verfallen ist, was wirklich ein Schandfleck im Herzen dieser Stadt ist, und es grenzt zwei Prozent an unseren historischen Markt.
Und wir möchten jetzt in dieses Quartier, was genau wieder in seiner alten Gruppatur aufgebaut werden wird, möchten wir investieren, möchten einen Lebensmittelmarkt hineinbringen, möchten Wohnungen hineinbringen, 35 Wohnungen mit entsprechender Infrastruktur, mit Parkplätzen dafür, und wir haben schon weit über 40 Bewerber. Denn das Wichtigste für die Altenburger Innenstadt ist neben dem Erhalt der Denkmale, dass wir Menschen in dieser Innenstadt haben, junge Menschen, Familien und Senioren. Denn dann hat die Stadt auch eine Zukunft.
Mangel: Aber gerade wenn die Stadt bereits so viel Geld in die Sanierung der Altstadt gesteckt hat, warum wollen Sie dann diese Arbeit jetzt an so prominenter Stelle zunichtemachen? Also warum auf ein so wertvolles Ensemble verzichten? Denn dass diese Bauten sanierungswürdig sind und nicht so verfallen, dass man sie nicht sanieren könnte, das haben Ihnen ja etliche Denkmalschützer, die sich eben auch in diesem Bürgerforum engagieren, bescheinigt. Und zudem sagen die auch noch, dass dieses Ensemble eben entscheidend für den Charakter der ganzen Ensemblewirkung am Markt ist. Warum das also aufgeben?
Wolf: Weil das falsch ist, dass man sagt, dass das entscheidend für die gesamte Ensemblewirkung am Markt ist. Wenn man sich auf diesem wunderbaren Marktplatz, der weit über 800 Jahre alt ist, stellt, dann wird man sehen, dass das überhaupt kein Problem ist, weil nämlich diese Gebäude genau in derselben Bauflucht, in derselben Gruppatur wieder aufgebaut werden, aber eben funktional, damit wir heutige Nutzungen dort hineinbringen können. Und das Problem ist, dass diese wundervolle Stadt so viele Denkmäler hat, dass wir völlig überfordert sind, weitere Gelder aus dem Programm Städtebauförderung, Bund-Länder-Programm, zu aktivieren, wir haben diesen Verfügungsrahmen restlos ausgeschöpft, weil wir viele solcher Denkmale haben, die wir sanieren müssen.
Die Stadt Altenburg hat in den letzten Jahren viele historische Gebäude erworben und ist gegenwärtig dabei, sie liebevoll zu restaurieren. Das sind Gebäude, die sind viel wertvoller als diese beiden Gebäude, von denen Sie gesprochen haben. Und wir brauchen einfach in dieser Innenstadt a) eine Sanierung von Denkmalen und b) auch Tupfer aus dem 21. Jahrhundert, das ist in vielen anderen Städten genau so. Und das haben wir dem Stadtrat unterbreitet, der Stadtrat hat von seinem kommunalen Selbstbestimmungsrecht Gebrauch gemacht, hat ein Bauleitplanverfahren eingeleitet, und es gibt eine Mehrheit im Stadtrat, die für dieses Areal ist. Im Übrigen hat sich innerhalb von 14 Tagen eine Bürgerinitiative gegründet, die in diesen 14 Tagen 1600 Unterschriften gesammelt hat, die Menschen sind für dieses Areal, sie sind dafür, dass dort an dieser Stelle endlich etwas passiert. Und deswegen bin ich guten Mutes, dass wir hier eine gute Bausubstanz hinbekommen.
Mangel: Ein Bau, um den es geht, ist ja dieses Barockhaus von 1753 mit ganz markantem Fachwerkgiebel, daran entzündet sich ja auch vor allem die Kritik. Sie haben eben ökonomisch argumentiert. – Ihre Tourismusgesellschaft kritisiert ja, dass hier ein Kapital aufgegeben werde, mit dem die Stadt stattdessen wirtschaften sollte. Das ist doch eine klar ökonomische Argumentation, die in Ihrem Sinne sein müsste?
Wolf: Ich denke, wir haben viel bedeutendere Denkmäler in dieser Stadt, wenn ich nur an das historische Rathaus von 1564 denke, wenn ich an unseren Schlosskomplex denke, ein wunderbares Ensemble, wenn ich an das Lindenau-Museum denke oder an das Augustiner-Chorherrenstift, unsere Roten Spitzen, dieses Wahrzeichen dieser Stadt, sind, nur mal, um einige wichtige dieser Gebäude zu nennen. Dieses barocke Einzelgebäude ist hinsichtlich seiner Funktionalität heutigen Lebensansprüchen überhaupt nicht mehr gewachsen, es kann nicht wirtschaftlich integriert werden in diesen Neubau. Und wie gesagt, es gibt dafür auch keine Fördergelder, weil wir sie viel dringender in wichtigere Denkmale investieren müssen.
Mangel: Ihre Bürgerinitiative verweist ja sogar auf einen Investor, den es schon gebe für eines der Baudenkmale, der das betreiben und sanieren will?
Wolf: Dieser Investor hat ein Kaufgebaren an die Städtische Wohnungsgesellschaft gegeben, das ist aber mehr oder weniger in meinen Augen nur ein Kaufangebot, was darstellen soll, dass es jemanden gibt, der es kaufen würde. Es gibt keine klare Nutzungen dafür. Und ich denke, wir haben über acht Jahre aus verschiedensten Privateigentumsformen dieses gesamte Areal mühevoll zusammengekauft, und wir sind froh, dass wir ein gesamtes Areal haben, was wir entwickeln können, und es wäre wirklich falsch, wenn man jetzt ein einzelnes Gebäude aus diesem Areal wieder verkauft und damit sämtliche Aufbaupläne zunichtemachte.
Mangel: Sie haben ja eben schon geschildert, wie zerstritten die Stadt über diesem Projekt ist. Nun teilt ja das Bürgerforum mit Ihnen das Anliegen, das Areal am Markt so zu entwickeln, dass die Innenstadt attraktiver wird, aber eben so, dass die beiden Bauten erhalten werden. Das Forum hat ja schon alternative Vorschläge entwickelt. Wenn wir jetzt mal zum Abschluss kommen: Können Sie sich denn einen Dialog mit dem Forum noch vorstellen, könnte es vielleicht eine Schlichtung in dieser Sache geben?
Wolf: Also es hatte in der Vergangenheit schon sehr viele Gespräche mit dem Stadtforum und mit vielen anderen gegeben, die sich engagieren für den Erhalt dieses Areals. Es ist letztendlich zustande gekommen, dass wir uns exakt an das Quartier acht halten, sodass es keine größere Bebauung geben wird, wir werden die einzelnen Gebäude – Sie hatten ja vorhin selber gesagt, dass zwei Drittel schon abgerissen worden sind, nicht weil die Stadt das abgerissen hat, sondern weil sie mittlerweile verfallen waren –, dass wir diese wieder entsprechend dem historischen Ensemble der Stadt Altenburg historisierend aufbauen, sodass hinsichtlich der Häusergestaltung, hinsichtlich der Dachlandschaft, hinsichtlich Fenstergestaltung und vielen anderen Dingen auch sich dieses Ensemble sehr wohlwollend in das Bild der Stadt Altenburg einfügen wird.
Ich glaube, da sind wir schon ein großes Stück aufeinander zugegangen, aber wir können natürlich die Nutzung dieses Areals nicht zunichtemachen, wenn wir jetzt einfach sagen, diese Gebäude müssen stehen bleiben. Wir müssen ja auch zur Kenntnis nehmen, dass es einen Investor, nämlich die Städtische Wohnungsgesellschaft gibt, die circa 5,5 Millionen Euro dort investieren will. Und in der heutigen Zeit muss man glücklich sein, wenn man solche großen Investitionen bekommt, denn die Stadt Altenburg kann nicht alles selber machen.
Mangel: Wann werden die Abrissbagger also anrücken?
Wolf: Wir werden jetzt erst mal das Bauleitplanverfahren demokratisch, so wie sich das gehört, durch den souveränen Stadtrat Altenburg zu Ende bringen. Parallel dazu läuft der Antrag auf eine denkmalrechtliche Erlaubnis für den Abriss dieses einen Gebäudes. Und wenn das alles erledigt ist, dann denke ich kann es dieses Jahr noch dazu kommen. Und unser Ziel ist es, dass im Jahr 2013 flankierend mit dem grundhaften Ausbau der historischen Straßen und Gassen und vor allen Dingen auch des Brüderkirchvorplatzes dieses Ensemble in der Stadt Altenburg wieder eine Wunde schließen kann, die uns sehr wehtut und die eigentlich das größte Problem ist in unserer historischen Altstadt.
Mangel: Michael Wolf, Oberbürgermeister von Altenburg von der SPD über den geplanten Abriss eines Teils der historischen Innenstadt. Danke schön fürs Gespräch!
Wolf: Danke schön!
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