Ein unangepasster Grenzgänger
Er fürchtet sich nicht vor schwierigen Stoffen. Vor zwei Jahren inszenierte der tschechische Regisseur Dusan David Parizek in Hamburg zur Spielzeiteröffnung des Schauspielhauses Kleists "Herrmannsschlacht" – mit mäßigem Erfolg.
Dann nahm sich der 37-Jährige Schillers "Kabale und Liebe" vor - und begeisterte. In seiner Heimat wurde er 2007 für seine Kafka-Inszenierung "Der Prozess" zum Regisseur des Jahres gekürt. Vielleicht auch, weil seine Art der Regie nicht immer mit den tschechischen Theaterkonventionen übereinstimmt:
"Es lebt sich hier viel einfacher hier, wenn man versucht zu ästhetisieren, da wo es weh tut, wenn man die Augen verschließt vor Sachen, die schmerzhaft sind, über die man nicht gern spricht, wenn man versucht, Tabus nicht wahrzunehmen. Es ist die Frage, ob ein solches Theater - eine solche Kommunikation mit Publikum, die in ein ganz anderes Jahrhundert gehört meiner Ansicht nach – das sind Altenheime im Prinzip – die funktionieren nicht wie ein Medium, das reagiert auf die Welt, in der und für die es arbeitet – und das machen wir ein klein wenig anders."
Parizek ist ein unangepasster Grenzgänger: Er pendelt zwischen deutschen und tschechischen Bühnen. Nachdem er in München und Prag Theaterwissenschaft, Schauspiel und Regie studiert hatte, gründete er das freie Ensemble "Prager Kammertheater", das sich ausschließlich der Gegenwartsdramatik widmet und vor zwei Jahren zum "Theater des Jahres" gewählt wurde. Seit sieben Jahren inszeniert Parizek regelmäßig in Deutschland: in Berlin, Hamburg und Dresden, daneben auch bei den Salzburger Festspielen und in der Schweiz.
Jetzt hat er sich einen weiteren großen Stoff vorgenommen, der sich mit dem deutschen Bewusstsein beschäftigt: Am Schauspielhaus Hamburg inszenierte er Georg Büchners "Dantons Tod", ein Stück, das – so Parizek - "voll von Aktualität steckt".
"Es lebt sich hier viel einfacher hier, wenn man versucht zu ästhetisieren, da wo es weh tut, wenn man die Augen verschließt vor Sachen, die schmerzhaft sind, über die man nicht gern spricht, wenn man versucht, Tabus nicht wahrzunehmen. Es ist die Frage, ob ein solches Theater - eine solche Kommunikation mit Publikum, die in ein ganz anderes Jahrhundert gehört meiner Ansicht nach – das sind Altenheime im Prinzip – die funktionieren nicht wie ein Medium, das reagiert auf die Welt, in der und für die es arbeitet – und das machen wir ein klein wenig anders."
Parizek ist ein unangepasster Grenzgänger: Er pendelt zwischen deutschen und tschechischen Bühnen. Nachdem er in München und Prag Theaterwissenschaft, Schauspiel und Regie studiert hatte, gründete er das freie Ensemble "Prager Kammertheater", das sich ausschließlich der Gegenwartsdramatik widmet und vor zwei Jahren zum "Theater des Jahres" gewählt wurde. Seit sieben Jahren inszeniert Parizek regelmäßig in Deutschland: in Berlin, Hamburg und Dresden, daneben auch bei den Salzburger Festspielen und in der Schweiz.
Jetzt hat er sich einen weiteren großen Stoff vorgenommen, der sich mit dem deutschen Bewusstsein beschäftigt: Am Schauspielhaus Hamburg inszenierte er Georg Büchners "Dantons Tod", ein Stück, das – so Parizek - "voll von Aktualität steckt".