Einheit der Menschheit
Nicht nur Juden, Muslime und Christen haben ihre heiligen Stätten im Nahen Osten. In Haifa befindet sich auch das spirituelle Zentrum der weltweiten Baha’i-Gemeinde. Und nicht nur das: Die von den Baha’i angelegten hängenden Gärten zählen seit drei Jahren zum Welterbe der Unesco.
"Oh, it´s unbelievable, it´s the most gorgeous thing I have ever seen... Oh, es ist unglaublich. Es ist das Großartigste, was ich jemals gesehen habe. Einfach nur hier zu sein, nimmt mich gefangen, bewegt mich sehr."
Farid Haji steht auf dem Berg Karmel, blickt über die blühenden terrassenförmig angelegten Gärten und das Grabmal mit der goldenen Kuppel auf die Bucht von Haifa. Es ist nicht nur die Schönheit der Gärten, die ihn bewegt. Der 25 Jahre alte Sozialarbeiter aus Kalifornien ist Baha´i, einer von rund sechs Millionen weltweit.
"Es ist eine der größten Freuden im Leben, dahin zu kommen, wo eine der zentralen Persönlich- keiten der Baha´i Religion begraben liegt, an der Grabstätte zu beten, zu sehen, wie der Baha´i Glauben gewachsen ist – das ist ein großer Segen."
Auch der Englischlehrer Ben Grimes aus Kamerun ist als Pilger zum Baiha´i Weltzentrum nach Haifa gekommen.
"Ich glaube, es ist die Erfüllung eines Lebenswegs – ja, es ist die Erfüllung."
Wasser säumt die Hauptwege durch den Park, Springbrunnen plätschern überall. Die Gärten wurden möglichst umweltfreundlich angelegt – in enger Zusammenarbeit mit der Israelischen Naturschutzbehörde.
Der Park besteht aus 19 übereinander liegende Terrassen, über einen Kilometer erstrecken sie sich am Berghang. Die Bremer Medizinstudentin Ursula Noltenius arbeitet seit einem halben Jahr ehrenamtlich im Sekretariat des Weltzentrums der Baha´i und ist immer noch fasziniert von der einzigartigen Landschaftsarchitektur.
"Man sieht ja in der Mitte die Treppe als Achse, daneben befinden sich die Bäume und die Blumengärten, dann rechts und links sieht man die Ausläufer, wo sich eben auch natürliche Oasen, einheimische Pflanzen, wo sich jetzt auch wieder einheimische Vögel und Insekten eingenistet haben."
Im Mittelpunkt: das elfenbeinfarbene Grabmal mit der goldschimmernden Kuppel. Es ist eine der heiligsten Stätten der Religion: die letzte Ruhestätte des Bab, der von den Baha´i als Gottesoffen- barer angesehen wird. Wellenförmig umgeben die sogenannten Hängegärten den Schrein.
"Die Ruhe und Geborgenheit, die sie ausstrahlen und auch der Sinn für Schönheit und Vollkommen- heit. Denn das ist denke ich auch, was die Gärten widerspiegeln sollen. Sie sind ja nicht nur schöne Gärten, ein schöner Park, in dem man sitzt. Die Gärten sind ja eine Vorbereitung auf den heiligsten Ort, auf den Schrein des Bab, der sich da unten befindet.
Dass wir eben den Stress des Alltags hinter uns legen und uns geistig einstimmen, wenn wir in den Schrein gehen. Alles außer der Gegenwart vergessen und uns wirklich zum Beispiel auf ein Gebet einstimmen, auf Mediation oder Kontemplation."
Auch Nima Mazloumi betet regelmäßig im Schrein. Der 37 Jahre alte promovierte Informatiker aus Mannheim ist seit anderthalb Jahren ehrenamtlich im IT-Zentrum des Weltzentrums der Baha´i in Haifa tätig. Er ist mit der Religion groß geworden. Schon seine persischen Großeltern waren Baha´i, gingen für ihren Glauben ins Gefängnis.
Die Familie fand schließlich Asyl in Deutschland. Denn im Iran, dem Ursprungsland der Religion, wurden die Baha´i schon immer als Ketzer und Abtrünnige diskriminiert und verfolgt. 1850 wurde der Bab, ein persischer Kaufmann, der sich als Träger einer neuen Offenbarung sah, im damaligen Osmanischen Reich hingerichtet. Baha’u’llah, der den auf Bab zurückgehenden Babismus kurz darauf zur Religion der Baha´i weiterentwickelte, wurde jahrelang eingekerkert und schließlich nach Akko, auf Hebräisch Akka genannt, verbannt.
"Die größte Gefängnisstätte des Osmanischen Reiches war eben Akka. Als der Sultan festgelegt hat, dass Baha’u’llah nach Akka verbannt wird, wurde dieser Ort als der Ort festgelegt, in dem Baha’u’llah die letzten Jahre seines Lebens verbringen wird. Weil er offiziell bis zum letzten Tag, bis zu seinem Hinscheiden, Gefangener des Osmanischen Reiches war."
Baha’u’llah selbst legte bei einem Besuch in Haifa fest, wo genau das Grabmal des Bab am Berg Karmel gebaut werden sollte.
"Wir betrachten Baha’u’llah und Bab als Zwillingsoffenbarer. Wir glauben daran, dass Gott der eine Schöpfer ist, der die Menschheit und die Schöpfung aus Liebe erschaffen hat. Und wir betrachten Bab und Baha’u’llah in einer Reihe von Gesandten, die in der Geschichte der Mensch- heit gesandt wurden und auch in Zukunft kommen werden. Was wir als fortschreitende Gottes- offenbarung begreifen, dass Führung in allen Zeitaltern kommen wird und die Lehren offenbart werden, die angemessen sind für das jeweilige Zeitalter, in dem die Menschheit sich befindet."
Und Ursula Noltenius sagt:
"Und für die jetzige Zeit glauben wir eben, dass Baha’u’llah diese Offenbarung Gottes ist und uns die jetzigen Gebote und Gesetze gibt, die wir brauchen, um das wahre Potenzial der Menschheit zu enthüllen und uns letztendlich zur Einheit der Menschheit führen wird."
Eine der zentralen Lehren der Baha´i ist die Einheit der Religionen – wobei Kritiker ihnen vorwerfen, andere Religionen damit zu vereinnahmen. Nima Mazloumi:
"Wir betrachten die Religionen nicht wie in einem Einkaufsladen, in dem man einfach greifen kann, was ihm besser gefällt, sondern dass das sozusagen die Seiten einer Münze sind. Dass es eine gemeinsame Realität ist, und dass wir im Prinzip einen gemeinsamen Glauben haben. Und dass das unser gemeinsames Kulturerbe ist, die verschiedenen Religionen, die es gibt. Und dass es keine Unterschiede gibt. Die Unterschiede eher in sozialen Lehren begründet sind und auch in der historischen Entwicklung, die die Menschheit vollzogen hat."
Ursula Noltenius wurde evangelisch getauft. Als sie sieben Jahre alt war, wurden ihre Eltern Baha ’i. Mit 15 Jahren, zum frühest möglichen Zeitpunkt, trat auch sie dieser Glaubensgemeinschaft bei:
"Was mich überzeugt hat, ist, dass wenn ich Baha´i werde, ich mich nicht vom Christentum oder anderen Religionen abkehre, sondern sie dadurch, dass ich Baha’u’llah anerkenne, nur bestätige. Zum einem habe ich mich im Herzen angesprochen gefühlt, aber es war einfach logisch für mich. Ich konnte mir ein Leben ohne Gott nicht vorstellen. Weil es für mich nicht logisch ist, dass diese Schönheit der Schöpfung existiert ohne einen Schöpfer. Und wenn ich an Gott glaube, dann glaube ich automatisch an die bisher letzte Offenbarung Gottes und nicht an eine vorangegangene."
Ganz bewusst entschied sich Ursula Noltenius, ihr Medizinstudium zu unterbrechen, um gemein- sam mit ihrem kanadischen Mann nach Haifa zu gehen:
"Weil der Glauben eben auch etwas sehr wichtiges für uns ist in unserem Leben, das Fundament unserer Ehe eigentlich ist. Und das (es) etwas besonderes war, hier im Weltzentrum unseres Glaubens dienen zu können."
Und Nima Mazloumi sagt:
"Man wächst auf mit der Vorstellung, Baha´i ist die Einheit der Menschheit. Und die Gelegenheit zu haben, hier mit im Augenblick 650 anderen Baha´i aus 90 verschiedenen Ländern der Welt dienen zu können – da bekommt man ein Gefühl dafür, was die Einheit der Menschen wirklich im täglichen Leben bedeutet. Zum Beispiel zu sehen, dass es wirklich kaum Unterschiede gibt zwischen uns, obwohl wir kulturelle Unterschiede haben, andere Sprachen sprechen, aber dass wir letztendlich alle nur Menschen sind. Und dass die Einheit nicht ´ne Utopie ist, sondern dass es wirklich erreichbar ist."
Die meisten der 650 Gläubigen helfen mit, die heiligen Stätten und Gärten instandzuhalten oder sie arbeiten in der Verwaltung der Weltzentrums. Nima Mazloumi:
"Baha’u’llah hat Arbeit selbst angehoben als Dienst an Gott und an der Menschheit. Also die Arbeit selbst wird betrachtet als Gottesdienst. Von daher, wenn ich mich bemühe, dass, was ich mache, von ganzem Herzen zu machen und mich bemühe, soweit ich kann, Vollkommenheit zu erreichen in dem, was ich tue, ist das schon Dienst. Das heißt, ich muss nicht unbedingt hier sein, um der Sache, der Menschheit dienen zu können, ich kann das überall machen auf dem Planeten. Wir suchen ja als Menschen uns sozusagen täglich zu vervollkommnen. Es gibt da nicht diesen Unterschied, in meinem Privatleben mache ich das, und bei der Arbeit mache ich was Anderes. Sondern wir versuchen, sozusagen konsistent zu sein in allem, was wir tun."
Die Baha´i - noch eine Religion in Israel. Ihre Anhänger halten sich zurück im Heiligen Land, sie missionieren nicht. Denn sie wollen nicht noch mehr zu den politischen und religiösen Problemen beitragen. Ursula Noltenius:
"Jedoch dürfen wir hier existieren und unser Weltzentrum hier haben. Eine friedliche Koexistenz, die auf gegenseitigen Respekt und Anerkennung beruht, aber bisher gibt es hier keine Baha’ i Gemeinde an sich."
Und Nima Mazloumi sagt:
"Wenn man hier vielleicht einen Kilometer weiter nur nach rechts oder links geht, und sieht, wie der Berg beschaffen ist, was die Baha´i s aufopferungsvoll hier erschaffen haben – das ist wirklich ein Symbol für die Einheit und was wir als Menschen erreichen können, wenn wir gemeinsam an einer Sache arbeiten."
Farid Haji steht auf dem Berg Karmel, blickt über die blühenden terrassenförmig angelegten Gärten und das Grabmal mit der goldenen Kuppel auf die Bucht von Haifa. Es ist nicht nur die Schönheit der Gärten, die ihn bewegt. Der 25 Jahre alte Sozialarbeiter aus Kalifornien ist Baha´i, einer von rund sechs Millionen weltweit.
"Es ist eine der größten Freuden im Leben, dahin zu kommen, wo eine der zentralen Persönlich- keiten der Baha´i Religion begraben liegt, an der Grabstätte zu beten, zu sehen, wie der Baha´i Glauben gewachsen ist – das ist ein großer Segen."
Auch der Englischlehrer Ben Grimes aus Kamerun ist als Pilger zum Baiha´i Weltzentrum nach Haifa gekommen.
"Ich glaube, es ist die Erfüllung eines Lebenswegs – ja, es ist die Erfüllung."
Wasser säumt die Hauptwege durch den Park, Springbrunnen plätschern überall. Die Gärten wurden möglichst umweltfreundlich angelegt – in enger Zusammenarbeit mit der Israelischen Naturschutzbehörde.
Der Park besteht aus 19 übereinander liegende Terrassen, über einen Kilometer erstrecken sie sich am Berghang. Die Bremer Medizinstudentin Ursula Noltenius arbeitet seit einem halben Jahr ehrenamtlich im Sekretariat des Weltzentrums der Baha´i und ist immer noch fasziniert von der einzigartigen Landschaftsarchitektur.
"Man sieht ja in der Mitte die Treppe als Achse, daneben befinden sich die Bäume und die Blumengärten, dann rechts und links sieht man die Ausläufer, wo sich eben auch natürliche Oasen, einheimische Pflanzen, wo sich jetzt auch wieder einheimische Vögel und Insekten eingenistet haben."
Im Mittelpunkt: das elfenbeinfarbene Grabmal mit der goldschimmernden Kuppel. Es ist eine der heiligsten Stätten der Religion: die letzte Ruhestätte des Bab, der von den Baha´i als Gottesoffen- barer angesehen wird. Wellenförmig umgeben die sogenannten Hängegärten den Schrein.
"Die Ruhe und Geborgenheit, die sie ausstrahlen und auch der Sinn für Schönheit und Vollkommen- heit. Denn das ist denke ich auch, was die Gärten widerspiegeln sollen. Sie sind ja nicht nur schöne Gärten, ein schöner Park, in dem man sitzt. Die Gärten sind ja eine Vorbereitung auf den heiligsten Ort, auf den Schrein des Bab, der sich da unten befindet.
Dass wir eben den Stress des Alltags hinter uns legen und uns geistig einstimmen, wenn wir in den Schrein gehen. Alles außer der Gegenwart vergessen und uns wirklich zum Beispiel auf ein Gebet einstimmen, auf Mediation oder Kontemplation."
Auch Nima Mazloumi betet regelmäßig im Schrein. Der 37 Jahre alte promovierte Informatiker aus Mannheim ist seit anderthalb Jahren ehrenamtlich im IT-Zentrum des Weltzentrums der Baha´i in Haifa tätig. Er ist mit der Religion groß geworden. Schon seine persischen Großeltern waren Baha´i, gingen für ihren Glauben ins Gefängnis.
Die Familie fand schließlich Asyl in Deutschland. Denn im Iran, dem Ursprungsland der Religion, wurden die Baha´i schon immer als Ketzer und Abtrünnige diskriminiert und verfolgt. 1850 wurde der Bab, ein persischer Kaufmann, der sich als Träger einer neuen Offenbarung sah, im damaligen Osmanischen Reich hingerichtet. Baha’u’llah, der den auf Bab zurückgehenden Babismus kurz darauf zur Religion der Baha´i weiterentwickelte, wurde jahrelang eingekerkert und schließlich nach Akko, auf Hebräisch Akka genannt, verbannt.
"Die größte Gefängnisstätte des Osmanischen Reiches war eben Akka. Als der Sultan festgelegt hat, dass Baha’u’llah nach Akka verbannt wird, wurde dieser Ort als der Ort festgelegt, in dem Baha’u’llah die letzten Jahre seines Lebens verbringen wird. Weil er offiziell bis zum letzten Tag, bis zu seinem Hinscheiden, Gefangener des Osmanischen Reiches war."
Baha’u’llah selbst legte bei einem Besuch in Haifa fest, wo genau das Grabmal des Bab am Berg Karmel gebaut werden sollte.
"Wir betrachten Baha’u’llah und Bab als Zwillingsoffenbarer. Wir glauben daran, dass Gott der eine Schöpfer ist, der die Menschheit und die Schöpfung aus Liebe erschaffen hat. Und wir betrachten Bab und Baha’u’llah in einer Reihe von Gesandten, die in der Geschichte der Mensch- heit gesandt wurden und auch in Zukunft kommen werden. Was wir als fortschreitende Gottes- offenbarung begreifen, dass Führung in allen Zeitaltern kommen wird und die Lehren offenbart werden, die angemessen sind für das jeweilige Zeitalter, in dem die Menschheit sich befindet."
Und Ursula Noltenius sagt:
"Und für die jetzige Zeit glauben wir eben, dass Baha’u’llah diese Offenbarung Gottes ist und uns die jetzigen Gebote und Gesetze gibt, die wir brauchen, um das wahre Potenzial der Menschheit zu enthüllen und uns letztendlich zur Einheit der Menschheit führen wird."
Eine der zentralen Lehren der Baha´i ist die Einheit der Religionen – wobei Kritiker ihnen vorwerfen, andere Religionen damit zu vereinnahmen. Nima Mazloumi:
"Wir betrachten die Religionen nicht wie in einem Einkaufsladen, in dem man einfach greifen kann, was ihm besser gefällt, sondern dass das sozusagen die Seiten einer Münze sind. Dass es eine gemeinsame Realität ist, und dass wir im Prinzip einen gemeinsamen Glauben haben. Und dass das unser gemeinsames Kulturerbe ist, die verschiedenen Religionen, die es gibt. Und dass es keine Unterschiede gibt. Die Unterschiede eher in sozialen Lehren begründet sind und auch in der historischen Entwicklung, die die Menschheit vollzogen hat."
Ursula Noltenius wurde evangelisch getauft. Als sie sieben Jahre alt war, wurden ihre Eltern Baha ’i. Mit 15 Jahren, zum frühest möglichen Zeitpunkt, trat auch sie dieser Glaubensgemeinschaft bei:
"Was mich überzeugt hat, ist, dass wenn ich Baha´i werde, ich mich nicht vom Christentum oder anderen Religionen abkehre, sondern sie dadurch, dass ich Baha’u’llah anerkenne, nur bestätige. Zum einem habe ich mich im Herzen angesprochen gefühlt, aber es war einfach logisch für mich. Ich konnte mir ein Leben ohne Gott nicht vorstellen. Weil es für mich nicht logisch ist, dass diese Schönheit der Schöpfung existiert ohne einen Schöpfer. Und wenn ich an Gott glaube, dann glaube ich automatisch an die bisher letzte Offenbarung Gottes und nicht an eine vorangegangene."
Ganz bewusst entschied sich Ursula Noltenius, ihr Medizinstudium zu unterbrechen, um gemein- sam mit ihrem kanadischen Mann nach Haifa zu gehen:
"Weil der Glauben eben auch etwas sehr wichtiges für uns ist in unserem Leben, das Fundament unserer Ehe eigentlich ist. Und das (es) etwas besonderes war, hier im Weltzentrum unseres Glaubens dienen zu können."
Und Nima Mazloumi sagt:
"Man wächst auf mit der Vorstellung, Baha´i ist die Einheit der Menschheit. Und die Gelegenheit zu haben, hier mit im Augenblick 650 anderen Baha´i aus 90 verschiedenen Ländern der Welt dienen zu können – da bekommt man ein Gefühl dafür, was die Einheit der Menschen wirklich im täglichen Leben bedeutet. Zum Beispiel zu sehen, dass es wirklich kaum Unterschiede gibt zwischen uns, obwohl wir kulturelle Unterschiede haben, andere Sprachen sprechen, aber dass wir letztendlich alle nur Menschen sind. Und dass die Einheit nicht ´ne Utopie ist, sondern dass es wirklich erreichbar ist."
Die meisten der 650 Gläubigen helfen mit, die heiligen Stätten und Gärten instandzuhalten oder sie arbeiten in der Verwaltung der Weltzentrums. Nima Mazloumi:
"Baha’u’llah hat Arbeit selbst angehoben als Dienst an Gott und an der Menschheit. Also die Arbeit selbst wird betrachtet als Gottesdienst. Von daher, wenn ich mich bemühe, dass, was ich mache, von ganzem Herzen zu machen und mich bemühe, soweit ich kann, Vollkommenheit zu erreichen in dem, was ich tue, ist das schon Dienst. Das heißt, ich muss nicht unbedingt hier sein, um der Sache, der Menschheit dienen zu können, ich kann das überall machen auf dem Planeten. Wir suchen ja als Menschen uns sozusagen täglich zu vervollkommnen. Es gibt da nicht diesen Unterschied, in meinem Privatleben mache ich das, und bei der Arbeit mache ich was Anderes. Sondern wir versuchen, sozusagen konsistent zu sein in allem, was wir tun."
Die Baha´i - noch eine Religion in Israel. Ihre Anhänger halten sich zurück im Heiligen Land, sie missionieren nicht. Denn sie wollen nicht noch mehr zu den politischen und religiösen Problemen beitragen. Ursula Noltenius:
"Jedoch dürfen wir hier existieren und unser Weltzentrum hier haben. Eine friedliche Koexistenz, die auf gegenseitigen Respekt und Anerkennung beruht, aber bisher gibt es hier keine Baha’ i Gemeinde an sich."
Und Nima Mazloumi sagt:
"Wenn man hier vielleicht einen Kilometer weiter nur nach rechts oder links geht, und sieht, wie der Berg beschaffen ist, was die Baha´i s aufopferungsvoll hier erschaffen haben – das ist wirklich ein Symbol für die Einheit und was wir als Menschen erreichen können, wenn wir gemeinsam an einer Sache arbeiten."