Ein starker Theaterjahrgang

Prominente Autoren wie Elfriede Jelinek, Franz Xaver Kroetz und Moritz Rinke sind am Dienstag für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert worden. Insgesamt konkurrieren Werke von acht Autoren um die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung.
Auffällig stark sei das Thema sexueller Missbrauch in den Stücken des vergangenen Bühnenjahres vertreten, sagte Jürgen Berger als Sprecher der Jury am Dienstag in Mülheim. So behandelten allein drei Stücke (von Jelinek, Brunner und Kroetz) dieses Thema.

Dass in diesem Jahr acht verschiedene Autoren für den Preis nominiert wurden, hält der Theaterkritiker Ulrich Fischer für ein gutes Zeichen. Der Durchschnitt der jährlich nominierten Autoren liege nämlich nur bei sieben, so dass man davon ausgehen könne, dass es sich diesmal um einen "starken Jahrgang" handele. Folgende acht Stücke wurden für den Theaterwettstreit vom 11. bis 31. Mai nominiert:

- Katja Brunner: Von den Beinen zu kurz, Schauspiel Hannover

- Elfriede Jelinek: FaustIn and out, Schauspielhaus Zürich

- Franz Xaver Kroetz: Du hast gewackelt. Requiem für ein liebes Kind, Residenztheater München

- Azar Mortazavi: Ich wünsch mir eins, Theater Osnabrück

- Moritz Rinke: Wir lieben und wissen nichts, Konzert Theater Bern

- Marianna Salzmann: Muttersprache Mameloschn, Deutsches Theater Berlin

- Nis-Momme Stockmann: Tod und Wiederauferstehung der Welt meiner Eltern in mir, Schauspiel Hannover

- Felicia Zeller: X-Freunde, Schauspiel Frankfurt

Ein besonderer Reiz des Mühlheimer Theaterpreises, so Fischer, liege darin, dass die Jury am letzten Tag in öffentlicher Diskussion über den Sieger entscheide. Wer das sein wird, ist völlig offen. Im vergangenen Jahr ging der Preis für "Immer noch Sturm" an Peter Handke.

Das vollständige Gespräch mit Ulrich Fischer können Sie mindestens bis zum 04.09.2013 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.


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Mühlheimer Theatertage