Ein Wort Merkels "hätte uns alle vor diesem Eklat bewahrt"
Michael Naumann gibt der Bundesregierung die Schuld am Rücktritt von Horst Köhler - und wirft der Kanzlerin vor, eine "große, politische Macht-Schachspielerin" zu sein.
Köhler habe mit seinen Äußerungen zu Afghanistan praktisch das Weißbuch der Bundeswehr wiederholt. Dort stehe schwarz auf weiß, wie die Funktionen der Bundeswehr in Zukunft aussehen würden. "Kurzum: Ein einziges Wort von Angela Merkel in der heftigen Debatte, die damals dann losbrach nach diesem kleinen Afghanistan-Interview, hätte uns alle vor diesem Eklat bewahrt."
Gleichzeitig kritisierte Naumann den Umgang mit Köhler nach dessen Entscheidung: "Ihm jedenfalls jetzt aus diesem gesamten Rücktritt einen Strick zu drehen und ihm Pflichtvergessenheit vorzuwerfen, halte ich für sehr unfair." Das Interessante sei auch, dass der Bundespräsident bei all seinen politischen Aufrufen nie persönliche Kritiken geübt habe. Ausgeteilt habe dagegen die politische Klasse, "ohne Solidarität zu zeigen, wenn er sich einmal rhetorisch verhoben hatte – was vorkommen kann". Es wäre wünschenswert gewesen, dass die Bundeskanzlerin und die Minister ihm dann "irgendeine Art von Unterstützung" hätten zukommen lassen. Das sei aber nicht der Fall gewesen.
Naumann zufolge habe die "große, politische Macht-Schachspielerin Angela Merkel" diesen Abgang möglicherweise kommen sehen und sich dann folgendes gedacht: "Dann können wir doch Frau von der Leyen dahin setzen, dann ist mir die größte politische Konkurrenz in nicht so ferner Zukunft vom Halse. Wir können dann Herrn Rüttgers entsorgen, der kommt hier ins Ministerium für Arbeit und Soziales. Und schon ist meine machtpolitische Einzigartigkeit im Kabinett gesichert." Er, Naumann, fürchte ein bisschen, dass diese Art von Gedankenspielen durch Merkels Kopf und auch den anderer Parteifunktionäre gegangen sein könnten.
Gleichzeitig kritisierte Naumann den Umgang mit Köhler nach dessen Entscheidung: "Ihm jedenfalls jetzt aus diesem gesamten Rücktritt einen Strick zu drehen und ihm Pflichtvergessenheit vorzuwerfen, halte ich für sehr unfair." Das Interessante sei auch, dass der Bundespräsident bei all seinen politischen Aufrufen nie persönliche Kritiken geübt habe. Ausgeteilt habe dagegen die politische Klasse, "ohne Solidarität zu zeigen, wenn er sich einmal rhetorisch verhoben hatte – was vorkommen kann". Es wäre wünschenswert gewesen, dass die Bundeskanzlerin und die Minister ihm dann "irgendeine Art von Unterstützung" hätten zukommen lassen. Das sei aber nicht der Fall gewesen.
Naumann zufolge habe die "große, politische Macht-Schachspielerin Angela Merkel" diesen Abgang möglicherweise kommen sehen und sich dann folgendes gedacht: "Dann können wir doch Frau von der Leyen dahin setzen, dann ist mir die größte politische Konkurrenz in nicht so ferner Zukunft vom Halse. Wir können dann Herrn Rüttgers entsorgen, der kommt hier ins Ministerium für Arbeit und Soziales. Und schon ist meine machtpolitische Einzigartigkeit im Kabinett gesichert." Er, Naumann, fürchte ein bisschen, dass diese Art von Gedankenspielen durch Merkels Kopf und auch den anderer Parteifunktionäre gegangen sein könnten.