Kommunistische Musikkritik

Was Hanns Eisler in der "Roten Fahne" rezensierte

28:46 Minuten
Der Komponist Hanns Eisler. Um 1960. Photographie.
Der Komponist Hanns Eisler liebte es auch Musikrezensionen zu schreiben. © picture alliance / brandstaetter images / Votava / Votava
Von Georg Beck |
Für die KPD-Tageszeitung "Die Rote Fahne" war der österreichische Komponist Hanns Eisler als Musikkritiker tätig. Der Weggefährte des Dramatikers Bertolt Brecht schimpfte, lobte und gab Empfehlungen ab. Er sondierte das Repertoire für die Genossen.
Ab März 1927 lieferte der Arnold Schönberg-Schüler Hanns Eisler (1898-1962) zahlreiche Beiträge für die Tageszeitung „Die Rote Fahne“, das Zentralorgan der Kommunistischen Partei Deutschlands. Eislers Themen sind dabei durchaus klassisch: Beethoven zum 100. Todestag und „Moderne Musik”.

Überblick über das Musikleben

Dazu reichlich zeitgenössische Opernproduktionen wie etwa Kreneks „Jonny spielt auf”. Eisler geht in die Oper und ins Konzert, bespricht Aufführungen von Beethoven, Gluck, Hindemith, Mozart, Smetana, Strawinsky und Verdi. Er lässt sich aus über den „bürgerlichen Kunstbetrieb”, über „Musik und Musikverständnis” und über vermeintlich abgeschmackte Berliner Revue-Abende.
Eisler schimpft, Eisler wettert, Eisler lobt, aber: Eisler empfiehlt den „lieben Genossen” auch den Besuch von Mozart-Opern. Und er sondiert das Musikleben, das Repertoire, auf seine Brauchbarkeit für die proletarische Welt. Wie aber lesen sich die Rezensionen von Hanns Eisler heute?
(Wiederholung vom 3. Oktober 2017)
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