Einblicke in die Grüß-Gott-Stadt
Titelsucht, abgeranzte Kaffeehäuser und ein hundsgemeiner Humor: Das Buch "Küss die Hand, Moderne" befasst sich mit den Eigenarten der österreichischen Hauptstadt. Herausgeberin Eva Menasse erklärt im Interview, was ihr an Wien besonders gefällt.
Auszug aus dem Gespräch:
Liane von Billerbeck: Über Wien hat ja jeder so sein Urteil und auch sein Vorurteil, eine ganze Reihe davon stimmen vielleicht, und die drucken Sie auch im Buch ab. Wie würden Sie einem Fremden, nicht einem Blinden, Wien beschreiben?
Eva Menasse: Ach du liebe Zeit: süß, schön, prächtig und sehr, sehr abgründig in Kurzform, also die Langform wäre zu lang für hier.
von Billerbeck: Als Berlinerin, die ich bin, norddeutsch durch und durch, da gefiel mir ganz besonders eine Fußnote in Ihrem Buch – Sie wissen, wir sind ja gerade geplagt vom Fehlen solcher Fußnoten in gewissen Dissertationen –, bei Ihnen steht an einem Text, wahrscheinlich für wichtigtuerische deutsche Leser: "Wiener Schmäh wird nicht mit ä, sondern mit e gesprochen." Hat sich also die Lautverschiebung vom ä nach e aus dem norddeutschen Raum nach Wien übertragen, oder ist Wien etwa der Ursprung dieser Lautverschiebung?
Menasse: Ich habe keine Ahnung, ich begegne nur ständig Norddeutschen, die immer Schmäh sagen, und da zucke ich Wienerin zusammen und denke mir dann für die deutschen Leser: Die muss ich warnen, wenn die dann sozusagen als unbedarfte Touristen in Wien herumstolpern und zu den Einheimischen sagen, na, Sie haben ja einen tollen Schmäh, dann ist sozusagen schon alles aus. Deswegen war es mir wichtig, dass man auch als unbedarfter Deutscher weiß, dass man eben Schmeh sagt, so wie der Schnee, und nicht mit dem Umlaut-A.
Lesen Sie hier die schriftliche Fassung des vollständigen Gesprächs mit Eva Menasse im Radiofeuilleton.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Liane von Billerbeck: Über Wien hat ja jeder so sein Urteil und auch sein Vorurteil, eine ganze Reihe davon stimmen vielleicht, und die drucken Sie auch im Buch ab. Wie würden Sie einem Fremden, nicht einem Blinden, Wien beschreiben?
Eva Menasse: Ach du liebe Zeit: süß, schön, prächtig und sehr, sehr abgründig in Kurzform, also die Langform wäre zu lang für hier.
von Billerbeck: Als Berlinerin, die ich bin, norddeutsch durch und durch, da gefiel mir ganz besonders eine Fußnote in Ihrem Buch – Sie wissen, wir sind ja gerade geplagt vom Fehlen solcher Fußnoten in gewissen Dissertationen –, bei Ihnen steht an einem Text, wahrscheinlich für wichtigtuerische deutsche Leser: "Wiener Schmäh wird nicht mit ä, sondern mit e gesprochen." Hat sich also die Lautverschiebung vom ä nach e aus dem norddeutschen Raum nach Wien übertragen, oder ist Wien etwa der Ursprung dieser Lautverschiebung?
Menasse: Ich habe keine Ahnung, ich begegne nur ständig Norddeutschen, die immer Schmäh sagen, und da zucke ich Wienerin zusammen und denke mir dann für die deutschen Leser: Die muss ich warnen, wenn die dann sozusagen als unbedarfte Touristen in Wien herumstolpern und zu den Einheimischen sagen, na, Sie haben ja einen tollen Schmäh, dann ist sozusagen schon alles aus. Deswegen war es mir wichtig, dass man auch als unbedarfter Deutscher weiß, dass man eben Schmeh sagt, so wie der Schnee, und nicht mit dem Umlaut-A.
Lesen Sie hier die schriftliche Fassung des vollständigen Gesprächs mit Eva Menasse im Radiofeuilleton.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.