"Eine große symbolische Geste"

Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland hat die Bundesratsinitiative des Landes Berlin begrüßt, mittels derer ehemals nach dem berüchtigten "Schwulen-Paragrafen" verurteilte Homosexuelle rehabilitiert werden sollen.
Manfred Bruns vom Verband sagte, die Rehabilitierung wäre "eine große symbolische Geste". Widerstände gegen die Aufhebung der Urteile nach dem Paragraphen 175 beruhten wohl vor allem auf der Furcht, dass der Staat dann Entschädigungen zahlen müsse.

Er persönlich empfinde die Symbolik der Rehabilitierung aber als "am wichtigsten", sagte Bruns: "Und es wäre schade, wenn es an den Entschädigungsforderungen scheitern würde." In der Bundesrepublik wurde der Paragraph 175, der auch einvernehmliche Homosexualität unter Strafe stellte, erst 1994 gestrichen.

Laut Bruns wurden bis Ende der 1960er Jahre zigtausende Männer auf der Grundlage des Paragraphen verurteilt. "Das war dann der soziale Tod. Die bekamen keinen Beruf und keine Anstellung mehr", sagte er. Viele hätten damals auch Selbstmord begangen.


Das vollständige Gespräch mit Manfred Bruns können Sie bis zum 18.9.2012 als
[url=http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2012/04/18/drk_20120418_1609_7b629251.mp3
title="MP3-Audio" target="_blank"]MP3-Audio[/url] in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.
Mehr zum Thema