EKD-Kulturbeauftragter sieht RTL-Event zu Ostern als Chance

Der Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Johann Hinrich Claussen, sieht das geplante RTL-Live-Event "Die Passion" in Essen als Chance, die Ostergeschichte neu zu interpretieren. Die Passionsgeschichte von Leiden, Sterben und Auferstehung Christi sei nicht Eigentum der Kirche, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Theologe begrüßte das Engagement der beiden Kirchen, Begleitprogramme für die Open-Air-Veranstaltung am Essener Dom anzubieten. Dadurch sei das Fernseh-Event eine vielschichtige "Hybridveranstaltung". Angesichts einer plakativen RTL-Werbekampagne mit Jesus als strahlendem Superhelden unter dem Motto „Die größte Geschichte aller Zeiten“ mahnte der Leiter des Berliner Kulturbüros der EKD jedoch auch eine kritische Begleitung an. Knalleffekte seien wichtig, um massenwirksam zu sein, aber es dürfe nicht zum Bild eines "heldischen Christus" wie im Nationalsozialismus kommen. Zudem sei die Passionsgeschichte immer auch in Gefahr, antijüdisch ausgelegt zu werden. "Die Passion" ist am Mittwoch im RTL-Fernsehen zu sehen.