"Einfach lächerlich, dieses permanente Arbeiten ohne Pause"
Wir sollten die Zeit nach unserem individuellen Biorhythmus organisieren, fordert der Siesta-Aktivist Thierry Paquot. 20 Minuten Schlaf am Nachmittag seien eine Einladung an eine gewisse Träumerei und "eine Hygiene, die das Leben einfach auch braucht".
Matthias Hanselmann: Zwingt Deutschland den Südeuropäern nicht nur Sparprogramme, sondern auch seinen Lebensstil auf? Diese Frage ist eng verbunden mit der Siesta, die man in den südeuropäischen Ländern pflegt und in den nordeuropäischen oft als mittägliche Faulenzerei belächelt. Wir haben zu dieser Art der Lebenskultur schon unseren langjährigen Spanienkorrespondenten
Beitrag in Radiofeuilleton, Deutschlandradio Kultur (MP3-Audio)
Gregor Ziolkowski befragt, der uns erklärt hat, warum Spanien als Sinnbild der Stunde Null um die Mittagszeit gilt, und der italienische Philosoph Giorgio Agamben sagte hier bei uns im "Radiofeuilleton", dass es keinen Sinn macht, von einem Griechen oder einem Italiener verlangen zu wollen, dass er wie ein Deutscher lebt.
Heute wollen wir von dem französischen Hochschullehrer Thierry Paquot hören, wie er die Sache sieht. Ich habe mit Monsieur Paquot heute vor der Sendung gesprochen, und meine erste Frage: Sie bezeichnen sich als Siesta-Aktivisten. Sehen Sie sich, wie es die "Libération" einmal schrieb, als Verteidiger einer bedrohten Lebensart?
Thierry Paquot: Ja, ich bin ein aktiver militanter Verfechter des Mittagsschlafes, und ich bin selbst auch ein aktiver Mittagsschläfer, und ich wehre mich auch gegen all die, die versuchen, uns ein schlechtes Gewissen zu machen. Wir leben halt in einer Zeit, die sehr produktivistisch ist, in der man immer zu produzieren hat, und da sieht man auf die Leute mit einem seltsamen Auge, die sich nach ihrem eigenen Biorhythmus die Zeit organisieren und auch nach ihren eigenen Wünschen und Lüsten leben.
Hanselmann: Haben Sie schon immer Siesta gehalten oder gab es für Sie auch Zeiten der Rastlosigkeit?
Paquot: Also als ich klein war, da habe ich keinen Mittagsschlaf gemacht. Das lag wohl daran, dass er mir aufgedrängt wurde – in der Schule musste man ja Mittagsschlaf machen. Aber schon als Jugendlicher fing ich dann damit an, und als junger Vater versteckte ich mich ein bisschen, wenn ich dann mit meinen Kindern einschlief, nachdem ich ihnen Geschichten vorgelesen hatte. Aber heutzutage mache ich eigentlich jeden Tag Mittagsschlaf, weil ich halte es auch für eine Hygiene, die das Leben einfach auch braucht, das ist auch eine Einladung an eine gewisse Träumerei, und es versöhnt einen auch mit sich selbst.
Hanselmann: Haben Sie dabei ein ganz bestimmtes Siesta-Ritual?
Paquot: Es ist so, dass rituell dieser Nachmittagsschlaf mich sozusagen aufruft, jeden Tag zwischen halb zwei oder viertel vor zwei, nachdem ich gegessen habe, lege ich mich hin, gebe mich der schönen Träumerei hin, allerdings dauert dieser Nachmittagsschlaf dann nie länger als 15 oder 20 Minuten.
Hanselmann: Sie haben geschrieben, dass die Mittagszeit eine besondere erotische Dimension habe. Was ist das?
Heute wollen wir von dem französischen Hochschullehrer Thierry Paquot hören, wie er die Sache sieht. Ich habe mit Monsieur Paquot heute vor der Sendung gesprochen, und meine erste Frage: Sie bezeichnen sich als Siesta-Aktivisten. Sehen Sie sich, wie es die "Libération" einmal schrieb, als Verteidiger einer bedrohten Lebensart?
Thierry Paquot: Ja, ich bin ein aktiver militanter Verfechter des Mittagsschlafes, und ich bin selbst auch ein aktiver Mittagsschläfer, und ich wehre mich auch gegen all die, die versuchen, uns ein schlechtes Gewissen zu machen. Wir leben halt in einer Zeit, die sehr produktivistisch ist, in der man immer zu produzieren hat, und da sieht man auf die Leute mit einem seltsamen Auge, die sich nach ihrem eigenen Biorhythmus die Zeit organisieren und auch nach ihren eigenen Wünschen und Lüsten leben.
Hanselmann: Haben Sie schon immer Siesta gehalten oder gab es für Sie auch Zeiten der Rastlosigkeit?
Paquot: Also als ich klein war, da habe ich keinen Mittagsschlaf gemacht. Das lag wohl daran, dass er mir aufgedrängt wurde – in der Schule musste man ja Mittagsschlaf machen. Aber schon als Jugendlicher fing ich dann damit an, und als junger Vater versteckte ich mich ein bisschen, wenn ich dann mit meinen Kindern einschlief, nachdem ich ihnen Geschichten vorgelesen hatte. Aber heutzutage mache ich eigentlich jeden Tag Mittagsschlaf, weil ich halte es auch für eine Hygiene, die das Leben einfach auch braucht, das ist auch eine Einladung an eine gewisse Träumerei, und es versöhnt einen auch mit sich selbst.
Hanselmann: Haben Sie dabei ein ganz bestimmtes Siesta-Ritual?
Paquot: Es ist so, dass rituell dieser Nachmittagsschlaf mich sozusagen aufruft, jeden Tag zwischen halb zwei oder viertel vor zwei, nachdem ich gegessen habe, lege ich mich hin, gebe mich der schönen Träumerei hin, allerdings dauert dieser Nachmittagsschlaf dann nie länger als 15 oder 20 Minuten.
Hanselmann: Sie haben geschrieben, dass die Mittagszeit eine besondere erotische Dimension habe. Was ist das?
"Bin kein großer Fan von Mittagsschlaf zu zweit"
Paquot: Das ist jetzt nicht wirklich die erotische Dimension. Nein, was ich eigentlich meine, ist, dass man sich einfach gehen lassen kann, dass man den Körper sich erholen lassen kann in dieser Zeit, und wenn es da vielleicht einen Ruf der Sexualität gibt, dann ist das ein bisschen etwas anderes, weil das ist ja ein Zustand … im Französischen sagt man das manchmal, dass diese Mittagszeit so eine gewisse erotische Aufgeladenheit hat. Aber das geschieht ja dann zu zweit, das macht man ja dann nicht alleine, aber ich bin kein großer Fan vom Mittagsschlaf zu zweit, weil wir Menschen noch ein unterschiedliches Zeitgefühl haben, und man kann das nicht sehr gut teilen.
Aber es gibt einen Grund, und der liegt in der griechischen Mythologie, wo der Gott Pan, der unter anderem auch der Gott der Masturbation war, die jungen Hirten aufgesucht hat in dieser Mittagszeit, und deswegen gibt es diese Assoziation Mittagsschlaf und Erotik, die stammt von diesem Gott Pan.
Hanselmann: Monsieur Paquot, Sie bezeichnen die Mittagszeit als gefährliche Zeit – sie war das zumindest historisch eine Zeit lang –, und begründen das kulturhistorisch. Geben Sie uns bitte ein paar Beispiele.
Paquot: Ja, wenn Sie da jetzt auf diesen Dämonen des Mittags ansprechen, das kann ich erklären. Im Französischen wird dieser Dämon des Mittags auch immer damit assoziiert, dass man vom Sex geradezu gequält wird, vom Gedanken an Sex, und dass man davon richtig besessen sei. Und es gab ganze Romane in der französischen Literatur, die die französische Literatur nicht gerade geprägt haben, die sich mit diesem Dämon des Mittags auseinandergesetzt haben. Auch ein Soziologe, Roger Caillois, hat darüber ein Buch geschrieben und hat eine Parallele festgestellt zwischen dem Schlaf in der Nacht, der uns auch immer wieder zum Träumen und zu Träumereien einlädt und in dem es dann in der Tat auch um sexuelle Träume geht. Aber ich glaube überhaupt nicht, dass dieser Dämon, dass diese Lust eine Gefahr darstellt, ganz im Gegenteil, es ist ja immer die Erfüllung, die damit auch einhergeht.
Hanselmann: Deutschlandradio Kultur, das "Radiofeuilleton", wir sprechen mit dem französischen Philosophen Thierry Paquot, der sich als Siesta-Aktivist versteht, er ist Autor des Buches "Die Kunst des Mittagsschlafes". Herr Paquot, Sie machen den Mittagsschlaf, wie Sie vorhin sagten, sogar zu einer Art politischem Statement, zu einer Form des Widerstandes. Warum?
Aber es gibt einen Grund, und der liegt in der griechischen Mythologie, wo der Gott Pan, der unter anderem auch der Gott der Masturbation war, die jungen Hirten aufgesucht hat in dieser Mittagszeit, und deswegen gibt es diese Assoziation Mittagsschlaf und Erotik, die stammt von diesem Gott Pan.
Hanselmann: Monsieur Paquot, Sie bezeichnen die Mittagszeit als gefährliche Zeit – sie war das zumindest historisch eine Zeit lang –, und begründen das kulturhistorisch. Geben Sie uns bitte ein paar Beispiele.
Paquot: Ja, wenn Sie da jetzt auf diesen Dämonen des Mittags ansprechen, das kann ich erklären. Im Französischen wird dieser Dämon des Mittags auch immer damit assoziiert, dass man vom Sex geradezu gequält wird, vom Gedanken an Sex, und dass man davon richtig besessen sei. Und es gab ganze Romane in der französischen Literatur, die die französische Literatur nicht gerade geprägt haben, die sich mit diesem Dämon des Mittags auseinandergesetzt haben. Auch ein Soziologe, Roger Caillois, hat darüber ein Buch geschrieben und hat eine Parallele festgestellt zwischen dem Schlaf in der Nacht, der uns auch immer wieder zum Träumen und zu Träumereien einlädt und in dem es dann in der Tat auch um sexuelle Träume geht. Aber ich glaube überhaupt nicht, dass dieser Dämon, dass diese Lust eine Gefahr darstellt, ganz im Gegenteil, es ist ja immer die Erfüllung, die damit auch einhergeht.
Hanselmann: Deutschlandradio Kultur, das "Radiofeuilleton", wir sprechen mit dem französischen Philosophen Thierry Paquot, der sich als Siesta-Aktivist versteht, er ist Autor des Buches "Die Kunst des Mittagsschlafes". Herr Paquot, Sie machen den Mittagsschlaf, wie Sie vorhin sagten, sogar zu einer Art politischem Statement, zu einer Form des Widerstandes. Warum?
"Ich widerstehe der Ordnung, die uns als natürlich verkauft wird"
Paquot: Nun, das hat damit etwas zu tun, dass die Gesellschaft alles kontrolliert – eben auch gerade den Zeit- oder den sogenannten Stundenplan, der uns diszipliniert und der angefangen hat im industriellen Zeitalter, aber eben sich gerade auf Bürokratien ausgewirkt hat, Administration, gerade eben auch die Schule, und es ist ein Zwang, der von außen vorgegeben wird – ich nenne das soziale Zeiten –, die ganz im Gegensatz zu den Wünschen des Individuums stehen. Und ich habe einfach auch festgestellt in meinen Recherchen … und deswegen widerstehe ich auch dieser Ordnung, die uns als natürlich verkauft wird, und ich finde es einfach lächerlich, dieses permanente Arbeiten ohne Pause, acht Stunden hintereinander, oder dass ein Unterricht zwei Stunden lang sein soll. Nein, der Mensch ist ein Wesen, was auch im Moment lebt. Und deswegen lasse ich mir von einer Bürokratie nichts aufdiktieren.
Hanselmann: Könnte man sagen, dass die Siesta auch Teil eines innereuropäischen Kulturkampfes ist? Der Italienische Philosoph Giorgio Agamben sagte uns gerade, es existiert ein Gegensatz zwischen den Südeuropäern und den von Deutschland angeführten Nordstaaten Europas. Die einen schlafen mittags, die anderen arbeiten rund um die Uhr. Wo steht Frankreich da eigentlich?
Paquot: Also ich finde das immer etwas zu karikatural, den Norden und den Süden immer so gegenüberzustellen. Und auch innerhalb des Nordens gibt es schon Unterschiede: Der Däne ist nicht wie der Deutsche, der Norweger ist nicht wie der Holländer, und immer den katholischen Süden dem reformierten Norden gegenüberzustellen, das halte ich doch für sehr stark vereinfachend. Nein, bei dem Mittagsschlaf geht es doch um etwas anders, es geht um die Chronobiologie jedes Einzelnen. Und auch Pflanzen und Tiere verfügen ja über einen eigenen Biokosmos.
Was vielleicht dahintersteckt, ist, dass die Arbeit kulturell anders gewertet wird in verschiedensten Regionen. Also es gibt auch schon eine Art von Obsession der Arbeit gegenüber, die alles andere privilegiert, und der Franzose hat ein gewisses Bild des Deutschen, der eben sehr diszipliniert ist und die Arbeit über die Freude, über die Lust stellt, während der Franzose sich sehr gerne als Rebell sieht, als einen Undisziplinierten, der eben nicht eine klassische Schulausbildung absolviert hat, sondern beim Spazierengehen zum Beispiel bei den Büschen und Pflanzen sich inspirieren lässt. So sieht sich der Franzose sehr gerne.
Hanselmann: Monsieur Paquot, Sie unterrichten unter anderem am Institut für Urbanistik in Paris und sind Herausgeber der Zeitschrift "Urbanisme". Kommt die Haltung gegenüber der Siesta auch im Städtebau zum Ausdruck?
Paquot: Also ich bin korrekterweise seit einem Jahr nicht mehr der Herausgeber dieser Zeitschrift, aber ich habe festgestellt, dass dieser Begriff des Urbanismus doch ein westlich geprägter Begriff ist, der mir auch nicht immer zusagt, weil diese Form des Urbanismus steht einfach für etwas sehr Funktionales, für etwas, wo die Stadt rentabel zu sein hat, zu funktionieren hat, und das, was ich propagiere, ist ja eher die Kunst des Lebens. Und da geht es ja um auch ganz andere Werte. Und deswegen habe ich ein Problem mit diesem Begriff Urbanismus, aber jetzt müssen wir ihn erst mal beibehalten, und so wie ich ihn verstehe, würde ich doch dafür plädieren und mich dafür einsetzen, dass er sehr viel sinnlicher gefasst wird, dass es viel mehr auch um Emotionen, um Gefühle geht, und auch darum, dass man auch Zeit hat.
Hanselmann: Könnte man sagen, dass die Siesta auch Teil eines innereuropäischen Kulturkampfes ist? Der Italienische Philosoph Giorgio Agamben sagte uns gerade, es existiert ein Gegensatz zwischen den Südeuropäern und den von Deutschland angeführten Nordstaaten Europas. Die einen schlafen mittags, die anderen arbeiten rund um die Uhr. Wo steht Frankreich da eigentlich?
Paquot: Also ich finde das immer etwas zu karikatural, den Norden und den Süden immer so gegenüberzustellen. Und auch innerhalb des Nordens gibt es schon Unterschiede: Der Däne ist nicht wie der Deutsche, der Norweger ist nicht wie der Holländer, und immer den katholischen Süden dem reformierten Norden gegenüberzustellen, das halte ich doch für sehr stark vereinfachend. Nein, bei dem Mittagsschlaf geht es doch um etwas anders, es geht um die Chronobiologie jedes Einzelnen. Und auch Pflanzen und Tiere verfügen ja über einen eigenen Biokosmos.
Was vielleicht dahintersteckt, ist, dass die Arbeit kulturell anders gewertet wird in verschiedensten Regionen. Also es gibt auch schon eine Art von Obsession der Arbeit gegenüber, die alles andere privilegiert, und der Franzose hat ein gewisses Bild des Deutschen, der eben sehr diszipliniert ist und die Arbeit über die Freude, über die Lust stellt, während der Franzose sich sehr gerne als Rebell sieht, als einen Undisziplinierten, der eben nicht eine klassische Schulausbildung absolviert hat, sondern beim Spazierengehen zum Beispiel bei den Büschen und Pflanzen sich inspirieren lässt. So sieht sich der Franzose sehr gerne.
Hanselmann: Monsieur Paquot, Sie unterrichten unter anderem am Institut für Urbanistik in Paris und sind Herausgeber der Zeitschrift "Urbanisme". Kommt die Haltung gegenüber der Siesta auch im Städtebau zum Ausdruck?
Paquot: Also ich bin korrekterweise seit einem Jahr nicht mehr der Herausgeber dieser Zeitschrift, aber ich habe festgestellt, dass dieser Begriff des Urbanismus doch ein westlich geprägter Begriff ist, der mir auch nicht immer zusagt, weil diese Form des Urbanismus steht einfach für etwas sehr Funktionales, für etwas, wo die Stadt rentabel zu sein hat, zu funktionieren hat, und das, was ich propagiere, ist ja eher die Kunst des Lebens. Und da geht es ja um auch ganz andere Werte. Und deswegen habe ich ein Problem mit diesem Begriff Urbanismus, aber jetzt müssen wir ihn erst mal beibehalten, und so wie ich ihn verstehe, würde ich doch dafür plädieren und mich dafür einsetzen, dass er sehr viel sinnlicher gefasst wird, dass es viel mehr auch um Emotionen, um Gefühle geht, und auch darum, dass man auch Zeit hat.
"Eine Stadt, die die Freiheit wiedergefunden hat"
Hanselmann: Können Sie sich eine Stadt vorstellen, die um die Mittagszeit komplett für zwei Stunden schläft, die öffentlichen Verkehrsmittel stehen, die Menschen liegen in den Betten, und es ist sozusagen, wie wir in Deutschland gerne sagen, "tote Hose" um die Mittagszeit?
Paquot: Ja, vorstellbar ist das auf jeden Fall, aber Sie dürfen das nicht so benennen, es ist ja nicht so, dass in dieser Zeit nichts geschieht, in der man einen Mittagsschlaf hält, da passieren ja unwahrscheinlich viele Dinge. Der Mittagsschlaf hat ja auch etwas sehr Befreiendes, da passiert ganz viel letztendlich, aber natürlich ist es so, dass nicht jeder zur gleichen Zeit diesen Mittagsschlaf eben abhält, insofern muss man sich keine Stadt vorstellen, die praktisch tot ist, in der alles Leben stillsteht, sondern man kann sich vorstellen, der eine macht seine Siesta auf einer Parkbank, der andere hat die Muße, nach Hause zu gehen – das wäre für mich eben eine Stadt, die die Freiheit wiedergefunden hat, in der der Mittagsschlaf auf verschiedene Weise möglich wäre.
Hanselmann: Vielen Dank, dass wir Sie ausnahmsweise in Ihrem Urlaub stören durften. Thierry Paquot, Autor des Buches "L’Art de la sieste", auf deutsch unter dem Titel Die Kunst des Mittagsschlafs erschienen, obwohl die Siesta weit mehr ist als ein Nickerchen, wie wir gerade gehört haben. Merci beaucoup, Monsieur Paquot.
Paquot: Merci beaucoup à vous.
Hanselmann: Und vielen Dank an Jörg Taszman für die Übersetzung.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Weitere Beiträge zum Thema Siesta im Deutschlandradio Kultur:
Die Kultur der langen Mittagspause
Paquot: Ja, vorstellbar ist das auf jeden Fall, aber Sie dürfen das nicht so benennen, es ist ja nicht so, dass in dieser Zeit nichts geschieht, in der man einen Mittagsschlaf hält, da passieren ja unwahrscheinlich viele Dinge. Der Mittagsschlaf hat ja auch etwas sehr Befreiendes, da passiert ganz viel letztendlich, aber natürlich ist es so, dass nicht jeder zur gleichen Zeit diesen Mittagsschlaf eben abhält, insofern muss man sich keine Stadt vorstellen, die praktisch tot ist, in der alles Leben stillsteht, sondern man kann sich vorstellen, der eine macht seine Siesta auf einer Parkbank, der andere hat die Muße, nach Hause zu gehen – das wäre für mich eben eine Stadt, die die Freiheit wiedergefunden hat, in der der Mittagsschlaf auf verschiedene Weise möglich wäre.
Hanselmann: Vielen Dank, dass wir Sie ausnahmsweise in Ihrem Urlaub stören durften. Thierry Paquot, Autor des Buches "L’Art de la sieste", auf deutsch unter dem Titel Die Kunst des Mittagsschlafs erschienen, obwohl die Siesta weit mehr ist als ein Nickerchen, wie wir gerade gehört haben. Merci beaucoup, Monsieur Paquot.
Paquot: Merci beaucoup à vous.
Hanselmann: Und vielen Dank an Jörg Taszman für die Übersetzung.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
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