Welten und Gegenwelten
Ihre Biografien sind wenig bekannt und trotzdem haben sie ihren festen Platz in der Kunst. Sie stehen für unterschiedliche Epochen, für den unterschiedlichen Umgang mit der Kunst und für das unterschiedliche Leben mit ihr: Angelika Kauffmann lebte als äußerst erfolgreiche Künstlerin im 18. Jahrhundert, schuf beeindruckende Porträts und Allegorien.
Ihre Motive waren stilprägend, wurden in England auf Tassen, Tapeten und Kissenbezüge kopiert. "The whole world is angelica-mad" war damals ein geflügeltes Wort.
Gabriele Münter war eine selbstständige junge Frau, als sie auf Wassily Kandinsky traf. 1909 kaufte sie ein Haus in Murnau bei München, in dem sie zusammen mit Kandinsky lebte, und das sich zu einem Künstlertreff entwickelte: Alexej von Jawlensky, Franz Marc, August Macke und Marianne von Werefkin gingen ein und aus. In den bäuerlichen Räumen am Staffelsee entstand der Almanach für den Blauen Reiter, malte Münter ihre bedeutendsten Bilder, unternahm mit ihren Freunden Bootsausflüge und Radtouren.
Die Goldschmiedin Sonja Mataré hütet das Atelier ihres 1965 verstorbenen Vaters, des bekannten Bildhauers Ewald Mataré. Zwischen Kuhskulpturen, Mosaikentwürfen und benutzten Pfeifen erzählt sie von ihrem Leben zwischen eigenem künstlerischem Engagement und dem Bewahren von Vergangenem.
Die "Lange Nacht" wirft einen Blick auf drei eindrucksvolle Persönlichkeiten abseits des Rampenlichts, erzählt vom alltäglichen Leben mit der Kunst, von den hohen Idealen, von erfolgreicher Vermarktung bis zu tiefen seelischen Verletzungen.