Ein umstrittener Jurist
Reinhard Mehring hat mit "Carl Schmitt: Aufstieg und Fall" eine Biographie über ein Jahrhundertleben vorgelegt. Das Buch widmet sich den verschiedenen Stationen des von Schmitt oft als Verhängnis gedeuteten Lebens.
Jetzt liegt sie also vor, die monumentale Biographie Carl Schmitts von dem Politikwissenschaftler Reinhard Mehring, Umfang 750 Seiten, ein Kilo schwer, in vier Teile und 31 Kapitel gegliedert. Ein Jahrhundertleben von 1888 bis 1985. Wie geht der Biograph mit der Fülle der Fakten und Legenden zu Leben und Werk dieses umstrittensten deutschen Juristen und Gelehrten des 20. Jahrhunderts um?
Sein Ansatz ist, die Deutungen und Chiffren mit zu berücksichtigen, die Schmitt für sein ereignisreiches Leben selbst zur Interpretation aufbot, aber vor allem eigene Linien in diese paradigmatische Vita in den Krisen des Jahrhunderts zu legen.
"Die komplexe Persönlichkeit lässt sich schwerlich mit einem Generalschlüssel erfassen. Die nachfolgende Biographie sucht starke Wertungen und Rückprojektionen zu vermeiden und die offenen Möglichkeiten des Lebens gleichsam in Zeitlupe vorzuführen. In der Fülle des Stoffs mag der Leser mitunter die starke These vermissen."
Thesen hat Mehring durchaus, so die von der Chronik des sozialen Aufsteigers und Außenseiters aus katholischem Milieu in die protestantisch geprägte Gelehrtenwelt der Reichshauptstadt; vom scharfsinnigen Analytiker der Endphase der Weimarer Republik und Zweifler am Gesetzgebungsstaat; vom politischen Akteur der ersten Jahre des Nationalsozialismus, der dann abstürzt - oder die andere These von der Schmittschen Vita als einer lebenslangen Enttäuschungsgeschichte:
"Schrittweise kamen Schmitt auf der Suche nach tragenden Ordnungen die politischen Formen und Alternativen abhanden: der Wilhelminische Rechtstaat und die katholische Kirche, die parlamentarische Republik und das Präsidialsystem, die juristisch-institutionelle Sinngebung im Nationalsozialismus, die Legitimität individuellen Widerstands und die ‚legale’ Weltrevolution."
Diese im Prinzip plausible Deutung geht allerdings davon aus, dass die heutige Sicht auf das katastrophische 20. Jahrhunderts am Ende doch eine geglückte stabile Form zeigt, was aber gerade durch die Erkenntnisse des späten Schmitt eine offene Frage ist. Man denke nur an die von ihm traktierten Probleme der Wiederkehr sogenannter gerechter Kriege mit absoluter Feindbestimmung, und an humanitär verschleierte Okkupationen.
Jedenfalls lag für Schmitt ein Geschichtsverständnis nahe, das nicht prometheisch, sondern epimetheisch war. Epimetheus nimmt aus Götterhand das Geschenk der Pandora an; spät erst erkennt er, dass sie die Büchse der Menschheitsplagen öffnet und die Hoffnung darin einschließt.
Mehrings Biographie widmet sich den Stationen des von Schmitt oft als Verhängnis gedeuteten Lebens ausführlich, für manche Leser vermutlich zu ausführlich, wenn er etwa auch einzelne juristische Abhandlungen seitenweise erläutert oder das Schmittsche chaotische Privat-, vornehmlich Sexualleben detailreich ausbreitet. Hier zeigt sich eine Schwäche des Werks. Es ist mehr eine Chronik denn eine Biografie.
Das erste Viertel des Buches machen Jugend, Studium, Armeedienst in einer Zensurabteilung, Habilitation und erste Dozententätigkeit aus, die Ehe mit einer Hochstaplerin und frühe Publikationserfolge. Die Bonner Zeit von 1922 bis 1928, in der Schmitt ein zweites Mal heiratet, ist dann ein erster Höhepunkt auf dem Weg zum bekannten Verfassungsrechtler der Weimarer Republik.
Die Bücher "Politische Theologie", "Begriff des Politischen", "Verfassungslehre" und andere nennt Mehring die "Bonner Programmschriften". In ihnen sind die auch heute noch gängigen, von vielen nur als Schlagworte genutzten Definitionen enthalten, wie "Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet" oder die Unterscheidung von Freund und Feind als Kennzeichen des Politischen.
"Die Bonner Jahre gelten als Schmitts beste Zeit. Hier arbeitet er seine Verfassungstheorie aus; hier formt er ein Seminar mit namhaften Schülern. Er war zweifellos ein charismatischer Menschenfischer."
Schmitt wechselt 1928 nach Berlin in das Zentrum der Macht mit einer Professur an der Handelshochschule, später an der Universität. Hier präzisiert er seine antiliberale Verfassungsauslegung, tritt für einen autoritären Staat ein und wird nach dem sogenannten Preußenschlag der ‚Kronjurist’ des Präsidialsystems. Mehring analysiert diese Zeit der Agonie des parlamentarischen Systems eingehend. Schmitt ist eben nicht der ‚Totengräber der Weimarer Republik’, sondern einer, der die legale Revolution, nämlich Hitlers Machtergreifung, verhindern wollte. Umso rätselhafter, warum er sich schließlich doch dem NS anschließt. Nur ein "Märzgefallener" wie andere auch?
"Erst nach dem Ermächtigungsgesetz wechselt Schmitt auf den Boden der neuen Legitimität über. Sein ungestillter Ehrgeiz im Präsidialsystem verbindet sich mit neuen Hoffnungen. Was nach dem 23. März 1933 den Ausschlag gab, lässt sich nicht genau sagen. Dabei glaubte er niemals an Hitlers Charisma."
Es war offenbar eine Mischung aus Geltungsdrang, Opportunismus, Revanche für Versailles, aber auch advokatorische Neugier und picareske Haltung seit frühen Studientagen. Er wird von Göring zum Staatsrat berufen und besetzt dank der Patronage des Reichsjuristenführers Hans Frank hohe Funktionärsstellungen.
Aber er merkt bald, dass er auf die Gesetzgebung kaum Einfluss hat, und seine im Staccato erscheinenden Schriften, die den bürgerlichen Rechtsstaat demontieren und die Einparteienherrschaft juristisch-institutionell auf einen Normalzustand bringen wollen, scheitern am Anti-Etatismus des Nationalsozialismus.
"Nachträglich betrachtet hatte er für den Nationalsozialismus eine Übergangsrolle ideologischer Werbung und ‚Gleichschaltung’ der Rechtswissenschaft und Justiz."
Hinzu kommt Schmitts Antisemitismus, der zum Verrat an seinen früheren jüdischen Freunden und Kollegen führt. Er versucht, durch einen forcierten Kampf gegen den, wie er formuliert, "jüdischen Geist" in der Rechtswissenschaft Einfluss zu gewinnen, aber auch das scheitert. Schmitt verliert 1936 seine Ämter, behält aber die Professur bis 1945.
Nach U-Haft in Camps der Besatzungsbehörden lebt Schmitt ab 1947 bis zum Tod in Plettenberg. Er fühlt sich als Besiegter, notiert aggressive Ressentiments vor allem gegen Remigranten und entwirft Legenden zur Deutung seines Lebens. Er gesteht zwar eigene ideologische Verantwortung für die NS-Zeit zu, hält sie aber für nicht justiziabel. Das diskreditiert ihn bei der nach Sündenböcken suchenden Nachkriegsgesellschaft.
"Er lehnt eine rückblickende moralische Bewertung ab. Schuld und Sühne, Beichte und Buße sind ein persönliches Verhältnis zu Gott. Eben deshalb empört er sich über öffentliche Bußgeständnisse und Rituale.""
Bemerkenswert ist: In den 1950er bis 70er Jahren wird das Domizil Schmitts in Plettenberg für viele junge Wissenschaftler ein attraktiver Gesprächsort. Schmitts Nachwirkung ist immens und ungebrochen.
Carl Schmitts Sicht auf die Bundesrepublik, die Mehring m. E. zu politisch korrekt deutet, ist die eines nicht souveränen Staates, dessen Fremdherrschaft verschleiert wird. Seine Vorstellungswelt ist jetzt von einem Epochenbewusstsein geprägt, das die technisch-industrielle Einheit sowohl des kapitalistischen Westens als auch des marxistischen Ostens umfasst und das im Schreckbild der Selbstzerstörung des Menschen kulminiert.
Ich finde, Mehring gelingt es, aus einer umfassenden Quellenkenntnis den Chronikbogen dieses Intellektuellenleben von den Brüchen des Bürgertums bis in die Massendemokratie zu schlagen. Er schildert nicht nur die immer neuen, überraschenden Herausforderungen in den juristisch-politischen Lebensstationen und deren Antworten, sondern auch die schöpferischen Verbindungen des Ästhetisch-Stilistischen mit den menschlichen Stärken und Schwächen. Dem Moralisieren und Notenverteilen nach heutigem Stil ist der Biograph nicht immer entgangen, auch wenn er die NS-Zeit nicht als "den" Mittelpunkt Schmittschen Wirkens darstellt. Eine "Weltbürgerkriegsexistenz" angemessen zu beschreiben, ist vielleicht noch nicht möglich.
Die Faszination, die von Carl Schmitt ausgeht, ist nicht einfach zu erklären. Auch Mehring hat dafür keinen Generalschlüssel. Eine Annäherung daran könnten die Fragen sein, die sich Schmitt in seiner Zeit gestellt hat und die auch heute noch virulent sind: die Frage nach Feindschaft, Krieg und Frieden oder die, was einen Staat, eine "Weltgesellschaft" gegen die immer lauernde Gefahr der Anarchie, des Bürgerkriegs, des Terrorismus zusammenhält. Schmitts situationsbezogene Antworten waren schon zu Lebzeiten umstritten, aber der Blitz seiner Begriffe erhellt immer noch die Realitäten der politischen Welt.
Reinhard Mehring:
Carl Schmitt: Aufstieg und Fall. Eine Biographie
Verlag C. H. Beck, München
Sein Ansatz ist, die Deutungen und Chiffren mit zu berücksichtigen, die Schmitt für sein ereignisreiches Leben selbst zur Interpretation aufbot, aber vor allem eigene Linien in diese paradigmatische Vita in den Krisen des Jahrhunderts zu legen.
"Die komplexe Persönlichkeit lässt sich schwerlich mit einem Generalschlüssel erfassen. Die nachfolgende Biographie sucht starke Wertungen und Rückprojektionen zu vermeiden und die offenen Möglichkeiten des Lebens gleichsam in Zeitlupe vorzuführen. In der Fülle des Stoffs mag der Leser mitunter die starke These vermissen."
Thesen hat Mehring durchaus, so die von der Chronik des sozialen Aufsteigers und Außenseiters aus katholischem Milieu in die protestantisch geprägte Gelehrtenwelt der Reichshauptstadt; vom scharfsinnigen Analytiker der Endphase der Weimarer Republik und Zweifler am Gesetzgebungsstaat; vom politischen Akteur der ersten Jahre des Nationalsozialismus, der dann abstürzt - oder die andere These von der Schmittschen Vita als einer lebenslangen Enttäuschungsgeschichte:
"Schrittweise kamen Schmitt auf der Suche nach tragenden Ordnungen die politischen Formen und Alternativen abhanden: der Wilhelminische Rechtstaat und die katholische Kirche, die parlamentarische Republik und das Präsidialsystem, die juristisch-institutionelle Sinngebung im Nationalsozialismus, die Legitimität individuellen Widerstands und die ‚legale’ Weltrevolution."
Diese im Prinzip plausible Deutung geht allerdings davon aus, dass die heutige Sicht auf das katastrophische 20. Jahrhunderts am Ende doch eine geglückte stabile Form zeigt, was aber gerade durch die Erkenntnisse des späten Schmitt eine offene Frage ist. Man denke nur an die von ihm traktierten Probleme der Wiederkehr sogenannter gerechter Kriege mit absoluter Feindbestimmung, und an humanitär verschleierte Okkupationen.
Jedenfalls lag für Schmitt ein Geschichtsverständnis nahe, das nicht prometheisch, sondern epimetheisch war. Epimetheus nimmt aus Götterhand das Geschenk der Pandora an; spät erst erkennt er, dass sie die Büchse der Menschheitsplagen öffnet und die Hoffnung darin einschließt.
Mehrings Biographie widmet sich den Stationen des von Schmitt oft als Verhängnis gedeuteten Lebens ausführlich, für manche Leser vermutlich zu ausführlich, wenn er etwa auch einzelne juristische Abhandlungen seitenweise erläutert oder das Schmittsche chaotische Privat-, vornehmlich Sexualleben detailreich ausbreitet. Hier zeigt sich eine Schwäche des Werks. Es ist mehr eine Chronik denn eine Biografie.
Das erste Viertel des Buches machen Jugend, Studium, Armeedienst in einer Zensurabteilung, Habilitation und erste Dozententätigkeit aus, die Ehe mit einer Hochstaplerin und frühe Publikationserfolge. Die Bonner Zeit von 1922 bis 1928, in der Schmitt ein zweites Mal heiratet, ist dann ein erster Höhepunkt auf dem Weg zum bekannten Verfassungsrechtler der Weimarer Republik.
Die Bücher "Politische Theologie", "Begriff des Politischen", "Verfassungslehre" und andere nennt Mehring die "Bonner Programmschriften". In ihnen sind die auch heute noch gängigen, von vielen nur als Schlagworte genutzten Definitionen enthalten, wie "Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet" oder die Unterscheidung von Freund und Feind als Kennzeichen des Politischen.
"Die Bonner Jahre gelten als Schmitts beste Zeit. Hier arbeitet er seine Verfassungstheorie aus; hier formt er ein Seminar mit namhaften Schülern. Er war zweifellos ein charismatischer Menschenfischer."
Schmitt wechselt 1928 nach Berlin in das Zentrum der Macht mit einer Professur an der Handelshochschule, später an der Universität. Hier präzisiert er seine antiliberale Verfassungsauslegung, tritt für einen autoritären Staat ein und wird nach dem sogenannten Preußenschlag der ‚Kronjurist’ des Präsidialsystems. Mehring analysiert diese Zeit der Agonie des parlamentarischen Systems eingehend. Schmitt ist eben nicht der ‚Totengräber der Weimarer Republik’, sondern einer, der die legale Revolution, nämlich Hitlers Machtergreifung, verhindern wollte. Umso rätselhafter, warum er sich schließlich doch dem NS anschließt. Nur ein "Märzgefallener" wie andere auch?
"Erst nach dem Ermächtigungsgesetz wechselt Schmitt auf den Boden der neuen Legitimität über. Sein ungestillter Ehrgeiz im Präsidialsystem verbindet sich mit neuen Hoffnungen. Was nach dem 23. März 1933 den Ausschlag gab, lässt sich nicht genau sagen. Dabei glaubte er niemals an Hitlers Charisma."
Es war offenbar eine Mischung aus Geltungsdrang, Opportunismus, Revanche für Versailles, aber auch advokatorische Neugier und picareske Haltung seit frühen Studientagen. Er wird von Göring zum Staatsrat berufen und besetzt dank der Patronage des Reichsjuristenführers Hans Frank hohe Funktionärsstellungen.
Aber er merkt bald, dass er auf die Gesetzgebung kaum Einfluss hat, und seine im Staccato erscheinenden Schriften, die den bürgerlichen Rechtsstaat demontieren und die Einparteienherrschaft juristisch-institutionell auf einen Normalzustand bringen wollen, scheitern am Anti-Etatismus des Nationalsozialismus.
"Nachträglich betrachtet hatte er für den Nationalsozialismus eine Übergangsrolle ideologischer Werbung und ‚Gleichschaltung’ der Rechtswissenschaft und Justiz."
Hinzu kommt Schmitts Antisemitismus, der zum Verrat an seinen früheren jüdischen Freunden und Kollegen führt. Er versucht, durch einen forcierten Kampf gegen den, wie er formuliert, "jüdischen Geist" in der Rechtswissenschaft Einfluss zu gewinnen, aber auch das scheitert. Schmitt verliert 1936 seine Ämter, behält aber die Professur bis 1945.
Nach U-Haft in Camps der Besatzungsbehörden lebt Schmitt ab 1947 bis zum Tod in Plettenberg. Er fühlt sich als Besiegter, notiert aggressive Ressentiments vor allem gegen Remigranten und entwirft Legenden zur Deutung seines Lebens. Er gesteht zwar eigene ideologische Verantwortung für die NS-Zeit zu, hält sie aber für nicht justiziabel. Das diskreditiert ihn bei der nach Sündenböcken suchenden Nachkriegsgesellschaft.
"Er lehnt eine rückblickende moralische Bewertung ab. Schuld und Sühne, Beichte und Buße sind ein persönliches Verhältnis zu Gott. Eben deshalb empört er sich über öffentliche Bußgeständnisse und Rituale.""
Bemerkenswert ist: In den 1950er bis 70er Jahren wird das Domizil Schmitts in Plettenberg für viele junge Wissenschaftler ein attraktiver Gesprächsort. Schmitts Nachwirkung ist immens und ungebrochen.
Carl Schmitts Sicht auf die Bundesrepublik, die Mehring m. E. zu politisch korrekt deutet, ist die eines nicht souveränen Staates, dessen Fremdherrschaft verschleiert wird. Seine Vorstellungswelt ist jetzt von einem Epochenbewusstsein geprägt, das die technisch-industrielle Einheit sowohl des kapitalistischen Westens als auch des marxistischen Ostens umfasst und das im Schreckbild der Selbstzerstörung des Menschen kulminiert.
Ich finde, Mehring gelingt es, aus einer umfassenden Quellenkenntnis den Chronikbogen dieses Intellektuellenleben von den Brüchen des Bürgertums bis in die Massendemokratie zu schlagen. Er schildert nicht nur die immer neuen, überraschenden Herausforderungen in den juristisch-politischen Lebensstationen und deren Antworten, sondern auch die schöpferischen Verbindungen des Ästhetisch-Stilistischen mit den menschlichen Stärken und Schwächen. Dem Moralisieren und Notenverteilen nach heutigem Stil ist der Biograph nicht immer entgangen, auch wenn er die NS-Zeit nicht als "den" Mittelpunkt Schmittschen Wirkens darstellt. Eine "Weltbürgerkriegsexistenz" angemessen zu beschreiben, ist vielleicht noch nicht möglich.
Die Faszination, die von Carl Schmitt ausgeht, ist nicht einfach zu erklären. Auch Mehring hat dafür keinen Generalschlüssel. Eine Annäherung daran könnten die Fragen sein, die sich Schmitt in seiner Zeit gestellt hat und die auch heute noch virulent sind: die Frage nach Feindschaft, Krieg und Frieden oder die, was einen Staat, eine "Weltgesellschaft" gegen die immer lauernde Gefahr der Anarchie, des Bürgerkriegs, des Terrorismus zusammenhält. Schmitts situationsbezogene Antworten waren schon zu Lebzeiten umstritten, aber der Blitz seiner Begriffe erhellt immer noch die Realitäten der politischen Welt.
Reinhard Mehring:
Carl Schmitt: Aufstieg und Fall. Eine Biographie
Verlag C. H. Beck, München