Eisschwimmen

Extremsport mit positiven Effekten

06:15 Minuten
Die Eisschwimmerin Julia Wittig schwimmt einen Wettkampf. Sie krault in einer Bahn und holt gerade Lut.
Erfolgreicher Wettkampf: Bei der Eisschwimm-Weltmeisterschaft am Wöhrsee im bayerischen Burghausen gewann Julia Wittig den Titel über 1000 Meter. © picture alliance / dpa / Chris Wallberg
Julia Wittig im Gespräch mit Nicole Dittmer · 30.12.2021
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Es ist kalt, also genau die richtige Zeit, um im Wasser ein paar Runden zu schwimmen. Zumindest für die weltweit erfolgreiche Eisschwimmerin Julia Wittig. Sie verrät, was man beachten muss, wenn man es selbst ausprobieren will.
Auch nach sieben Jahren kostet es Julia Wittig noch Überwindung, wenn sie ins Eiswasser steigt. Dabei ist sie keine Anfängerin dieses Extremsportes, sondern eine der weltweit erfolgreichsten Athletinnen und Athleten. Mehrere Male gewann sie bei Weltmeisterschaften Gold. Um das zu erreichen, versucht sie jeden Tag 1000 Meter im Wöhrsee bei Burghausen in Bayern zu schwimmen. Rund 15 Minuten braucht sie dafür.

Raus aus der Komfortzone

Der Anfang sei das Schwierigste, räumt die Grundschullehrerin ein, vor allem wenn man es noch nicht gemacht hat. Doch der Sport habe viele positive Effekte. Auf der mentalen Seite schlage unter anderem zu Buche, dass man auch in anderen Lebensbereichen das Ziel nicht aus dem Auge verliert. Schließlich sei man darin geübt, aus der Komfortzone zu kommen. Man lerne zudem, seinen Körper mental zu steuern, so Wittig.
Und auch viele positive körperliche Effekte kann die Athletin nennen: So habe sie, seitdem sie mit dem Eisschwimmen begonnen hat, keine typischen Erkältungskrankheiten. Ihre Durchblutung sei zudem gut und ihr Kälte-Wärme-Empfinden sei auch anders. Im Winter schlafe sie mit einer Sommerdecke und heizen müsste sie auch weniger.

Schön ruhig atmen

Doch vor den positiven Effekten steht der Sprung ins kalte Nass. Und da überlagere die Kälte alles: „Das Eis kennt keine Gnade und lässt keine anderen Gedanken“, beschriebt Wittig die Faszination. Sie kenne keine andere Situation, bei der sie mehr bei sich und ihrem Körper sei.
Außerdem sei „das Gefühl nach dem Eiswasser unbezahlbar“, schwärmt die Sportlerin. Wer diese Ausschüttung von Glückshormonen selbst mal erleben will, sollte ein paar Dinge beachten. Ein ärztlicher Check kann nicht schaden, doch bei gesunden Menschen spricht eigentlich nichts dagegen.
Am besten beginnt man im Spätsommer und geht einfach weiterhin im offenen Gewässer schwimmen. Niemals sollte man jedoch dabei allein sein, sondern immer in Begleitung. Und wenn man im Eiswasser ist, der Körper auf die Kälte reagiert, Finger und Zehen zu schmerzen beginnen, dann heißt es: ruhig atmen.
(rzr)

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