Ein Tag für Nicolaus A. Huber

Blanco y Verde

grafischer Entwurf mit zwei grünen Farbflächen, die durch eine weiße Fläche getrennt sind
Weiß und Grün sind für Nicolaus A. Huber besondere Farben, weil sie eine so große Reichweite in die Kunst haben. © Deutschlandradio Kultur
Moderation: Carolin Naujocks |
Für Nicolaus A. Huber haben Klänge Richtungen, Beziehungen und verschiedene Stadien. Dass neben seiner kalkulierten Strenge immer auch ein wenig Alchemie mitschwingt, macht den Reiz seiner Musik aus.
Die Musik des Essener Komponisten hat fast stets eine stark entwickelte konstruktive Seite. Doch gleichzeitig arbeitet Nicolaus A. Huber, wie er sagt, "unglaublich frei". Immer geht es darum, den Sprachcharakter von Musik abzutasten.
"Blanco y Verde" lautet der Titel eines Duos für Flöte und Klarinette aus dem Jahr 2018. "Beide Farben", so Huber, "interessieren mich schon lange! Weiß war die Farbe von Mallarmé, in das er Wörter setzte, wie später Satie seine Notenpunkte."

Weiß und Grün

"Und Grün", sagt Huber, "ist die Farbe einer rätselhaften Installation von Marcel Duchamp zu einer Surrealismusausstellung in Paris 1947 - 'Le rayon vert'. Das verrückte an der Farbe Grün ist deren Beziehungsmöglichkeit zur Musik, denn wir sehen Grün nur, wenn 5 Photonen pro Sekunde in unser Auge wandern. Das ist eine einfache Quintole auf 1 Viertel = 60". Deshalb, so der Komponist, spiele in seinem Stück die 5 eine besondere Rolle.
Am 15. Dezember feiert Nicolaus A. Huber seinen 80. Geburtstag. Der Berliner Flötist Erik Drescher hat dies zum Anlass genommen, einen "Tag für Nicolaus A. Huber" im Ackerstadtpalast Berlin zu organisieren. Deutschlandfunk Kultur hat die Konzerte vom 6. September 2019 aufgezeichnet, um sie in drei Teilen auszustrahlen.

Ein Tag für Nicolaus A. Huber (2/3)

"Sister Sounds" (2012)
Solo für Glissandoflöte, Klangschalen und Triangel

"Blanco y Verde" (2018)
für Flöte und Klarinette

"Don’t fence me in" (1994)
für Flöte, Oboe und Klarinette

Erik Drescher, Flöte
Simon Strasser, Oboe
Matthias Badczong, Klarinette

Aufzeichnung vom 06.09.2019
Ackerstadtpalast Berlin

(Teil 3 folgt am 19.12.2019)

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