Einblicke in das Astronautenleben
Wie es auf der Internationalen Raumstation ISS aussieht und wie viel Platz die Bewohner der Raumstation zur Verfügung haben, können Interessierte nun auch von der Erde aus erfahren. Mit einer neu erschienenen Software lässt sich die Station am PC besuchen.
Es ist still im All. Nur das Summen der Klima- und Lebenserhaltungssysteme ist auf der Internationalen Raumstation allgegenwärtig. In 400 Kilometern Höhe umkreist sie die Erde mit 28.000 Kilometern pro Stunde.
""Die Menschen waren schon immer fasziniert von der Idee, ihre eigene Welt hinter sich zu lassen und in die unendlichen Weiten des Weltalls vorzudringen, und das nicht nur, um zu forschen, sondern auch, um dort zu arbeiten und zu leben."" (aus: CD-Rom "Die internationale Raumstation")
Die ISS zieht im Orbit unerreichbar ihre Bahn. Wer die 20 Millionen Dollar für einen Besuch als Weltraumtourist nicht locker hat, kann sie aber auch wesentlich günstiger am eigenen PC erkunden. Die Software auf CD-Rom mit dem einfachen Titel "Die Internationale Raumstation" vermittelt eine Vorstellung davon, wie es innerhalb und außerhalb der Wohn-, Aussichts- und Laborelemente aussieht. Der Bau der ISS begann 1998, als eine russische Proton-Rakete das erste Modul für die Station ins All hievte. Mehrere Dutzend Transport- und Versorgungsflüge später ist die Raumstation auf fünf tonnenförmige Module, verschiedene Knotenpunkte, eine Rettungskapsel und die ausladende Gitterstruktur für die Solarsegel angewachsen:
""Die erste Stufe bildet der so genannte russische Funktionsblock, ein grundlegendes Modul für das Leben und Arbeiten im Weltraum."" (aus: CD-Rom "Die internationale Raumstation")
Über jedes Modul liefert die Software per Mausklick nähere Informationen. Auch die einzelnen Ausbaustufen lassen sich an einem dreidimensionalen Modell detailgenau nachvollziehen. Der erste 14 Meter lange Funktionsblock hängt mittlerweile auf der einen Seite mit dem amerikanischen Labormodul "Destiny" zusammen, und auf der anderen Seite mit dem Wohnblock der Station. Das Wohnmodul dient den Astronauten als Küche, Badezimmer und Aufenthaltsraum. Überall in die Wände, Böden und Decken sind Schränke eingearbeitet, um den kostbaren Stauraum optimal auszunutzen. Selbst die Duschkabine lässt sich als ausziehbarer Plastikschlauch platzsparend in der Wand versenken. Ein Küchenblock in der Mitte enthält die einzeln abgepackten Mahlzeiten der Mannschaft. Friedhelm Claasen vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Bonn weiß von der abwechslungsreichen Verpflegung an Bord zu berichten:
"Bevor die Astronauten zu ihrer Mission aufbrechen, haben sie eine sehr stressige Aufgabe zu bewältigen: Sie müssen aus einem Angebot von 400 Mahlzeiten auswählen und probieren, was sie denn gern im Laufe des nächsten halben Jahres essen möchten."
Trotzdem ist die Internationale Raumstation natürlich kein Restaurant im All, sondern in erster Linie ein Forschungslabor in der Umlaufbahn. Hauptaufgabe der Kosmonauten und Astronauten an Bord sind deshalb neben der Wartung der Station vor allem die wissenschaftlichen Experimente.
Europa, Japan, die USA und Russland werden auf der fertigen Raumstation jeweils ein eigenes Labor betreiben, in denen Menschen und Materialien unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit untersucht werden. Auf dem Rundgang durch die Module lassen sich einzelne Experimentierschränke in den Laboren anklicken und offenbaren in einem kurzen Text, was hier untersucht werden soll. Dabei geht es zum Beispiel um das Wachstum von Kristallen und Pflanzen, um Verbrennungsprozesse und um Metalle, die sich unter Null-Gravitation ganz anders vermischen, als auf der Erde. Trotz der Entfernung ist die ISS dem Einfluss der Erde allerdings nicht ganz entzogen. In 400 Kilometern Höhe existiert immer noch eine sehr dünne Restatmosphäre, die die Station ständig abbremst und zurück zur Erde zieht. Alle paar Monate muss sie deshalb ihre Triebwerke zünden und wieder an Höhe gewinnen. Was auf der CD-Rom nur als kurze Animation zu sehen ist, erläutert Friedhelm Claasen vom DLR:
"Die Anhebung selber stellt kein grundsätzliches Problem dar. Das wird regelmäßig gemacht, kann auch mal längere Zeiträume ausfallen, die Station kommt dann etwas weiter runter, aber richtig kritisch wird es erst, ich sag mal, bei 250 km oder so, weil dann wirklich erhebliche Restatmosphäre da ist."
Die Oberfläche der Software ist einem Kontrollzentrum nachempfunden. Von hier aus startet man nicht nur den virtuellen Rundgang über die Raumstation, bei dem man von Modul zu Modul springen und sich darin in alle Richtungen umschauen kann. Nützlich ist auch der Zugriff auf ein Glossar und ein paar kurze Artikel, in denen Wissenswertes über Lebenserhaltung, Navigation und Energieversorgung der Station zu finden ist. Auch über die Gefahren, die das Leben im All mit sich bringt, kann man sich hier lesend informieren. Ständig sind die Raumfahrer einer höheren Strahlenbelastung und dem immer dichter werdenden Weltraumschrott ausgeliefert.
""Die ISS fliegt gelegentlich Ausweichmanöver, um Weltraumschrott zu entgehen. Dieser Weltraumschrott ist extrem genau katalogisiert und erfasst und wird auch sehr genau beobachtet, man weiß also selbst tellergroße Stücke, wo die herumfliegen. Aber Kollisionen mit größeren Partikeln versucht man natürlich zu vermeiden."" (aus: CD-Rom "Die internationale Raumstation")
Mindestens zehn Jahre lang soll die ISS betrieben werden. Sechs Bewohner werden dann ständig dort oben wohnen und arbeiten und können in der Aussichtskuppel den Blick auf den blauen Planeten unter sich genießen. Zwar haben die Raumfahrer am Himmel den besseren Überblick, aber unbeachtet bleiben sie von der Erde aus deshalb nicht.
""Die Station benötigt für eine Erdumkreisung 90 Minuten und überquert den Äquator in einem Winkel von 51,6 Grad. Bei dieser Flugbahn können 95 Prozent der Weltbevölkerung die Internationale Raumstation am Nachthimmel beobachten."" (aus: CD-Rom "Die internationale Raumstation")
CD-Rom "Die internationale Raumstation": für Windows, erschienen bei United Soft Media
""Die Menschen waren schon immer fasziniert von der Idee, ihre eigene Welt hinter sich zu lassen und in die unendlichen Weiten des Weltalls vorzudringen, und das nicht nur, um zu forschen, sondern auch, um dort zu arbeiten und zu leben."" (aus: CD-Rom "Die internationale Raumstation")
Die ISS zieht im Orbit unerreichbar ihre Bahn. Wer die 20 Millionen Dollar für einen Besuch als Weltraumtourist nicht locker hat, kann sie aber auch wesentlich günstiger am eigenen PC erkunden. Die Software auf CD-Rom mit dem einfachen Titel "Die Internationale Raumstation" vermittelt eine Vorstellung davon, wie es innerhalb und außerhalb der Wohn-, Aussichts- und Laborelemente aussieht. Der Bau der ISS begann 1998, als eine russische Proton-Rakete das erste Modul für die Station ins All hievte. Mehrere Dutzend Transport- und Versorgungsflüge später ist die Raumstation auf fünf tonnenförmige Module, verschiedene Knotenpunkte, eine Rettungskapsel und die ausladende Gitterstruktur für die Solarsegel angewachsen:
""Die erste Stufe bildet der so genannte russische Funktionsblock, ein grundlegendes Modul für das Leben und Arbeiten im Weltraum."" (aus: CD-Rom "Die internationale Raumstation")
Über jedes Modul liefert die Software per Mausklick nähere Informationen. Auch die einzelnen Ausbaustufen lassen sich an einem dreidimensionalen Modell detailgenau nachvollziehen. Der erste 14 Meter lange Funktionsblock hängt mittlerweile auf der einen Seite mit dem amerikanischen Labormodul "Destiny" zusammen, und auf der anderen Seite mit dem Wohnblock der Station. Das Wohnmodul dient den Astronauten als Küche, Badezimmer und Aufenthaltsraum. Überall in die Wände, Böden und Decken sind Schränke eingearbeitet, um den kostbaren Stauraum optimal auszunutzen. Selbst die Duschkabine lässt sich als ausziehbarer Plastikschlauch platzsparend in der Wand versenken. Ein Küchenblock in der Mitte enthält die einzeln abgepackten Mahlzeiten der Mannschaft. Friedhelm Claasen vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Bonn weiß von der abwechslungsreichen Verpflegung an Bord zu berichten:
"Bevor die Astronauten zu ihrer Mission aufbrechen, haben sie eine sehr stressige Aufgabe zu bewältigen: Sie müssen aus einem Angebot von 400 Mahlzeiten auswählen und probieren, was sie denn gern im Laufe des nächsten halben Jahres essen möchten."
Trotzdem ist die Internationale Raumstation natürlich kein Restaurant im All, sondern in erster Linie ein Forschungslabor in der Umlaufbahn. Hauptaufgabe der Kosmonauten und Astronauten an Bord sind deshalb neben der Wartung der Station vor allem die wissenschaftlichen Experimente.
Europa, Japan, die USA und Russland werden auf der fertigen Raumstation jeweils ein eigenes Labor betreiben, in denen Menschen und Materialien unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit untersucht werden. Auf dem Rundgang durch die Module lassen sich einzelne Experimentierschränke in den Laboren anklicken und offenbaren in einem kurzen Text, was hier untersucht werden soll. Dabei geht es zum Beispiel um das Wachstum von Kristallen und Pflanzen, um Verbrennungsprozesse und um Metalle, die sich unter Null-Gravitation ganz anders vermischen, als auf der Erde. Trotz der Entfernung ist die ISS dem Einfluss der Erde allerdings nicht ganz entzogen. In 400 Kilometern Höhe existiert immer noch eine sehr dünne Restatmosphäre, die die Station ständig abbremst und zurück zur Erde zieht. Alle paar Monate muss sie deshalb ihre Triebwerke zünden und wieder an Höhe gewinnen. Was auf der CD-Rom nur als kurze Animation zu sehen ist, erläutert Friedhelm Claasen vom DLR:
"Die Anhebung selber stellt kein grundsätzliches Problem dar. Das wird regelmäßig gemacht, kann auch mal längere Zeiträume ausfallen, die Station kommt dann etwas weiter runter, aber richtig kritisch wird es erst, ich sag mal, bei 250 km oder so, weil dann wirklich erhebliche Restatmosphäre da ist."
Die Oberfläche der Software ist einem Kontrollzentrum nachempfunden. Von hier aus startet man nicht nur den virtuellen Rundgang über die Raumstation, bei dem man von Modul zu Modul springen und sich darin in alle Richtungen umschauen kann. Nützlich ist auch der Zugriff auf ein Glossar und ein paar kurze Artikel, in denen Wissenswertes über Lebenserhaltung, Navigation und Energieversorgung der Station zu finden ist. Auch über die Gefahren, die das Leben im All mit sich bringt, kann man sich hier lesend informieren. Ständig sind die Raumfahrer einer höheren Strahlenbelastung und dem immer dichter werdenden Weltraumschrott ausgeliefert.
""Die ISS fliegt gelegentlich Ausweichmanöver, um Weltraumschrott zu entgehen. Dieser Weltraumschrott ist extrem genau katalogisiert und erfasst und wird auch sehr genau beobachtet, man weiß also selbst tellergroße Stücke, wo die herumfliegen. Aber Kollisionen mit größeren Partikeln versucht man natürlich zu vermeiden."" (aus: CD-Rom "Die internationale Raumstation")
Mindestens zehn Jahre lang soll die ISS betrieben werden. Sechs Bewohner werden dann ständig dort oben wohnen und arbeiten und können in der Aussichtskuppel den Blick auf den blauen Planeten unter sich genießen. Zwar haben die Raumfahrer am Himmel den besseren Überblick, aber unbeachtet bleiben sie von der Erde aus deshalb nicht.
""Die Station benötigt für eine Erdumkreisung 90 Minuten und überquert den Äquator in einem Winkel von 51,6 Grad. Bei dieser Flugbahn können 95 Prozent der Weltbevölkerung die Internationale Raumstation am Nachthimmel beobachten."" (aus: CD-Rom "Die internationale Raumstation")
CD-Rom "Die internationale Raumstation": für Windows, erschienen bei United Soft Media