Ein sinnlicher Film mit Ekeleinlagen
"Feuchtgebiete" ist der bisher beste deutsche Film des Jahres: frech, ungewöhnlich, humorvoll und vor allem originell und unverkrampft, findet unser Kritiker Jörg Taszman. Regisseur David Wnendt versteht es, die Schnoddrigkeit und Originalität der Romanvorlage zu bewahren.
Hygiene wird bei Helen klein geschrieben. Es ist ihr Lebensmotto und auch Ausdruck ihres Widerstandes gegen eine überreinliche Mutter und eine Gesellschaft im Hygienewahn. Die junge Frau hat ein ganz eigenes Verhältnis zu ihrem Körper und diversen Körperflüssigkeiten. Sie "baut" sich eigene Tampons und doziert gerne über ihre Muschi, über Masturbieren, Sex und ihren Hintern. Denn Helen hat zwei größere Probleme: Hämorrhoiden und ihre seit Jahren geschiedenen Eltern, die sie gerne wieder zusammenbringen möchte. Als sie sich eine schmerzhafte Analfissur einhandelt, muss sie ins Krankenhaus und bringt dort das Personal und vor allem den sehr verständnisvollen Pfleger Robin auf Trab.
Wie schon in dem wunderbar unkonventionellen Bestseller von Charlotte Roche versteht es nun auch die optimale Verfilmung von David Wnendt, die Schnoddrigkeit und Originalität der Vorlage zu bewahren. Bei dieser Verfilmung wurde alles richtig gemacht. Das Buch, das wegen seiner pikanten intimen Details eigentlich als unverfilmbare Pornografie galt, wurde für die Leinwandversion kaum entschärft. Eine hervorragende Kameraführung sowie originelle Blickwinkel schaffen eine sinnliche Bildsprache mit gelegentlichen Ekeleinlagen. Hinzu kommt ein witziger Off-Kommentar, der den besonderen Wortwitz des Buches beibehält.
Wie schon in dem wunderbar unkonventionellen Bestseller von Charlotte Roche versteht es nun auch die optimale Verfilmung von David Wnendt, die Schnoddrigkeit und Originalität der Vorlage zu bewahren. Bei dieser Verfilmung wurde alles richtig gemacht. Das Buch, das wegen seiner pikanten intimen Details eigentlich als unverfilmbare Pornografie galt, wurde für die Leinwandversion kaum entschärft. Eine hervorragende Kameraführung sowie originelle Blickwinkel schaffen eine sinnliche Bildsprache mit gelegentlichen Ekeleinlagen. Hinzu kommt ein witziger Off-Kommentar, der den besonderen Wortwitz des Buches beibehält.
Bei dieser Verfilmung wurde alles richtig gemacht
Es darf also viel gelacht werden und ab und zu darf man auch mal großzügig wegschauen, wenn es zu eklig wird. Der flott inszenierte Film ist eine Augenweide, was auch an der genialen Hauptdarstellerin, der Tessinerin Carla Juri, und dem sympathischen Darsteller von Pfleger Robin, Christoph Letkowski, liegt, der als Sänger auch noch den schönen Song "Land in Sicht" beigesteuert hat. Aber auch das gesamte Schauspielensemble um Meret Becker und Axel Millberg in der Rolle der leicht durchgeknallten Eltern von Helen oder Edgar Selge als selbstherrlichen Oberarzt glänzt in dieser gelungenen Romanverfilmung.
Und so ist "Feuchtgebiete" der bisher beste deutsche Film des Jahres: frech, ungewöhnlich, humorvoll und vor allem originell und unverkrampft. Und Filmemacher David Wnendt beweist nach seinem bemerkenswerten Debütfilm "Kriegerin" erneut sein Können und sein außergewöhnliches Regietalent.
Und so ist "Feuchtgebiete" der bisher beste deutsche Film des Jahres: frech, ungewöhnlich, humorvoll und vor allem originell und unverkrampft. Und Filmemacher David Wnendt beweist nach seinem bemerkenswerten Debütfilm "Kriegerin" erneut sein Können und sein außergewöhnliches Regietalent.
"Feuchtgebiete"
Deutschland 2013; Regie: David Wnendt; Darsteller: Carla Juri, Axel Milberg, Meret Becker; 109 Minuten; Filmhomepage
Deutschland 2013; Regie: David Wnendt; Darsteller: Carla Juri, Axel Milberg, Meret Becker; 109 Minuten; Filmhomepage