Eine Krimi-Antiquität
Der englische Schriftsteller Gilbert Adair hat mit "Ein stilvoller Mord in Elstree" abermals einen Krimi mit erkennbaren Figuren aus der Krimi- und Film-Folklore der vierziger bis sechziger Jahre geschrieben. So kann man Agatha Christie oder Alfred Hitchcock bei diesem etwas behäbigen Lesevergnügen wiederbegegnen.
Gilbert Adair, der vielseitige und gewandte, aus Schottland gebürtige und in London lebende Schriftsteller, Drehbuchautor, Essayist, Film-, Literatur- und Kunstkritiker sowie Zeitungskolumnist, ist wortbrüchig geworden. An sich ist es ihm Prinzip und Ehrensache, sich selbst niemals zu wiederholen und sich auf kein Genre festlegen zu lassen. Andererseits war sein Kriminalroman "Mord auf ffolkes Manor", ein Pastiche nach Art von Agatha Christie, derart erfolgreich, dass Adair den Bitten seines englischen Verlegers nachgegeben und eine Fortsetzung geschrieben hat, teilweise unter Verwendung des Personals vom Vorgänger-Krimi.
Namentlich die ebenso begabte wie unausstehliche Schnüfflerin Miss Evadne Mount, eine naseweiße und riesig erfolgreiche Krimi-Schriftstellerin, eindeutig eine Wiedergängerin von Agatha Christie, und Colonel Trubshawe, der frühere Chef-Inspektor von Scotland Yard, sind wieder mit von der detektivischen Partie. Diesmal stehen Miss Mount und Colonel Trubshawe vor einem sehr verwickelten Fall: Eine Filmschauspielerin, Miss Mounts beste Freundin Cora Rutherford, wird vergiftet, und zwar nicht nur vor laufender Kamera, sondern auch noch vor aller Augen am Film-Set.
Bald stellt sich heraus, dass die Schlüsselfigur wohl der Regisseur des Films ist, ein weltberühmter, dicklicher, zynischer und unglücklich auf schöne Blondinen fixierter Thriller-Regisseur, in dem unschwer Alfred Hitchcock zu erkennen ist.
Adair hat also abermals ein Pastiche geschrieben, mit lauter erkennbaren Figuren aus der Krimi- und Film-Folklore der vierziger bis sechziger Jahre. Eine Krimi-Antiquität also, von Adair überzeugend nachgetischlert. Liest sich sehr gut, auf eine etwas behäbige Weise.
Rezensiert von Sigrid Löffler
Gilbert Adair: "Ein stilvoller Mord in Elstree – eine Art Kriminalroman",
Aus dem Englischen von Jochen Schimmang.
C. H. Beck 2007, 300 S., 18,90 €
Namentlich die ebenso begabte wie unausstehliche Schnüfflerin Miss Evadne Mount, eine naseweiße und riesig erfolgreiche Krimi-Schriftstellerin, eindeutig eine Wiedergängerin von Agatha Christie, und Colonel Trubshawe, der frühere Chef-Inspektor von Scotland Yard, sind wieder mit von der detektivischen Partie. Diesmal stehen Miss Mount und Colonel Trubshawe vor einem sehr verwickelten Fall: Eine Filmschauspielerin, Miss Mounts beste Freundin Cora Rutherford, wird vergiftet, und zwar nicht nur vor laufender Kamera, sondern auch noch vor aller Augen am Film-Set.
Bald stellt sich heraus, dass die Schlüsselfigur wohl der Regisseur des Films ist, ein weltberühmter, dicklicher, zynischer und unglücklich auf schöne Blondinen fixierter Thriller-Regisseur, in dem unschwer Alfred Hitchcock zu erkennen ist.
Adair hat also abermals ein Pastiche geschrieben, mit lauter erkennbaren Figuren aus der Krimi- und Film-Folklore der vierziger bis sechziger Jahre. Eine Krimi-Antiquität also, von Adair überzeugend nachgetischlert. Liest sich sehr gut, auf eine etwas behäbige Weise.
Rezensiert von Sigrid Löffler
Gilbert Adair: "Ein stilvoller Mord in Elstree – eine Art Kriminalroman",
Aus dem Englischen von Jochen Schimmang.
C. H. Beck 2007, 300 S., 18,90 €