In Shenzhen fahren nur noch E-Busse
Elektrobusse im öffentlichen Nahverkehr sind hierzulande noch immer die Ausnahme. Ganz anders in der chinesischen Metropole Shenzhen: Die über 16.000 Busse fahren ausschließlich mit Strom. Und das nicht nur, weil Peking viel Geld beisteuerte.
Kurz nach elf Uhr Vormittags an einer Bushaltestelle an der Shennan Dao in Shenzhen. Die mehrspurige Straße ist eine der wichtigsten und vielbefahrendsten Ost-West-Achsen der südchinesischen Stadt. Die morgendliche Rushour ist zwar schon vorbei, trotzdem herrscht Hochbetrieb. Die Haltestelle ist ein wichtiger Knotenpunkt, hier halten mehrere Busse pro Minute. Die Besonderheit: Es sind ausschließlich Elektrobusse. Zum Straßenlärm tragen sie nicht bei, im Gegensatz zu den vielen privaten Autos, die an der Haltestelle vorbeifahren.
"Die Busse sind leise und fahren sanft," sagt diese 30-jährige Pendlerin. "Innen hört man keinen Motorenlärm mehr und hier draußen stinkt es nicht nach Diesel-Abgasen."
Sie steigt ein, die Türen schließen sich und der Bus rollt mit einem leisen Surren der Elektromotoren davon.
"2015 wurden in Shenzhen 3600 E-Busse auf die Straßen gebracht", sagt Xiao Hai Ping vom E-Bus-Hersteller BYD. "2016 kamen weitere 10.000 dazu, vergangenes Jahr nochmal rund 1600. Seit Ende vergangenen Jahres nun ist die komplette Shenzhener Busflotte elektrisch unterwegs, insgesamt mehr als 16.000 Busse."
"Die Busse sind leise und fahren sanft," sagt diese 30-jährige Pendlerin. "Innen hört man keinen Motorenlärm mehr und hier draußen stinkt es nicht nach Diesel-Abgasen."
Sie steigt ein, die Türen schließen sich und der Bus rollt mit einem leisen Surren der Elektromotoren davon.
"2015 wurden in Shenzhen 3600 E-Busse auf die Straßen gebracht", sagt Xiao Hai Ping vom E-Bus-Hersteller BYD. "2016 kamen weitere 10.000 dazu, vergangenes Jahr nochmal rund 1600. Seit Ende vergangenen Jahres nun ist die komplette Shenzhener Busflotte elektrisch unterwegs, insgesamt mehr als 16.000 Busse."
Eine Symbiose zwischen Stadt und Hersteller
Damit sei Shenzhen die erste Millionenstadt der Welt mit einer komplett elektrischen Busflotte, sagt Xiao stolz. Sein Unternehmen BYD hat daran einen erheblichen Anteil. Der Auto- und Nutzfahrzeughersteller hat seinen Sitz in Shenzhen, pflegt beste Beziehungen zur Lokalregierung und konnte die Elektrifizierung des Shenzhener Nahverkehrs in enger Absprache mit dem städtischen Busunternehmen vorantreiben. Eine Art Symbiose zwischen Stadt und Hersteller. Zwar kamen auch andere chinesische Bushersteller zum Zuge, aber auf den meisten der Shenzhener E-Busse prangt das BYD-Logo.
"Ein großer Vorteil von Elektrobussen sind die niedrigen Betriebskosten," sagt Zhang Wen Shu. Er ist beim städtischen Busbetreiber zuständig für Innovation und neue Technologien. "Elektrobusse sind im Verbrauch deutlich günstiger als Diesel-Busse. Wir haben ausgerechnet, dass wir pro Bus jedes Jahr gut 20.000 Euro sparen, weil wir mit Strom und nicht mit Diesel fahren. Auch bei der Wartung sparen wir Geld. E-Busse sind weniger reparaturanfällig."
"Ein großer Vorteil von Elektrobussen sind die niedrigen Betriebskosten," sagt Zhang Wen Shu. Er ist beim städtischen Busbetreiber zuständig für Innovation und neue Technologien. "Elektrobusse sind im Verbrauch deutlich günstiger als Diesel-Busse. Wir haben ausgerechnet, dass wir pro Bus jedes Jahr gut 20.000 Euro sparen, weil wir mit Strom und nicht mit Diesel fahren. Auch bei der Wartung sparen wir Geld. E-Busse sind weniger reparaturanfällig."
Dazu kommen die günstigeren Anschaffungskosten. Elektrobusse sind zwar auch in China eigentlich teurer als klassisch dieselbetriebene. Allerdings gibt’s Geld vom Staat.
Die Zentralregierung in Peking und die Lokalregierung in Shenzhen hätten die Elektrifizierung großzügig mitfinanziert, erklärt Zhang.
"Für jeden unserer Busse haben die Zentral- und die Lokalregierung jeweils mehr als 60.000 Euro Subventionen dazugezahlt. Zusammen also mehr als 120.000 Euro pro Bus. Auch für die Batterien bekommen wir Zuschüsse. Unterm Strich kostet uns jeder Bus so nur rund 64.000 Euro."
Allein die Klimaanlagen verbrauchen 30 Prozent der Energie
Aufgeladen wird die E-Busflotte dezentral. Im Stadtgebiet von Shenzhen gibt es insgesamt 29 Lade-Depots, hier werden die Busse geparkt und mit armdicken, orangenen Starkstromkabeln an zwei Meter große und ein Meter breite Ladestationen gehängt. Jedes der Depots hat Dutzende solcher Ladeplätze. Einer der Techniker ist Pang Kewen:
"Die Busse fahren hier ein, wenn ihre Batterien noch 20 Prozent oder weniger voll sind. Wir versuchen, die Busse nachts zu laden. Dann ist der Strom günstiger als tagsüber und wir sparen Geld. Die meisten Busse laden wir einmal am Tag, manche zweimal alle drei Tage."
Mit einer Ladung kommen die Elektrobusse rund 250 Kilometer weit. Das ist die offizielle Angabe. In der Realität könne das ganz anders aussehen, räumt Techniker Pang Kewen ein. So verbraucht ein Bus, der im hügeligen Umland von Shenzen unterwegs ist, mehr als innerstädtisch. Und in den schwül-warmen Sommermonaten ziehen die Klimaanlagen eine Menge Strom.
"Unsere Fahrer versuchen natürlich, Strom zu sparen. Das Wichtigste ist die Klimaanlage, die schluckt nämlich rund 30 Prozent der gesamten Energie. Wir sagen unseren Fahrern, dass sie die Temperatur auf 23 bis 25 Grad einstellen sollen."
Zurück an der Bushaltestelle am Rand der vielbefahrenen Shennan Dao. Dieser 21-jährige Fahrgast kommt aus der Nachbarstadt Guangzhou und er freue sich jedes Mal, wenn er hier in Shenzhen elektrisch fahren könne, sagt er.
"Die Busse fahren hier ein, wenn ihre Batterien noch 20 Prozent oder weniger voll sind. Wir versuchen, die Busse nachts zu laden. Dann ist der Strom günstiger als tagsüber und wir sparen Geld. Die meisten Busse laden wir einmal am Tag, manche zweimal alle drei Tage."
Mit einer Ladung kommen die Elektrobusse rund 250 Kilometer weit. Das ist die offizielle Angabe. In der Realität könne das ganz anders aussehen, räumt Techniker Pang Kewen ein. So verbraucht ein Bus, der im hügeligen Umland von Shenzen unterwegs ist, mehr als innerstädtisch. Und in den schwül-warmen Sommermonaten ziehen die Klimaanlagen eine Menge Strom.
"Unsere Fahrer versuchen natürlich, Strom zu sparen. Das Wichtigste ist die Klimaanlage, die schluckt nämlich rund 30 Prozent der gesamten Energie. Wir sagen unseren Fahrern, dass sie die Temperatur auf 23 bis 25 Grad einstellen sollen."
Zurück an der Bushaltestelle am Rand der vielbefahrenen Shennan Dao. Dieser 21-jährige Fahrgast kommt aus der Nachbarstadt Guangzhou und er freue sich jedes Mal, wenn er hier in Shenzhen elektrisch fahren könne, sagt er.
Und als nächstes kommen die Taxis
"Bei uns in Guangzhou fahren noch die alten, lauten Dieselbusse. Damit verglichen ist der öffentliche Nahverkehr hier in Shenzhen geradezu perfekt."
Seit Ende Dezember 2017 sind die gut 16.300 Shenzhener Busse komplett elektrisch unterwegs. Als nächstes sind die Taxis dran. Schon heute sind zwei von drei Taxis in Shenzhen E-Autos des lokalen Herstellers BYD. In wenigen Jahren schon dürften es 100 Prozent sein. Dabei helfen - wie auch bei der Elektrifizierung der Busflotte - drei Faktoren: kurze Wege zwischen Stadtregierung und Hersteller, laxere Ausschreibungsregeln als Europa und vor allem: Geld spielt bei der Städteplanung in China fast keine Rolle. Zhang Wen Shu von der Shenzhener Stadtbusgesellschaft:
"Na klar finanziert uns das der Staat. Wenn die Regierung der Meinung ist: Eure Nahverkehrsprojekte ergeben Sinn, dann bezahlt sie sie uns."
Seit Ende Dezember 2017 sind die gut 16.300 Shenzhener Busse komplett elektrisch unterwegs. Als nächstes sind die Taxis dran. Schon heute sind zwei von drei Taxis in Shenzhen E-Autos des lokalen Herstellers BYD. In wenigen Jahren schon dürften es 100 Prozent sein. Dabei helfen - wie auch bei der Elektrifizierung der Busflotte - drei Faktoren: kurze Wege zwischen Stadtregierung und Hersteller, laxere Ausschreibungsregeln als Europa und vor allem: Geld spielt bei der Städteplanung in China fast keine Rolle. Zhang Wen Shu von der Shenzhener Stadtbusgesellschaft:
"Na klar finanziert uns das der Staat. Wenn die Regierung der Meinung ist: Eure Nahverkehrsprojekte ergeben Sinn, dann bezahlt sie sie uns."