Ein Zeichen nach außen
Vor zehn Jahren wurde das Jüdische Museum Berlin eröffnet: "Zwei Jahrtausende Deutsch-Jüdische Geschichte" will es vermitteln. Das Vorstandsmitglied der Kölner Bibliothek Germania Judaica Günther Ginzel blickt zurück auf den Anfang des Museums.
Jürgen Liebing: Was sich heute wie eine Erfolgsgeschichte ansieht, war nicht von vornherein abzusehen, dass es so kommen würde: das Jüdische Museum Berlin. Im Studio ist jetzt der Journalist und das Vorstandsmitglied der Kölner Bibliothek Germania Judaica Günther Bernhard Ginzel. Guten Abend!
Günther Ginzel: Hallo!
Liebing: Eine Erfolgsgeschichte, aber davor gab es viel Schweiß, der vergossen werden musste, um dazu zu kommen, ein Jüdisches Museum in Berlin wieder zu errichten. Sie haben den Prozess von Anfang an verfolgt. Können Sie ein bisschen, sozusagen aus dem Nähästchen plaudern?
Ginzel: Ja, sehr gerne. Am Anfang war das ja auch ein bisschen eingebettet in eine Vereinigung der Jüdischen Sammlungen, Stiftungen und dadurch eben auch der Bibliothek Germania Judaica, und, - wir sind nach Berlin gefahren und haben also hochinteressiert zugehört. In den frühen 70er-Jahren entstand der Plan, erstmal wenigstens eine jüdische Abteilung im Berlin Museum einzurichten und daran hat man lange ja herumgedoktert, hat sich, wie das im Berliner Kulturbetrieb ja nicht unüblich ist, zerstritten, diesen berufen, jenen berufen.
So richtig ist da inhaltlich nicht viel draus geworden, es wurde dann eine Abteilung im Stadtmuseum eingerichtet, damit war dann auch wieder keiner richtig glücklich und dann hat der Berliner Senat gesagt, also etwas muss geschehen, wir müssen nach außen ein Zeichen setzen und hat erstmal, ohne zu ahnen, was man in das Museum hereinstecken will, Daniel Libeskind beauftragt ein Museum zu bauen.
Liebing: Also kam die Initiative vom Senat?
Ginzel: Die Initiative, die Politik war durchaus interessiert, das muss man hier einfach sagen, und, - man hat sich auf der unteren Ebene nicht so sehr über den Inhalt einigen können, aber letztendlich war das eine ausgezeichnete Entscheidung. Denn mit dem Bau, und alle Berliner und nicht nur Berliner kennen ihn, wurde ein natürlich ein unglaubliches Zeichen gesetzt. Und als der dann 1999 eröffnet wurde, hat man gesagt, ja um Gottes willen, bitte kein Museum hier rein, dieser Bau als Bau ist Ausdruck genug.
Hören Sie das vollständige Gespräch mit Günther Bernhard Ginzel mindestens bis zum 24. März 2012 als mp3-Audio .
Links bei dradio.de
Ohne Pathos und Klischees -
Jüdisches Museum Berlin feiert zehnten Geburtstag
Günther Ginzel: Hallo!
Liebing: Eine Erfolgsgeschichte, aber davor gab es viel Schweiß, der vergossen werden musste, um dazu zu kommen, ein Jüdisches Museum in Berlin wieder zu errichten. Sie haben den Prozess von Anfang an verfolgt. Können Sie ein bisschen, sozusagen aus dem Nähästchen plaudern?
Ginzel: Ja, sehr gerne. Am Anfang war das ja auch ein bisschen eingebettet in eine Vereinigung der Jüdischen Sammlungen, Stiftungen und dadurch eben auch der Bibliothek Germania Judaica, und, - wir sind nach Berlin gefahren und haben also hochinteressiert zugehört. In den frühen 70er-Jahren entstand der Plan, erstmal wenigstens eine jüdische Abteilung im Berlin Museum einzurichten und daran hat man lange ja herumgedoktert, hat sich, wie das im Berliner Kulturbetrieb ja nicht unüblich ist, zerstritten, diesen berufen, jenen berufen.
So richtig ist da inhaltlich nicht viel draus geworden, es wurde dann eine Abteilung im Stadtmuseum eingerichtet, damit war dann auch wieder keiner richtig glücklich und dann hat der Berliner Senat gesagt, also etwas muss geschehen, wir müssen nach außen ein Zeichen setzen und hat erstmal, ohne zu ahnen, was man in das Museum hereinstecken will, Daniel Libeskind beauftragt ein Museum zu bauen.
Liebing: Also kam die Initiative vom Senat?
Ginzel: Die Initiative, die Politik war durchaus interessiert, das muss man hier einfach sagen, und, - man hat sich auf der unteren Ebene nicht so sehr über den Inhalt einigen können, aber letztendlich war das eine ausgezeichnete Entscheidung. Denn mit dem Bau, und alle Berliner und nicht nur Berliner kennen ihn, wurde ein natürlich ein unglaubliches Zeichen gesetzt. Und als der dann 1999 eröffnet wurde, hat man gesagt, ja um Gottes willen, bitte kein Museum hier rein, dieser Bau als Bau ist Ausdruck genug.
Hören Sie das vollständige Gespräch mit Günther Bernhard Ginzel mindestens bis zum 24. März 2012 als mp3-Audio .
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Ohne Pathos und Klischees -
Jüdisches Museum Berlin feiert zehnten Geburtstag