Elke Schmitter über Klimakrise und Coronavirus

"Die ganze Situation hat etwas Gespenstisches"

05:17 Minuten
Ein Mann in Schutzanzug desinfiziert den Marmor auf der Rialto-Brücke in Venedig. Im Hintergrund ist der Canal Grande und Häuserfassaden zu sehen.
Venedig menschenleer wie nie zuvor: Die Welt ist eine andere geworden, sagt Elke Schmitter. © Getty Images / Awakening / Stefano Mazzola
Elke Schmitter im Gespräch mit Andreas Müller |
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Es wird für die allermeisten ein Sommer ohne Urlaub in der Ferne werden. Das bedeute eine Phase der "Selbstbesinnung", meint die Kulturjournalistin Elke Schmitter.
Wer in den nächsten Monaten eine Reise geplant hatte, wird diese nicht antreten können. Geliebte Gewohnheiten, die sonst die Ferienzeit prägen, fallen dem Virus zum Opfer.
Die Welt ist eine andere geworden, und das wird spürbar, meint die Kulturjournalistin Elke Schmitter. Hinzu komme die Bedrohung durch den Klimawandel, die sich nicht mehr leugnen lasse.
„Wir gehen in ein drittes Dürrejahr. Die Wälder in Deutschland sind in katastrophaler Verfassung. Das wird wirklich gefährlich und es ist fühlbar. Die ganze Situation hat ja sowieso etwas Gespenstisches“, sagt Schmitter in unserem Programm.
„Es ist Seuchenzeit. Das Wetter ist strahlend. Wenn man rausgeht in die Parks, hat man das Gefühl, es ist ein ewiger Urlaub. Und gleichzeitig gibt es die unsichtbare Bedrohung durch das Virus.“

"Prozess der Selbstbesinnung"

Schmitter erlebt diese Phase als „Prozess der Selbstbesinnung“. Viele Dinge müssten "neu gedacht" und "neu gemacht" werden. Auch die Art und Weise, wie wir arbeiten und die Geldflüsse organisieren, gehörten dazu. "Wir sind in einer Zeit der totalen Verwirrung", glaubt Schmitter.
Zugleich sei dies eine Phase, in der man die engere Umgebung intensiver wahrnehmen könne, sowohl in Deutschland auch als andernorts. „Natürlich werden die Bewohner von Barcelona und Amsterdam jetzt aufatmen. Und in Florenz und in Venedig wird man einen Sommer erleben, wie ihn zuletzt vielleicht die Großeltern erlebt haben.“
(huc)
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