Einfach ein gutes Fotobuch
Nach ihrer Heirat mit Paul McCartney 1969 fotografierte Linda McCartney nur noch privat. Zuvor hatte sie als erste Frau ein Bild auf der Titelseite des "Rolling Stone" platzieren können. Ihre Fotos strahlen Wärme aus, der Band ist ein Vermächtnis.
13 Jahre nach ihrem Tod hat der Taschen Verlag unter dem Titel "Life In Photographs" eine Retrospektive zum fotografischen Schaffen von Linda McCartney veröffentlicht. Aus über 200.000 Aufnahmen wählten die Autoren -Annie Leibovitz, selbst eine berühmte Fotografin, und der Kunsthistoriker Martin Harrison - mit Unterstützung von Paul McCartney und Lindas Töchtern einige der schönsten und eindrucksvollsten Fotos für das großformatige und prachtvolle Fotobuch aus.
Linda Eastman, Tochter eines New Yorker Musikanwalts, war 1968 die erste Fotografin, die ein Foto auf der Titelseite des "Rolling Stone" platzieren konnte. Zwei Jahre zuvor hatte sie nach dem Kunststudium noch am Empfang eines New Yorker Magazins gearbeitet und davon geträumt, berühmte Rockstars fotografieren zu können. Als sie durch Zufall einen Presseausweis für eine Pressekonferenz der Rolling Stones auf dem Hudson River in die Hände bekam, gelang es ihr, einige großartige Fotos der Gruppe abzuliefern: Sprungbrett zur Karriere als Musikfotografin.
Nach ihrer Heirat mit Paul McCartney 1969 fotografierte Linda McCartney nur noch privat. Sie war eine Fotografin, die ohne Studio auskam und viel lieber in alltäglicher Umgebung ganz nebenbei fotografierte, was den Aufnahmen immer etwas Natürliches und Ungezwungenes gibt. So hielt sie Begegnungen mit Stars wie Jimi Hendrix, Simon & Garfunkel oder Jim Morrison ebenso fest wie die Beatles der letzten Jahre, Tourneen mit den Wings und das Familienleben mit vier Kindern und einer ganzen Schar von Tieren.
Dabei reicht das Spektrum von flüchtigen Alltagsmomenten auf ihrer Farm bis hin zu professionellen Terminen mit Stevie Wonder und Michael Jackson oder den Künstlern Willem de Kooning und Gilbert and George. Ihre stets unprätentiösen, lebendigen Arbeiten strahlen Wärme aus und zeugen vom Gespür für den entscheidenden Moment, um das Wesen eines Sujets einzufangen. Indem sie jedem Motiv ganz ohne Anmaßung oder Künstlichkeit begegnete, sind ihr viele sehr einfühlsame Portraits gelungen.
"Life in Photographs" ist nicht nur einfach ein gutes Fotobuch, sondern auch ein bewegendes persönliches Tagebuch und nachhaltiges Vermächtnis des großen Talents von Linda McCartney.
Rezensiert von Uwe Wohlmacher
Linda McCartney, Annie Leibovitz, Martin Harrison, Alison Castle: Linda McCartney - Life in Photographs
Mit Vorworten von Paul, Stella und Mary McCartney und einführenden Texten der beiden Autoren Annie Leibovitz und Martin Harrison; einzelne Texte aus dem Englischen übersetzt von Christel Steinberg und Helmut Ross
Taschen Verlag, Köln 2011
280 Seiten, 49,99 Euro
Linda Eastman, Tochter eines New Yorker Musikanwalts, war 1968 die erste Fotografin, die ein Foto auf der Titelseite des "Rolling Stone" platzieren konnte. Zwei Jahre zuvor hatte sie nach dem Kunststudium noch am Empfang eines New Yorker Magazins gearbeitet und davon geträumt, berühmte Rockstars fotografieren zu können. Als sie durch Zufall einen Presseausweis für eine Pressekonferenz der Rolling Stones auf dem Hudson River in die Hände bekam, gelang es ihr, einige großartige Fotos der Gruppe abzuliefern: Sprungbrett zur Karriere als Musikfotografin.
Nach ihrer Heirat mit Paul McCartney 1969 fotografierte Linda McCartney nur noch privat. Sie war eine Fotografin, die ohne Studio auskam und viel lieber in alltäglicher Umgebung ganz nebenbei fotografierte, was den Aufnahmen immer etwas Natürliches und Ungezwungenes gibt. So hielt sie Begegnungen mit Stars wie Jimi Hendrix, Simon & Garfunkel oder Jim Morrison ebenso fest wie die Beatles der letzten Jahre, Tourneen mit den Wings und das Familienleben mit vier Kindern und einer ganzen Schar von Tieren.
Dabei reicht das Spektrum von flüchtigen Alltagsmomenten auf ihrer Farm bis hin zu professionellen Terminen mit Stevie Wonder und Michael Jackson oder den Künstlern Willem de Kooning und Gilbert and George. Ihre stets unprätentiösen, lebendigen Arbeiten strahlen Wärme aus und zeugen vom Gespür für den entscheidenden Moment, um das Wesen eines Sujets einzufangen. Indem sie jedem Motiv ganz ohne Anmaßung oder Künstlichkeit begegnete, sind ihr viele sehr einfühlsame Portraits gelungen.
"Life in Photographs" ist nicht nur einfach ein gutes Fotobuch, sondern auch ein bewegendes persönliches Tagebuch und nachhaltiges Vermächtnis des großen Talents von Linda McCartney.
Rezensiert von Uwe Wohlmacher
Linda McCartney, Annie Leibovitz, Martin Harrison, Alison Castle: Linda McCartney - Life in Photographs
Mit Vorworten von Paul, Stella und Mary McCartney und einführenden Texten der beiden Autoren Annie Leibovitz und Martin Harrison; einzelne Texte aus dem Englischen übersetzt von Christel Steinberg und Helmut Ross
Taschen Verlag, Köln 2011
280 Seiten, 49,99 Euro