"Elly"
Der Film zeigt, dass die Turnschuhe und Sportjacken, die die großstädtischen Iraner tragen, allenfalls Zeichen einer modernen, aufgeklärten Lebensweise sind. Auch in ihnen schlummert ein tief verwurzeltes Traditionsdenken, das sich in diesem Fall gegen die Schwächste im Bunde richtet: Elly
"Elly", Iran 2009; Regie: Asghar Farhadi; Darsteller: Shahab Hosseini, Taraneh Alidoosti. Golshifteh Farahani, Mani Haghigi; 119 Minuten
Dieser Film markiert einen Wendepunkt im iranischen Kino: Eine Millioen Iraner haben asghar Farhadis "Elly" im Kino gesehen. Und etwa fünf Millionen auf DVD. Wie kann ein Film, der fast ausschließlich aus Gesprächen, Diskussionen, Dialogen besteht und keine nennenswerte äußere Handlung hat, ein so großes Publikum für sich begeistern?
Die Antwort: "Elly", der vor zwei Jahren den Regiepreis der Berlinale gewann, ist ein Film über das Lebensgefühl der 20- bis 30-jährigen Iraner, die in Großstädten leben, medial vernetzt sind und dennoch mit einem Bein in der Tradition ihres Landes stehen.
In Farhadis Film fahren drei Familien aus Teheran an ein langes Sommerwochenende am kaspischen Meer. Mit dabei ist Elly, eine junge schüchterne Lehrerin. Eine der Ehefrauen will Elly an ihren gerade geschiedenen Bruder verkuppeln. Doch dann geschieht ein Unfall, bei dem Elly spurlos verschwindet.
Die Feriengesellschaft kommt in die Bredouille: Die Polizei fragt, weshalb die alleinstehende junge Frau mit in die Ferien fuhr. Und plötzlich taucht Ellys Verlobter auf – eine verlobte Frau zu verkuppeln, ist nach den islamischen Sittengesetzen strafbar. Die drei Familien geraten in die Bredouille, es gibt Streit. Man beginnt, über die Verschwundene zu lästern, ihren Ruf zu lädieren - denn schließlich muss man ja sich und den eigenen Ruf schützen.
"Elly" zeigt, dass die Turnschuhe und Sportjacken, die die großstädtischen Iraner in diesem Film tragen allenfalls Zeichen einer modernen, aufgeklärten Lebensweise sind. Und dass unter dem ungezwungenen, westlichen Umgang ein tief verwurzeltes Traditionsdenken schlummert, das sich in diesem Fall gegen die Schwächste im Bunde richtet: Elly.
Dieser Film markiert einen Wendepunkt im iranischen Kino: Eine Millioen Iraner haben asghar Farhadis "Elly" im Kino gesehen. Und etwa fünf Millionen auf DVD. Wie kann ein Film, der fast ausschließlich aus Gesprächen, Diskussionen, Dialogen besteht und keine nennenswerte äußere Handlung hat, ein so großes Publikum für sich begeistern?
Die Antwort: "Elly", der vor zwei Jahren den Regiepreis der Berlinale gewann, ist ein Film über das Lebensgefühl der 20- bis 30-jährigen Iraner, die in Großstädten leben, medial vernetzt sind und dennoch mit einem Bein in der Tradition ihres Landes stehen.
In Farhadis Film fahren drei Familien aus Teheran an ein langes Sommerwochenende am kaspischen Meer. Mit dabei ist Elly, eine junge schüchterne Lehrerin. Eine der Ehefrauen will Elly an ihren gerade geschiedenen Bruder verkuppeln. Doch dann geschieht ein Unfall, bei dem Elly spurlos verschwindet.
Die Feriengesellschaft kommt in die Bredouille: Die Polizei fragt, weshalb die alleinstehende junge Frau mit in die Ferien fuhr. Und plötzlich taucht Ellys Verlobter auf – eine verlobte Frau zu verkuppeln, ist nach den islamischen Sittengesetzen strafbar. Die drei Familien geraten in die Bredouille, es gibt Streit. Man beginnt, über die Verschwundene zu lästern, ihren Ruf zu lädieren - denn schließlich muss man ja sich und den eigenen Ruf schützen.
"Elly" zeigt, dass die Turnschuhe und Sportjacken, die die großstädtischen Iraner in diesem Film tragen allenfalls Zeichen einer modernen, aufgeklärten Lebensweise sind. Und dass unter dem ungezwungenen, westlichen Umgang ein tief verwurzeltes Traditionsdenken schlummert, das sich in diesem Fall gegen die Schwächste im Bunde richtet: Elly.